Samstag, 11. Juli 2009

Schöner und staufreier: Über die Berge

Die Passhöhe der Felbertauernstraße erreicht.
Im Rund die Hohen Tauern. Zum Teil noch
Schneefelder und manchmal Gämse.


Keine Frage, die Straßentunnels und Autobahnen mitten durch die Berge haben den Gesamtverkehr vereinfacht und beschleunigt. Wer lieber schon auf der Fahrt entschleunigen und die Berglandschaften genießen will, ist besser dran, wenn er die heute meist gut ausgebauten Passstraßen nutzt. In der Hauptreisezeit kann man sich oft auch lange Staus ersparen.


"Blockabfertigung vor dem Tauerntunnel, zirka zwei Stunden Wartezeit" oder "Gotthardtunnel, zirka 15 Kilometer Stau" - solche Nachrichten kommen während der Sommerferien immer wieder. Das ist kein Wunder, wenn möglichst viele in die Berge oder weiter in den Süden wollen. Tunnel und Mautstationen sind Nadelöhre, selbst, wenn man sich, was empfehlenswert ist, zu Hause bereits das Ticket besorgt hat. Aber wer aus der mittleren Schweiz weiter ins Tessin will, kann einfach den Gotthardpass mit zwar vielen Kurven und Kehren, aber mit einem beeindruckenden Landschaftserlebnis nutzen. wirhaben das als richtig toll empfunden.

Bei unseren Sommer-Pass-Testfahrten nutzen wir auf dem Weg durch die Alpen meist die Strecke Paß Thurn, Mittersill, Felbertauernstaße - mit geringer Tunnelmaut -. Auf der Südabfahrt ist Osttirol erreicht, über Lienz bald Kärnten. Bei Oberdrauburg geht es auf den kehrenreichen Gailbergsattel ins Gailtal und Kärntens Naturarena; für das südwestliche Kärnten die kürzeste Strecke. Vom Talort Kötschach-Mauthen kann man nun ins Lesachtal oder auf kurzem Weg über den Plöckenpass nach Italien fahren. Bei Tolmezzo erreicht man die Autobahn und düst nun ganz nach Wunsch Richtung Süden. Mal auf der Karte anschauen: Es ist erstaunlich, dass die Strecke Paß Thurn, Felbertauern und Plöckenpass rein kartenmäßig fast schon gerade aus dem Norden gen Süden führt.

Den ganzen Sommer über gibt es auf der Tauernautobahn häufig Staus. Sofern man dort noch nicht im Stau steht, fährt man vor dem mautpflichtigen Durchstich-Tunnel Richtung Katschberg ab und überquert den Katschberg-Pass bis Rennweg. Hier entscheiden wir, ob wir wieder auf die Bahn gehen. Der Zeitverlust gegenüber der Autobahn ist relativ gering. Sofern die ganze Strecke der Tauernautobahn überlastet ist, fahren wir bei Radstadt ab und über den Radstädter Tauernpass und anschließend weiter über den Katschberg. Das kostet mehr Zeit als die Autobahntour, sofern man nicht stundenlang im Stau steht, ist aber landschaftlich und fahrerisch reizvoll und kostet keine Maut.

Will man weiter nach Süden, geht man entweder westlich auf die Autobahn durch Italien oder fährt östlich durch den Karawankentunnel und weiter durch Slowenien an die Adria. Ungemein schöner ist es auch hier, statt durch den Tunnel über den steilen Wurzenpass zu fahren. Ohne große Passstrecke kommt man aber auch über das italienische Tarvisio nach Slowenien ins zauberhafte obere Savetal. Über Kranjska Gora gelangt man bei Jesenice, wenn gewüsncht, wieder auf die Autobahn Richtung Adria.

Wer nun lieber fahrerisch eventuell etwas mehr Zeit einbringt, als nervig im Stau zu stehen, ist mit diesen Strecken gut bedient. Es sind auch nur wenige Beispiele von ganz vielen zu landschaftlich genussvollen Bergfahrten, bei denen man bei aller notwendigen Vorsicht auf Bergstraßen bereits bei der Anfahrt entschleunigt und Urlaub bereits auf der Hinreise genießt.

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