Samstag, 12. Dezember 2015

Westerwald: Weitblick, Kloster, Krippenwelt


Weit und weiß: Westerwald-Höhen im Schnee. (Fotos: presseweller)

Vom mystischen Druidenstein zur Abtei Marienstatt und zur Krippenwelt


12. Dezember 2015. (DialogPrw). Viele haben das Westerwaldlied noch gelernt, zu dem auch die Zeilen gehören „Oh du schöner Westerwald, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt, jedoch der kleinste Sonnenschein dringt tief ins Herz hinein ...“. O ja, es ist zum Teil eine raue Gegend, in der früher Steine gebrochen wurden, wo man in Gruben einfuhr und der Ackerertrag nicht so üppig war. Aber die Menschen sind seit jeher gastfreundlich. Wer im Winter kommt, hat Warmes dabei, um sich einzumummen, weil es auf den Höhen frisch und frostig sein kann. Wir waren unterwegs vom mystischen Druidenstein, über die Höhen in Malberg, vorbei an Hachenburg und Kloster Marienstatt bis nach Waldbreitbach im Wiedtal mit der riesengroßen Krippenausstellung.

Aus dem Tal der Sieg nehmen wir von Brachbach aus die Höhenstraße mit Blick zur Freusburg und auf den Giebelwald und fahren bis Herkersdorf. Von hier gehen wir über den Kreuzweg mit seinen verschiedenen Stationen zu einem mystischen Ort, dem Druidenstein, ein großer zerklüfteter Basaltkegel, der auf der Spitze ein Kreuz trägt und vor Jahrmillionen entstanden ist. Man vermutet, dass hier einst schon für die Kelten ein besonderer Ort war. Und so rankt sich manche Sage und Geschichte um den Druidenstein auf der Höhe zwischen Sieg- und Hellertal. Irgendwie magisch. Basaltgestein ist indes im Westerwald vielerorts antreffbar.



Der mystisch-magische Druidenstein bei Herkersdorf. 


Zu Barbaraturm und Abtei Marienstatt

Über Kirchen und Betzdorf geht es erneut in die Höhenorte, bergauf über Steineroth nach Steinebach und weiter. In Steinebach gibt es das in der Regel von 1. April bis 31. Oktober geöffnete Besucherbergwerk Bindweide, in das man „einfahren“ kann. Etwas weiter auf der Höhe, zwischen Steinebach und Steineberg (heute Malberg) steht seit 2013 auf exponierter Stelle der Barbaraturm, ein Aussichtsturm. Der über 20 Meter hohe Stahlturm ist einem Förderturm nachempfunden Weit geht der Blick über Täler und Hügel, bis zum Siebengebirge.Wunderbar. 


Bis zum Siebengebirge reicht der Blick vom Barbabaturm.


Ist die Landschaft mit Schnee bedeckt, vermittelt sie ein Gefühl von Weite und Einsamkeit. So gerade recht für ausgiebige Winterspaziergänge in klarer Luft. Wer dabei den Weg „Unter den Birkelchen“ in Steineberg geht, blickt auch auf Hachenburg, das Städtchen mit dem Schloss.
Aber wir haben noch ein paar Kilometer vor uns, weil wir, an Hachenburg und dem Zisterzienserkloster Marienstatt vorbei, über Weyerbusch ins Wiedtal wollen, nach Waldbreitbach.


Auf dem Weg zur Abteikirche.


Aber erst doch noch einmal zur Abtei Marienstatt, weil das zur Winterzeit passt. Im Ursprungskloster bei Kirburg soll dem Abt im Traum Maria erschienen sein, die ihn auf einen mitten im Winter blühenden Weißdornstrauch an der Nister hinwies. Dort, im Tal der Großen Nister, entstand dann die neue Abtei. So erzählten es früher die Älteren, und es ist – wie noch mehr zur Geschichte und Aktuellem - auch auf der Internetseite der Abtei Marienstatt nachzulesen. Wir kennen die Anlage, bei der eine uralte Steinbogenbrücke über die Nister führt, noch aus der Zeit, als es klostereigene Stallungen gab, dem alten Gelöbnis nach "ora et labora", bete und arbeite. Abtei Marienstatt ist immer einen Besuch wert, auch in der Heiligen Nacht zur um 0 Uhr beginnenden Christmette mit ihrer ganz eigenen Atmosphäre, der Stille, dem Einzug der Mönche, der Predigt zur Geburtsgeschichte und den Chorälen. Ja, "O du fröhliche, selige Weihnachtszeit ...!"



Der Pyramidenturm in Waldbreitbach.

Waldbreitbach und Krippen

Von Betzdorf im Siegtal sind es je nach Route rund 63 Kilometer bis Waldbreitbach im Wiedtal. Im Ort, der sich auch „Krippendorf“ nennt, kommt die Kirche in den Blick, ein Stück weiter der pyramidenartige Turm mit Figuren. Wir spazieren über die Wied zu einem besonderen Haus, dem „Krippenhaus“, zu „Gustels Krippenwelt“. Schon drüben auf der Wiese stehen lebensgroße Krippenfiguren, lebt die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu auf. Wundersam wird es im Haus mit den zahlreichen Krippen vieler Provenzien, mal größer, mal kleiner. Zum Staunen. Das trifft noch mehr auf die große Wurzelkrippe zu. Groß ist untertrieben. Sie ist riesig. Überall gibt es was zu schauen. Den Angaben des Krippenbetreibers im Internet nach ist sie 8,50 Meter hoch!, zwölf Meter breit und acht Meter tief. Verarbeitet sind rund 1200 bis 1300 Wurzeln. Den Angaben nach ist sie dieser Art nach „die größte Wurzelkrippe der Welt“. Man kann sich vorstellen, was es da alles zu bestaunen gibt. Wir waren vom Besuch „eingenommen“, führt das Museum doch nicht nur in die biblische Geschichte, sondern auch geradewegs zu so vielen Erinnerungen. Sonderausstellungen ergänzen immer wieder das Gesamtensemble.



Schon auf dem Weg zur Krippenwelt bestaunten wir 2010 diese Bildnis. 


Bis zum 20. Januar ist die – eintrittspflichtige - Krippenwelt täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet, danach ist bis zum 2. Februar noch Gelegenheit, sich diese Vielfalt täglich von 14 bis 18 Uhr anzuschauen. Ansonsten ist übrigens ganzjährig samstags-, sonn- und feiertags geöffnet. Zu den aktuellen Öffnungszeiten, auch zu Feiertagen – am Heiligen Abend geschlossen – , sollte man sich direkt im Internet unter Waldbreitbach oder krippenbauer-hertling.de informieren.

Ob Druidenstein, Bindweide-Museum und Barbaraturm, Kloster Marienstatt und Krippenwelt Waldbreitbach: Dieser Teil des Westerwaldes zwischen Sieg, Heller und Wiedtal bietet zig Möglichkeiten, Winterurlaub abseits von Wintersport zu genießen. Alle diese besonderen Örtlichkeiten lohnen einen Ausflug und sind gute Zutaten für einen schönen Tag erfüllten Freizeiterlebnisses, Muße, Aus- und Einblicke eingeschlossen. Je nach Schneelage laufen außerdem hier und da auch Lifte.
Je nach Ausgangsort zwischen Siegen, Olpe und Herborn erreicht man die Örtlichkeiten bequem mit einem Tagesausflug mit dem Auto. Zu Bahn- und Busanbindungen ist es ratsam, sich konkret zu informieren. Für den mehrtägigen Aufenthalt in der Region bieten sich Hotels, Gasthöfe, Pensionen und Ferienwohnungen an. Mehr dazu erfährt man über die Tourismus- oder Ortsseiten der jeweiligen Gebiete. (Jürgen Weller)

Fotohinweis: Fotos aus verschiedenen Jahren, daher keine Gewähr für aktuelle Örtlichkeit mit Bauten, Aufbauten oder allen möglichen Änderungen. Alle Urheberrechte (es gilt deutsches Urheberrecht) auf Texte, Fotos, Abbildungen, Repros liegen bei Presseweller, Siegen, D-Deutschland.

Nützliche Links

www.kirchen-sieg.de zu Druidenstein
www.bindweide.de zu Besucherbergwerk, Barbaraturm
www.abtei-marienstatt.de zu Abtei Marienstatt
www.waldbreitbach.de zum „Krippendorf“ Waldbreitbach
www.krippenbauer-hertling.de zur „Krippenwelt“
www.presseweller.de Reisen, Magazine u. m.

Mehr zu Reisen und Tourismusinfos immer auf http://www.presseweller.de




Dienstag, 27. Oktober 2015

Goldener Herbst in Siegerland und Schwarzwald


Bunte Pracht, direkt in Siegen. (Alle Fotos (c): presseweller)



Die bunte Landschaftspracht lässt sich jetzt nur noch kurz genießen


27. Oktober 2015. (Prw). In Anlehnung an die bekannten Gedichtzeilen im „Abendlied“ von Matthias Claudius „Der Wald steht schwarz und schweiget“, kann man nun sagen „Der Wald steht bunt und leuchtet“. Wenn die Sonne auf Bäume und Sträucher scheint, wirkt die Landschaft wie mit Gold verwoben, alles in ein feuriges Licht getaucht. Man sieht es in Städten und Dörfern und nahezu überall, wo Laub- und Mischwälder den Ton angeben wie zum Beispiel im Siegerland und im Schwarzwald. Allzu lange kann man es nun nicht mehr genießen, weil schon nach und nach die Blätter fallen.


Von der Sonne durchflutet.

Wie ist das einfach nur schön, wenn sich der Herbst in seiner Fülle in den Siegerländer Wäldern zeigt. Ein Baum im malerisch-strahlenden Gelb, ein kräftiges Rot, eine Durchmischung von Rot, Braun, Gelb und Grün. Eichen, Birken, Buchen, Ahorn, Essigbaum und andere haben sich ein buntes Kleid angelegt. Hatte ich vor fünf Tagen noch einen gelb strahlenden Baum aufs Foto gebannt, sah ich ihn heute wieder. Er wirkte bereits sehr kahl, die Blätter auf dem Boden. So schnell kann's gehen. In Siegen ist so viel Buntes zu sehen, dass das Herz aufgeht. Und wenn man im jungen Siegtal wie von Deuz nach Walpersdorf mit den Misch- und Niederwäldern, den Haubergen, unterwegs ist, wird noch mehr vom Zauber der dritten Jahreszeit deutlich. Es ist die Zeit, um Spaziergänge durch Wald und Flur zu machen oder zu wandern, auf die Höhen wie im Rothaargebirge zu steigen und von oben die feurigen Wälder zu bewundern. Wer will, schaut sich gleich das Quellgebiet der Sieg an, und in der Nähe sind auch Lahn- und Ederquelle. Im bunten Rausch zeigt sich auch der Wald rund um die Eremitage, zwischen Siegen und Rödgen, vor und in der Kulisse des grünen Nadelwaldes.
Sicher, das Herbstbunt zeigt sich nicht nur im Siegerland, sondern vielerorts in Deutschland, und im Schwarzwald, im Breisgau und in der Ortenau. Rebstöcke lockern das Bild auf.


Im Siegtal zwischen Deuz und Walpersdorf. 


Farbenpracht im Schwarzwald
Viel „Tann“ gibt es im Schwarzwald, aber auch berauschende Herbstbilder in den ebenfalls reichlich vorkommenden Laubwäldern. Es überraschte mich, solche farbenprächtige Landschaften zu sehen. Kurz vor Kenzingen im Breisgau kommen im „Weindorf“ eine Schlossruine, Weinberg und bunter Wald ins Visier. Wie wunderschön. Geht man in Mundingen – sieht man auf den Wetterseiten bei „die wärmsten Orte“ häufiger – ins Feld, kommt man dem Herbst-Feeling sehr nahe. Mit dem Hintergrund der Burgruine Landeck steht davor der leuchtende Wald. Oder im Vordergrund ein abgeerntetes Maisfeld, auf dem sich Krähen gütlich tun und dahinter die Herbst-Buntheit. Was hat uns die Schöpfung für eine beeindruckende Erde hinterlassen!
Wie die Wälder rund um Oberkirch sich ins Zeug legen, um sich nochmals prächtig zu zeigen, bevor das Novembergrau sie umhüllt, ist klasse. Ja, da konnten wir nur staunen. Das ist auch so zwischen Herbolzheim und Offenburg: goldene, farbenprächtige Wälder. Ja, man kann gar nicht von diesen An- und Ausblicken lassen, weil es einfach märchenhaft aussieht.


Vor Kenzingen im Breisgau. 

Das geht jetzt nach und nach verloren, weil die Natur dafür ihre Gegebenheiten hat. Wer Interesse hat, merkt es sich vielleicht für nächstes Jahr vor. Im November locken aber die Laternenumzüge zu St. Martin, das Hubertus-Brauchtum und bald schon der Advent mit Weihnachtsmärkten, mal kleiner und ganz beschaulich, mal groß und über mehrere Wochen. (Jürgen Weller)


im Hintergrund die Burgruine Landeck im Breisgau. 


Infos erhalten Sie über die jeweiligen Webseiten der Städte oder der Tourismusverbände wie in Siegen, Siegen-Wittgenstein, Schwarzwald, Emmendingen, Freiburg, Breisgau, Oberkirch, Ortenau und andere. Es gibt meist überall Pensionen, Ferienwohnungen, Gasthöfe und Hotels für die Unterkunft.

Mehr zum Herbst gibt es unter "Magazine, Videos, Blogs" auch auf den Seiten von http://www.buch-juwel.de und http://www.presseweller.de

Freitag, 28. August 2015

Über den Felbertauern Richtung Süden


Klasse Bergpanoramen und Seitentäler zum Schauen und Urlauben




 Aussichten bis in die Hochgebirgswelt am Felbertauern. (Fotos (c): presseweller)


August 2015. (Dialog/ prw). Die Felbertauernstraße, die von Mittersill bis nach Lienz in Osttirol führt, bietet seit 1967 eine „kurze Verbindung“ in den Süden. Seit dieser Zeit sind wir auch bereits dabei, haben zigmal diese Route genutzt. Mittlerweile ist die seit Mai 2013 bestehende Provisorium-Umgehung beseitigt, die neue Teilstrecke „Schildalm“ auf der Südrampe eröffnet. Während es von der Straße aus selbst wunderschöne Bergblicke gibt, lohnt sich auch ein Besuch der Seitentäler.

Schon bei der ersten Durchfahrt vor über 45 Jahren hat uns die Stecke begeistert. Das hat sich bis heute erhalten, unabhängig davon, dass wir auch schon oft über Passstraßen und die Autobahn den Weg nach Süden genommen haben und nehmen. Die über 36 Kilometer lange Felbertauernstraße mit dem zirka 5,3 Kilometer Tunnel auf über 1600 Metern Seehöhe ist nach Web-Angaben des Betreibers seit 18. August 2015 - statt der ampelgeregelten Ersatzstrecke auf der Südrampe - mit dem neuen, rund 3,5 Kilometer langen Teilstück „Schildalm“ wieder ohne Einschränkungen befahrbar. Gut, weil der Felbertauern sich nicht nur angenehm fahren lässt und landschaftlich schön ist, sondern auch, weil es über diese Strecke je nach Ziel im Süden kürzer als über manche andere Routen ist. Das spart Kilometer und damit Kraftstoff. Nach dem Südportal ist man bereits in Osttirol, von wo man auf kurzem Weg ins südwestliche Kärnten und nach Italien gelangt. Fährt man bei Kiefersfelden auf deutscher Seite von der Autobahn ab, geht es ohne österreichische Autobahnmaut auf schönen Strecken über Kufstein, St. Johann, Kitzbühel, Pass Thurn und Mittersill auf die Felbertauernstraße. Die derzeitige normale PKW-Maut kostet zehn Euro. Die Steigungen bis zum Tunnel sind von nördlicher – bis neun Prozent – und südlicher Seite – bis sieben Prozent – sehr überschaubar. Die Straße ist zum Teil dreispurig ausgebaut. Nette Orte und klasse Bergpanoramen gibt es auf beiden Seiten. Uns begeistert diese Streckenführung immer wieder aufs Neue.


Und drüber die Berge: Nordportal auf über 1600 Meter Seehöhe.


Seit Beginn dabei
Die Felbertauernstrecke sind wir so oft, wie oft? gefahren. Auf der Südrampe ging es zuerst, 1966/ 67 ein Stück talabwärts, weil es weit oben an der Hauptstrecke noch Bauarbeiten gab. Die provisorische Teilstrecke auf der Südrampe - nach Mai 2013 und bis zur jetzigen Inbetriebnahme des neuen Abschnitts - haben wir ebenfalls kennengelernt. Die mächtigen Bergmassive über und neben dem Tunnel, die grünen Wiesen und Matten, teils mit Bergbauernhäusern am Hang sind für Landschafts- und Bergfreunde eine Freude. Die Straße ist aber nicht nur eine kurze, sondern auch eine praktische Verbindung. Von Osttirols Hauptstadt, Lienz, die zum Bummeln einlädt, fährt man weiter ins Drautal bis nach Kärnten, zum Beispiel zum Weissensee, oder von Oberdrauburg über den Gailbergsattel ins Kärntner Gailtal mit Nassfeld und Pressegger See. Nach dem Gailberg in Kötschach-Mauthen angekommen, kann es aber auch ins Lesachtal und über den beeindruckenden Plöckenpass nach Italien in die reizvolle Region Carnia gehen. Man sollte es erlebt haben. Wer nun auf die Autobahn Richtung Süden will, fährt bei Tolmezzo auf.
Von Lienz bietet sich aber auch der Weg Richtung Sillian durchs Drautal an. Dort gibt es ebenfalls einen Abzweig ins Lesachtal oder, auf dem ersten Stück, ins „Tiroler Gailtal“. Die Pustertaler Höhenstraße lockt ebenso wie auf italienischer Seite Sexten mit den Dolomiten. Aus dem Pustertal kann es aber auch weiter nach Süden gehen. So gelangt man zum Beispiel bei Brixen auf die Autostrada, die italienische Autobahn.


Wow. Von Matrei ins Virgental mit dem Großvenediger. 


Seitentäler erleben - Virgental
Nun aber mal schöne Landschaften schauen. Von Norden kommend, zweigt man auf der Südrampe der Felbertauernstraße in Osttirol bei Matrei rechts ins Virgental ab, wo man seit Jahrzehnten auf „natürlichen Urlaub“ setzt. Durchfährt man das Tal, kommt man schließlich über Virgen nach Prägraten am Großvenediger. Gerade im Herbst zieht es so manche Wanderer hierhin, die Touren durch die Berge machen. „Wenn wir in der Gruppe dort ankommen, gibt es erst einmal Entspannung“, erzählt Manfred* (alle Namen geändert). „Unsere Touren haben wir zwar schon vorher geplant, aber nun geht es nochmals ins Detail.“ Manfred zieht es mit seinen bergbegeisterten Kameraden schon seit Jahren ins Tal.


Bergumwoben: Iseltal


Kalser Glocknerstraße
Auf der Höhe von Huben hat man die Wahl, zum Beispiel geht es links ab auf die Kalser Glocknerstraße. Die Straße windet sich den Berg hoch. Schon weit oben auf einer kleinen Ebene rauscht rechtsseitig ein Wasserfall. Davor gibt es einen Parkplatz. Schließlich wird der Bergort Kals erreicht, unter anderem Ausgangspunkt für Bergtouren auf den höchsten österreichischen Berg, den Großglockner. Natürlich gibt es auch zig Möglichkeiten für Wanderer. Der Ort hat in den vergangenen Jahren, gerade auch in Sachen Wintersport, touristisch aufgerüstet. Von Kals aus kann man mit dem Auto über enge und steile Straßen auch noch weiter bergauf steigen.


Wasserfall an der Kalser Glocknerstraße.


Defereggen mit Staller Sattel
In Huben besteht ebenfalls die Möglichkeit, nach rechts, westlich, abzubiegen. Es geht ins Defereggental, Richtung Staller Sattel, St. Jakob. Wilhelm, der Mitte der 1990er-Jahre kurz vor der Rentenzeit mit seiner Frau Brigitte da war, gewandert ist und Almen erkundet hat, schwärmt noch heute von der Gastfreundschaft und der beeindruckenden Landschaft. Ins Hochtal führt die Straße gleich von Huben direkt bergauf, bis man auf „Talhöhe“ ist. Nach Hopfgarten kommt bald auf der nördlichen Seite die Kirche von St. Veit in den Blick, schließlich gelangt man nach St. Jakob. Im von über 50 Dreitausendern umgebenen Hochtal werden Natur und Bodenständigkeit ebenfalls groß geschrieben. Ganz neu, nicht weit vom rauschenden Bergfluss Schwarzach, steht die sehenswerte Heilquellenanlage auf dem „Mythenplatz“, es gibt einen neuen Bienen-Themenpark mit künstlerisch gestalteten Skulpturen und verschiedene Themen-Wanderwege, von Blumen und Zirben über Schmetterlinge bis zum Wassererlebnisweg. Am Staller Sattel mit dem Obersee steigt das Tal bis auf über 2000 Meter an – übrigens auch wunderschön zur Almrosenblüte. Hier ist auch die Grenze zu Südtirol. Geht man ein kleines Stück hinter die Passhöhe, blickt man ins Antholzer Tal. Im Winter ist der Staller Sattel ein Langlaufrevier. Skimöglichkeiten mit Bergbahn und Liften bietet ansonsten in St. Jakob die Brunnalm – Pisten bis auf über 2500 Meter Seehöhe. Aber ob Winter oder Sommer: Wir haben immer Freude an diesen Landschaften im Rund der Berge.
So schließt sich der Kreis auf der Südseite des Felbertauern, der schon Jahrhunderte vor dem Straßenbau als günstige Querungsmöglichkeit der Tauern genutzt wurde.


Der Stallersattel im Defereggen ist auch ein Thema für Motorbiker.


Immer wieder schön: Defereggental, hier Richtung St. Jakob.


Touristische Hinweise
Die beschaulichen Täler laden zum Ganzjahresurlaub ein. Wandern, Radeln, Mountainbiken, Golfen, Mitfeiern bei Brauchtsumsfesten, Entdecken, Naturerlebnis genießen. Ursprüngliche Winterlandschaften mit einem breiten Loipennetz wie zum Beispiel im Defereggental und Höhenloipen auf über 2000 Metern Seehöhe wie in St. Jakob am Staller Sattel sowie Alpinskigebiete mit Bergbahnen und Liften wie im Defereggental, Kals und Matrei.
Für Motorradfahrer bieten sich ebenfalls die verschiedensten Strecken an. Auch Fahrradfahrer können die Felbertauernstraße bis zum Tunnel nutzen. Für den Tunnel gibt es aber einen Shuttle-Service. Hinweise dazu finden sich auf Schildern am Nordportal. Ansonsten sollte man sich ans Mautpersonal wenden. Das Unterkunfstangebot in Osttirol reicht von Ferienwohnungen über Pensionen und Gasthöfe bis zu Hotels. Einkehrmöglichkeiten bieten sich nahezu überall. Bodenständige Gerichte stehen neben österreichischer und internationaler Küche bis zu exquisiten Gourmet-Schmankerln. (Jürgen Weller)

Allgemeine Hinweise: Zur jeweiligen Straßenbefahrkeit, Streckenführungen, Maut usw. der hier vorgestellten Routen und Abzweigungen sollte man sich aktuell informieren, da es aufgrund plötzlicher oder zurückliegender Vorkommnisse und Witterungsbedingungen zu Änderungen oder auch Sperrungen kommen kann. Unsere Angaben sind ohne jede Gewähr. Die abgebildeten Fotos sind aus verschiedenen Jahren. Ansichten, Ausblicke, Örtlichkeiten können sich verändert haben.

Nützliche Links

Auf www.presseweller.de finden Sie, frei zugänglich, ständig eigene Reiseberichte sowie Hinweise zu aktuellen Urlaubsmöglichkeiten von Anbietern. Außerdem Reisemagazine zum Blättern und Videos.

Hinweis für Redaktionen: Zum Bericht Felbertauern (Abdruck nur mit Urhebernachweis) können Sie ein Foto bei uns anfordern (weitere gg. Honorar) und auch zu anderen pr-freien, honorarpflichtigen Reiseberichten anfragen.

Hinweis für Tourismusanbieter, Verbände, Orte, Hotels: Wollen Sie Ihr Angebot breit vorstellen oder an Koops mit Printmedien teilnehmen? Fragen Sie bitte bei uns an.  

Mittwoch, 22. Juli 2015

In Oberkrain: Bergsehnsucht


Karawanken und Julische Alpen begeistern immer wieder neu



Malerisch, von Kranjska Gora Richtung Vrsic-Pass. (Fotos (c) : presseweller)



Juli 1015. Siegen. (Dialog/prw) Weithin als „Oberkrain“ bekannt ist das Land im nordwestlichen Slowenien, wo im Norden die grünen Hügel der Karawanken die Grenze zu Kärnten bilden und sich im Gegenpol dazu die zackigen Gipfel der Julischen Alpen im Süden und Westen über das Land erheben. Planica, Save, Bleder See und der See von Bohinj sowie der mächtige Triglav sind Namen, die diejenigen, die schon hier waren, nie vergessen werden, sondern sehnsuchtsvolle Rückblicke auslösen.

Oberkrain, das die Slowenen Gorenjska nennen, ist eine Sommer- und Herbstidylle, die das Herz bei der Durchfahrt, beim Wandern und Radeln schnell höher schlagen lässt, weil die Natur so betörend schöne Landschaftsbilder malt, die immer wieder aufs Neue beeindrucken. Vor über 50 Jahren schlug unser Reisebegleiter vor: „Fahrt doch einmal nach Jugoslawien. Das ist von hier nicht weit“. Grenze und Pass, sozialistische Republik undsoweiter, etwas mulmig war uns schon auf der ersten Tour. Aber schnell lernten wir mehr kennen, freundliche Menschen, nette Gasthöfe, Geschäfte mit damals etwas anderem Angebot als bei uns und eine faszinierende Landschaft. Das hat uns nie mehr losgelassen. Seitdem erleben wir nahezu Jahr für Jahr bei immer wieder anderen Touren diese Fülle an Schönem, die uns immer wieder aufs Neue begeistert. Und selbst Wintersportfreunde haben einen anerkennenden Pfiff auf den Lippen, wenn sie Planica – mit dem weltberühmten Skiflugschanzen und Wettbewerben, Kranjska Gora – mit den Weltcuprennen auf der steilen Abfahrt und Pokljuka – mit den internationalen Langlaufwettbewerben – hören. Neudeutsch würde man sagen, dieses Landschaftserlebnis müsste auf der „To-do-Liste“ stehen, es ist ein Hype. An der Nordseite fährt man durch hübsche Dörfer am Fuß der „alten“ Karawanken entlang. Sie werden unter anderem vom steilen Wurzenpass und vom Loiblpass überquert. Eingefleischte Autofahrer werden beide faszinieren. Noch ziemlich im Westen thront das Dreiländereck auf der Höhe, das von Arnoldstein auf Kärntner Seite mit der Bergbahn erreicht wird. Von Begunje, Heimat des bekannten und kürzlich verstorbenen Volksmusikstars Slavko Avsenik „mit seinen Original Oberkrainern“, führt eine passartige Straße durchs Grün der Karawankenwälder. Ja, ist schön.

Von Kranjska Gora in die Berge
Als Standort für Ausflüge bietet sich zum Beispiel Kranjska Gora an, der lebhaft-sprudelnde Ort mit seinen vielen Hotels und Spielcasino. Sobe, das sind Zimmer, gibt es aber nahezu überall, auch kurz davor in Podkoren sowie auf den Dörfern entlang der Staatsstraße Richtung Ljubljana, der slowenischen Hauptstadt. In der Fußgängerzone von Kranjska Gora geht es häufig marktmäßig zu, ein buntes Angebot von Honig und Co. bis zu Korbwaren. Alte Bauernhäuser gibt es auch noch, und durch die Nischen zwischen den Häusern blickt man in die Julischen Alpen. Radler können von hier lohnende Touren, meist über Radwege und bis nach Italien, unternehmen. In der Ortsmitte gibt es einen „Stützpunkt“, wo man wohl auch Räder ausleihen kann. Sonst fragen. Die Tourist-Info ist ebenfalls in der Ortsmitte.
Der frühere Gasthof Slavija war ein beliebter Einkehrort für uns. Die Vorspeisenplatten mit Karstschinken, Paprika, Pepperoni, Krainer Wurst und weichem weißen Brot waren stets ein Genuss wie auch das gefüllte Schnitzel (Ljubljana-Schnitzel) und die Klassiker der Balkanküche wie Pleskavica, Raznici und Co. Im Speiseraum hing eine große Tafel mit mehreren gemalten Bildern, auf denen Bienenkörbe, Bienen, und ein Imker in immer wieder anderen Ansichten zu sehen waren. Dazu gab es kurze Beschreibungen, die wir aber nicht lesen konnten. Der Ober war gerne bereit, uns „Bild für Bild“ die Geschichte vom Imker und seinen Bienen zu erzählen. Amüsant. Fährt man Richtung Vrsic-Pass öffnet sich ein Tal mit kleinen grün-klaren Seen, und der Blick auf die majestätische Gipfelkette wird frei. Wow!



Im unteren Teil des Vrsic von Kranjska Gora aus gibt es dieses "Steinmanderl-Meer" zu sehen.


Der Vrsic (gesprochen Werschetz) mit den 25 Kehren bergauf – und später wieder mit 25 bergab - ist ohnehin ein Erlebnis für sich. Insgesamt sind wir übrigens auch schon auf 51 Kehren gekommen, je nach dem, wo man das Ende vermutet. Dass Oberkrain bei der Schöpfung wohl besonders bedacht wurde, wird hier besonders deutlich. Hinter jeder Kehre gibt es Neues zu entdecken. Das Herz geht auf. Was für eine nur wunderschöne Bergwelt! Razor, rund 2600 Meter hoch, Prisank, knapp 2570 Meter und andere Massive grüßen aus der Höhe, bis wir schließlich zum „König“ der Julischen Alpen, dem über 2860 Meter hohen Triglav aufblicken, nach dem auch der Nationalpark benannt ist. Es gibt kleine, meist unbefestigte Parkplätze am Wegesrand. Auf der Straße selbst sollte man nicht stehenbleiben, auch wenn die Aussicht noch so schön ist. Weiter oben von einem der Plätze schaut man auf ein Tor im Felsen. Wunderlich. Etwas abseits einer Kehre im noch unteren Bereich hat irgendwer wohl einmal begonnen, Steinmanderl aufzubauen. Es ist inzwischen ein „Meer“ geworden. Ebenfalls im noch unteren Bereich der Straße gibt es etwas abseits der Straße eine Einkehrmöglichkeit. Bodenständig. Man fährt an der „Russischen Kapelle“ vorbei, die aber erst nach einem Gang über die kleine Treppe zu sehen und erreichen ist. Auf der Passhöhe kann man nach einem kurzen Spaziergang bergan ebenfalls in eine Art Berghütte, „Dom“, einkehren. Rast? Ja, vielleicht genießt neben der Straße auch gerade eine Schafherde köstliche Bergkräuter.
Hinweis für Radler, Motorradfahrer und auch Autofahrer: Die Kehren sind gepflastert! Besonders, wenn es nass ist, muss man noch mehr als sonst aufpassen! Die Passtraße ist auch teilweise eng.
Nun läge es nahe, bergab in die Trenta zu fahren, den Julischen Alpengarten zu besuchen und das Tal der smaragdfarbenen Soca zu erkunden. Aber dort gibt es so viel zu sehen, dass das wieder eine andere Geschichte ist.


Die Luft flimmert in der Sommerhitze am See von Bohinj. Authentische Natur. 


Vrata-Tal und Seen
Zurück nach Kranjska Gora, auf die Hauptstraße Richtung Ljubljana. Nach einigen Kilometern führt rechts über eine Brücke die Straße über die junge Save zum Ort Mojstrana. Kennt den jemand? Bei Bergsteigern wird er nicht unbekannt sein, weil sich von hier viele Tourenmöglichkeiten ergeben, einschließlich des Triglav-Aufstiegs. Man kann per Fahrrad oder Auto in einige Täler fahren,die quasi auf die südliche Rückseite der Julier führen, wie das Kot-Tal, das Krma- und Radovna-Tal, wo man abseits der Hauptstraße, früher an einer alten Mühle vorbei, bis nach Bled fahren kann. Um in diese Täler zu gelangen, muss man sich in Mojstrana den Berg hoch links halten. Von dieser Straße zweigen später die Täler ab. Uns aber lockt das Vrata-Tal. Auf der Straße, die bis zu 20 Prozent ansteigt, kommt schon bald rechts der Wasserfall in den Blick. Bald ist die Passhöhe erreicht, ein weiter Kessel, umgeben von Nadelwald und Felsmassiven mit – seit schon einigen Jahren – großem Parkplatz und der Kapelle, weiter zum Berg zu. Es ist schon fast gespenstisch, wenn sich im Kessel der Wind aufschaukelt und pfeift. Ein Naturerlebnis. Dann der Blick nach Süden über das steinüberflutete Tal: Die Nordwand des Triglav! Wenn man auch mit allem Respekt auf dieses steil aufragende majestätische Felsmassiv schaut, geht doch das Herz auf: Wie eindrucksvoll und facettenreich ist doch diese Landschaft, was für einen Zauber vermittelt die Bergwelt.
So geht der Weg weiter an den bekannten Bleder See mit der kleinen Insel, der sich harmonisch in die Landschaft einschmiegt und ein Postkartenidyll bietet. Mal mit dem Boot fahren, zur Insel, den See umrunden? Vieles ist möglich. Bled ist „schon immer“ auf Touristen eingestellt. Wer will, kann auch Golf spielen. Wir fahren aber in östliche Richtung weiter. Zu einem See, den vor Jahrzehnten noch nicht so viele Touristen kannten und der nach Süden von mächtigen Bergen „abgeriegelt“ wird, der See von Bohinj, im deutschsprachigen Raum „Wocheiner See“. Die Straße führt bis auf eine große Lichtung. Für die Autofahrt heißt es dort „Ende der Fahnenstange“. Die Straße führt nicht weiter. Man kann sich stärken, um vielleicht zum Savica-Wasserfall aufzusteigen, der mitten aus einer Felswand in die Tiefe rauscht. Der klare Bohinjer-See ist wunderschön gelegen, wirkt authentisch, wie ein Idyll. Er ist kleiner als Bled, aber als Freund von Orten etwas außerhalb eingetretener Touristenpfade, könnte man auch sagen: Bled ist das Dessert, Bohinj die Hauptspeise. Für Wanderfreunde bieten sich alle Möglichkeiten. Auch zum Berg Vogel, auf den man ebenfalls mit der Kabinenbahn gelangt, und der manchen Wintersportfreunden bekannt ist.
Die Rückfahrt von Bohinj kann anders sein als die Hinfahrt. Man fährt über die Brücke an der alten Kapelle vorbei und gelangt dann auf die Hochebene Pokljuka, von wo es schließlich wieder nach Bled geht. Zurück ins Quartier, einen schönen Abend im Bergrund genießen und für den nächsten Tag planen! In Kranjska Gora haben wir schon in vielen Hotels gewohnt: Ja, wir waren stets zufrieden und hatten nichts zu meckern.
Im gesamten Gebiet gibt es zig Gaststätten und Restaurants sowie Hotels, Privatzimmer, und Ferienwohnungen. (presseweller)

Einige Internetadressen für nähere Informationen


Kranjska Gora: www.kranjska-gora.si/de
Reisen allgemein: Über die Seite www.presseweller.de gelangen Sie unter „Medientexte Tourismus“ auf aktuelle Reisehinweise zu verschiedenen Örtlichkeiten und Themen sowie unter „Magazine, Videos, Blogs“ zu Reiseberichten, Reisebericht-Reports zum Blättern, unter anderem zum 10-seitigen Magazin zu Slowenien mit Karst und Meer sowie zu Bildfolgen-Videos. Alles ist frei zugänglich!

Hinweis: Berge zwar kaum, aber sonstige Örtlichkeiten, Namen, Bezeichnungen, Straßen, Wege und Zufahrten können sich durch welche Gründe auch immer verändert haben oder nicht mehr zugänglich sein. Deshalb geben wir keinerlei Gewähr für Befahrbarkeit, Zugänge, Bezeichnungen. Irrtum bleibt stets vorbehalten. Bei unseren früheren Reisen galten bei damals recht günstigen Preisen noch der Dinar und später der Tolar als Zahlungsmittel, seit einigen Jahren ist der Euro angesagt. In den Geschäften und (Super-) Märkten finden Sie ein ähnliches Angebot wie in Deutschland, teils aber auch spezielle regionale Produkte wie Gemüse, Obst und anderes zu teils günstige(re)n Preisen. Im Herbst 2014 konnte man noch Zigaretten zu deutlich niedrigeren Preisen kaufen als in Deutschland, obwohl sie seit Euroeinführung ständig gestiegen sind. Die aktuelle Preissituation kennen wir zurzeit noch nicht, auch nicht für aktuelle Benzin- und Dieselpreise. Auf anderen Webforen wird man sich zur aktuellen Situation aber informieren können. 

Anfahrt: Am einfachsten und direkt über Tauernautobahn Richtung Villach, später Richtung Slowenien. Die Fahrtrichtung führt weiter durch den Karawankentunnel. Wer nach Kranjska Gora will, kann aber vorher die Autobahn verlassen und über den schönen, aber steilen Wurzenpass fahren. Alternativ kann man auf der Autobahn „Richtung Italien“ bleiben. Dann Abfahrt im italienischen Tarvisio und dort der Beschilderung Slovenija/ Slowenien folgen. Mit mäßigen Steigungen, anders als beim Wurzenpass, geht es gemächlich zum Grenzübergang bei Ratece. Pause? Nur ein paar Meter hinter der Grenze rechts gib es eine Restauration, auch mit Terrasse für den Blick auf die Julischen Alpen, wo es verschiedene Essensangebote und für die nachmittägliche Kaffeepause gibt. Wir legen dort gerne eine erste Rast ein.
Für die Fahrt über die Tauernautobahn – und andere Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich wird ein so genanntes  „Pickerl“, kostenpflichtig, benötigt. Für Autobahnen in Slowenien ebenfalls. Diese Mautkarten kann man in der Regel auch in Deutschland bei ADAC-Geschäftsstellen oder sonst im grenznahen Bereich kaufen. Mit der Autobahnmaut ist es nicht getan: Zusätzlich fällt Tunnelmaut an, wie auf der Tauernautobahn und für den Karawankentunnel.


Hinweis für Medien: Zu mehr Fotos und/ oder umfangreicherem Text (honorarpflichtig) bitte anfragen. Abdruck, Sendung dieses Berichts nur gegen Seitenbeleg oder Link an mail>at


Donnerstag, 9. April 2015

Südschwarzwald: Störche, Schnee und nette Orte


Nach und nach zieht der Frühling ein wie in Mundingen. (Fotos: presseweller)


Vom Frühlingshauch in Mundingen auf die noch winterlichen Höhen

März 2015. (Dialog/jw). In den Tälern des Breisgaus und rund um den Kaiserstuhl gibt es schon ein laues Frühlingslüftchen, und auf den Bergen des Hochschwarzwalds liegt noch Schnee, der zum Skifahren lockt. Es ist Mitte März. Auch in Mundingen bekommen die Bäume und Sträucher schon Farbe, und Adebar ist bereits da. Hoch oben auf den Schwarzwaldhöhen sieht es da noch anders aus. Winterlich.

Wenn wir morgens so um 8 Uhr in unserer Ferienwohnung in Mundingen auf den Balkon gehen, dann ist die Luft noch richtig kalt, „frisch“, wie man bei uns sagt. Aber spätestens nach dem Frühstück ist die Sonne da und zaubert Farbe und mehr Wärme in die Welt. Mundingen? Ja, das ist ein großer Ortsteil von Emmendingen im Breisgau. Schaut man im ARD-Videotext auf die Wetterseiten, dann ist der Ortsname oft zu lesen. Das ländliche Örtchen mit Wetterstation, wie „eingepackt“ von Hügeln, Weinfeldern, und -hängen, Obstwiesen und Wald, ist häufig unter der Rubrik „Am wärmsten“ zu finden. Und jetzt, Mitte März, sind auch die Störche schon da. Mal hinschauen: ein großes Nest auf der Kirche und auf der Schule. Da wird geklappert, was das Zeug hält.
Mal am Bach entlang schlendern oder raus in die Flur bis zu den Rebstöcken oder durch einen der Hohlwege spazieren, wie über die Höhe nach Emmendingen. Fast immer im Blick: die nahe Burgruine Landeck. In Mundingen, bereits Ende des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt, ist der Weinbau schon immer ein Thema. Die Winzergenossenschaft Mundingen-Landeck hat ihren Sitz im Ort. Dort können Weinfreunde mehr erfahren wie zu den gehaltvollen Spätburgundern, aber auch zu Weißherbst, Gewürztraminer, Grauem Burgunder und anderen sowie zum Winzersekt Pinot Rosé. Es gab schon verschiedene Auszeichnungen. Wer den Weingenuss mit Gutem aus der Küche – und zu zivilen Preisen - verbinden will, kann das im Ortsgasthof „Zum Eichbaum“. Da es noch nicht wenige Raucher gibt: Man kann außerhalb der Gasträume „überdacht“ und mit Sitzgelegenheit seine Zigarette, Zigarre oder Pfeife „paffen“.


 Die Störche sind da, in Mundingen auf Kirche und Schule. 


Mal in den Schnee
Für unsere Kurvenfahrten ist der Hochschwarzwald angesagt. Über die Umgehungsstraße nach Freiburg. Dort wurschteln wir uns durch den regen Verkehr. Man muss nicht nur auf den Auto-und Fußgängerverkehr und Radler aufpassen, sondern auch auf die Straßenbahn und die Beschilderung. Wir bekommen laut Karte mit, dass wir Richtung Donauwörth fahren müssen, um nach Kirchzarten zu kommen. Klappt so irgendwie. Von Kirchzarten an geht es dann auch schon bergauf, vorbei an Dörfern und einem uralten „Wasserturm“ mit teilweise noch erhaltener Überbrückung im Hintertal. Überall auf den Höhen ist noch Schnee zu sehen. Belchen und Feldberg sind nicht so weit. Diese passähnliche Straße hat es in sich: ständig stramme Kurven und Kehren, Steigung 14 Prozent. Irgendwo oben rechts zwischen den Bäumen Umrisse einer Ferien- oder Ausflugsanlage. Endlich ist genug Höhe gemacht. Oben! Plateau. Links Hotelanlage, rechts Skigebiet mit iefer Schneedecke. Skifahrer nutzen Lift und Abfahrt, für Familien und Kinder gibt es daneben ein Förderband, dass die Kleinen zum Ausgangspunkt bringt und wo sie in sanfterem Gelände wieder „abfahren“ können. Klappt ja. Der Vater fährt langsam vorweg, die Kinder folgen in Bremshaltung. Die Sonne lacht, und es ist kühl. Wir sind auf 1121 Metern im Skigebiet Notschrei.


Im Hochschwarzwald, hier Notschrei, über 1100 Meter, gab es noch Ski-Schnee.


Über Schönau nach Todtmoos
Für uns heißt es jetzt „kurvenreich abwärts“. Nächster Halt ist Schönau, wo wir durch die verkehrsberuhigte Zone des Städtchens bummeln. Es ist Markttag mit einem grünen und bunten Angebot, aber auch an Back- und Wurstwaren. Wir sehen die Gerichtseiche mit einer Erläuterung zur letzten Urteilsvollstreckung und natürlich die Kirche Mariä Himmelfahrt mit ihren wunderschönen Buntglasfenstern, einschließlich der Buntglasrosette. Mit alter Kirche und Gerichtseiche kann man hier Geschichte nachvollziehen. Nach dem Bummel kehren wir nur ein paar Meter weiter auf einen Kaffee mit Gebäck im „Vier Löwen“ mit seinem angenehmen Ambiente ein.
Obwohl das Städtchen verwunschen im Wiesental liegt und von hohen Schwarzwaldbergen umgeben ist, rührt sich was. Da gibt es einen Golfplatz, das „Jogi-Löw-Stadion“ sowie auch Gewerbe und Industrie mit teils alteingesessenen Firmen.
Ade, Schönau. Der weitere Verlauf der Strrecke führt mal wieder etwas hoch und mal wieder runter durch die verschiedensten Ortsteile von Todtmoos, teils mit typischen Schwarzwaldhäusern. Schließlich der bekannte Touristenort selbst. Blick in die Berge, verkehrsberuhigte Zone zum Bummeln und mit teils ideenreichen Fach- und Souvenirgeschäften wie rund um die Schafwolle. Schön. Ein Jugendhaus, die Kirche, das Panorama. Die Preise auf der Speisenkarte des Hotels sind überschaubar, und vor allem gibt es auch „kleinere Portionen“. Das finden wir richtig gut, weil es nach wie vor nur selten vorkommt.
Freiamt mit seinen vielen Ortsteilen nehmen wir ebenfalls noch mit. Weiter Blick von der Höhe von „Am Herrwald“ aus. Das Café „Caféduft“ ist gut besucht. Wir kehren ein. Die verschiedensten Kuchen lachen uns an, feine Torten, natürlich einschließlich der „Schwarzwälder“. Die Stücke sind riesig. Aber es gibt etwas Besonderes: Hier kann man auch halbe Stücke bestellen. Das ist doch einmal eine sehr nette Idee. Gut geschmeckt hat's auch!
Über Landeck zurück nach Mundingen. Mal vom Balkon aus schauen, was Störche abends so treiben. Auf jeden Fall sind sie da! (presseweller)


Zu Einzelfotos (Orte wie Schönau, Todtmoos, Landschaft usw.) bitte bei presseweller anfragen.

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Donnerstag, 5. März 2015

Kurs Nord: Landidylle, Blüte, Radelspaß


Obstbaumblüte im Alten Land und Bremen-Besuch. (Fotos: presseweller)


Über Bremen und Sittensen ins Alte Land an die Elbe


März 2015. Auf unserer Nordtour sind wir gut in der Zeit. Also nehmen wir uns Bremen noch mit, schauen im Schnoorviertel vorbei, danach aber von der Weser durch die Geest und an die Elbe, zumeist etwas abseits eingefahrener Touristenrouten, dafür schön von der Landschaft her, ruhig sowie sehens- und erlebenswert - dort, wo Radler sich angesichts der zig Radwege wie Könige fühlen können.

Wenn sich jetzt auch, während wir diesen Text schreiben, der Winter teils noch grau und trüb zeigt, so wissen wir doch, dass bald wieder ein neuer Frühling kommt und Lust auf Ausflüge und Reisen macht. Auf Kurs Nord: Etwas abseits der Route schauen wir uns in Bremen das Schnoorviertel an, kommen alten Zeiten auf die Spur. Enge Gässchen, Fachwerk,  Kunst- und Kunsthandwerksgeschäfte, Galerien und dies und das und natürlich jede Menge Einkehrmöglichkeiten in Cafés, Gaststätten und Restaurants. Reizvoll. Eine Bremerin sagt uns, dass sie und die Familie diese Mischung aus alten Zeiten und Neuzeit mögen, und dann der jährliche Freimarkt …! Uns führt der Weg in östliche Richtung nach Sittensen in der Geest und Nordheide, am Rande des Ostetales. Ein Park mit alter Mühle, Mühlteich und Heimathaus. Im Museum sehen wir, wie früher für die „Aussteuer“ vorgesorgt wurde. Schon beeindruckend solch ein gefüllter Wäscheschrank. Auf einem kleinen Hügel die Kirche St. Dionysius. Die Ursprünge gehen auf das 17.Jahrhundert zurück. Am Wegesrand überall Felder, weite Wiesen und Weiden, Pferde, bunt blühende Abschnitte, wo „Blumen zum Selberpflücken“ angeboten werden. Es ist aber auch das Land der Moore und des Torfs. In Sauensiek vom Torfwerk fährt ein Bähnchen hinaus ins Moor. Idyllisch.



In Sittensen an der alten Mühle, die Kirche St. Dionys im Hintergrund. 


Per Rad durch die Landschaft

Radler, die keine herausfordernden Berge suchen, müssen sich hier wie Könige fühlen. Durch Wiesen und Anpflanzungen deutlich getrennt, führen viele Radwege neben den Straßen her, und natürlich kann man Abzweige nehmen. Dörfer, Wälder, hohe Eichen, Birken, die sich im Wind wiegen, dunkle Moorbäche. Die Wege sind meist eher eben, aber es gibt auch kleine Steigungen und ab und an Gegenwind, gegen den die Radler anstrampeln müssen. Gerade, wer weitere Wege fahren will und nicht so sportlich ist, hat hier auch mit dem Pedelec, dieser E-Bike-Art, einen guten Partner. Es geht von Ort zu Ort, von Dorf zu Dorf. Unter „Bike-Click“ auf www.presseweller.de findet man eine Radtourbeschreibung zu einem Museumsbauernhof.

Hofläden und Elbedeich

Richtung Elbe schauen wir uns noch um. Wer kennt Bliedersdorf? Da machen wir Station. Bereits auf der Straße von Apensen nach Harsefeld kommt gleich beim Abzweig zum Ort links ein riesiger Hofladen in den Blick. Obst, Gemüse, Käse und Schinken und anderes gibt's reichlich, dazu zig Artikel für die schöne Gartendeko. Im alteingesessenen Gasthof schräg gegenüber kann man auf Gutes aus der norddeutschen und deutschen Küche einkehren. Uns hat nicht nur das Essen, sondern das gesamte Ambiente gefallen. In Bliedersdorf selbst gibt es neben Heimatmuseum und Kirche auf einem kleinen Hügel ebenfalls einen Hofladen mit einem runden Angebot. Ein Augenmerk liegt auch hier auf der Spargelsaison. Das königliche Gemüse wächst ringsum auf den Feldern und wird zur Erntezeit quietschend frisch angeboten.


Am kleinen See in Harsefeld. 



Harsefeld mit Klosterpark, See und mehr sowie Stade mit seiner Altstadt sind eigene Geschichten wert. Wir sehen den Elbdeich, sind im Alten Land, lernen Jork, Grünendeich und weitere Orte kennen. Die schmucken Häuser, die großen Höfe mit den besonderen Toren, die schier endlosen Baumreihen aus Kirschen, Äpfeln und Co. Wie wunderschön das während der Blütezeit ist. Aber angenehm ist es auch, wenn das Obst gereift ist, man es an den vielen Ständen und bei den Direktanbietern auf den Höfen kaufen kann und man im Frische-Genuss schwelgt. Jetzt aber ist die Landschaft neben dem saftigen Grün der Deiche erst einmal ein Erlebnis in Weiß und Rotweiß. Blüte! „Bilderbuchhaft“, sagt der Schriftsteller Georg Hainer, „hier wachsen Träume von Ländlichkeit und Weite, malen blauer Himmel, die Farben der Natur und friedlich grasende Deichschafe Bildidyllen in den Kopf.“
Wir schlendern über den Deich. Schauen über die Elbe nach Blankenese. Kehren ein, lassen uns - mit Elbeblick - mit Gutem verwöhnen. „Da unten“ liegt Hamburg, „da oben“ Cuxhaven, Elbmündung, Da muss man bald auch noch einmal hin. (jw)


Download der Foto-Montage oben unter „Medientexte Tourismus“ auf http://www.presseweller.de
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Auf den Presseweller-Seiten findet man unter „Magazine, Videos, Blogs“ zugangsfrei auch weitere Berichte, Online-Magazine und Videos zu Norddeutschland und anderen Regionen.

Zur Region bieten zum Beispiel die Internetseiten stade-tourismus.de, tourismus-altesland.de und sittensen.de zahlreiche Informationen, auch zu Veranstaltungen, Museen und vielem mehr.


Freitag, 30. Januar 2015

In Kärntens Südwesten: Auf tiefen Schneespuren



Alles Schnee auf der Gailtalreise. (Alle Fotos (c) presseweller)


Unterwegs zwischen Karnischen und Gailtaler Alpen 

im Gailtal und am Nassfeld


Anders als früher, als wir oft noch im dicken Schnee und den ersten Krokussen auf den südseitigen Hängen den Palmsonntag oder die Osterfeiertage mit all den feierlichen Zeremonien erlebten, war es dieses Mal, 2014,  noch gut drei Wochen hin bis Ostern. Unterwegs hatten wir schon viele Schneelandschaften entdeckt. Ein Bild, das sich fortsetzte, als wir über die Windische Höhe ins Kärntner Gailtal, zwischen Karnischen und Gailtaler Alpen, einfuhren. Alles weiß, still ruhte der Pressegger See.

„So richtig viel Schnee haben wir heuer abbekommen“, erzählte uns ein Bekannter. Er zeigte Fotos, wie mühsam das tägliche Schneeräumen und wie hoch der Schnee gewesen war. Wir staunten. Noch immer trugen die Wiesen rund um die Gail wie die Berghänge dicke Schneepolster. „Bis es im Tal aper (schneefrei) ist, wird wohl noch einige Zeit dauern“, sagte Lorenz.
Die Straßen waren frei, so dass wir uns das eine und andere anschauen konnten, bevor es abends ins ins Hotel ging, wo wir nach dem Essen noch gemütlich mit den Gastgebern und anderen Gästen zusammensaßen, über Winter, Schnee, Wintersport, die Heimatorte und Anfahrt plauderten und den Tag ausklingen ließen. „Das Nassfeld mit seinen riesigen Schneemengen müsst ihr euch unbedingt anschauen“, war eine eindeutige Empfehlung.

Einmal hoch aufs Nassfeld
Also geht es am nächsten Tag ab in die Höhe. Die Passstraße ist geräumt. Je höher wir kommen, desto dicker der Schnee. Wie verstohlen liegt linksseitig in einer Kehre der Bodensee im verschneiten Wald. Bald schon sehen wir die Gartnerkofelsesselbahn und sind schließlich auf dem Nassfeld, dem bekannten Skigebiet, auf über 1500 Meter Seehöhe. Hier herrscht reges Treiben. Schließlich locken rund 110 Pistenkilometer. „Boh, das ist ja Schnee, was für eine Menge!“, staunen wir. Besonders gut sieht man es auf den Dächern der Gebäude, aber auch an den Markierungsstangen. „Das ist alles schon weit weniger, als noch vor ein paar Wochen,“ sagt man uns. Wir stapfen mit Juchhe im Schnee, schauen von leichter Anhöhe auf die italienische Seite und den Obersee mit dem mächtigen Felsmassiv des Malurch im Hintergrund. Beeindruckend. Nassfeld und Schnee sind uns nicht neu. Wir waren auch schon an Ostern da, als wir ein, zwei Meter oberhalb des Tennisplatzes durch den Schnee spazierten. Aber dieses Mal schien es noch mehr zu sein. Für die alteingesessenen Menschen im Tal und am Berg nichts so sehr Besonderes: „Das kommt immer wieder einmal. Viel Schnee sind wir gewohnt, weil sich hier am Karnischen Hauptkamm im Winter die Adriatiefs abschneien. Und das kann heftig sein.“ Die Skifahrer freut's. Wir erinnern uns an die Erzählungen von Franz und Erwin: „Es gab Jahre, da konntest du aus dem ersten Stock durchs Fenster auf die 'Straße' gehen.“ So ähnlich wird es wohl auch dieses Mal mitten im Winter 2014 gewesen sein.



Schnee satt auf dem Kärntner Nassfeld.



Durchs Dorf und Tal
Die Langlaufskier sind nicht dabei. Also geht es gut eingepackt per Pedes über den Wassererlebnisweg und durchs Dorf, an der alten Pfarrkirche und Bauernhäusern im typischen Kärntner Baustil mit den Schopfgiebeln vorbei. Die großen Ställe mit dem darüber liegenenden "Heuboden"  grenzen direkt ans Haus, alles oft umgeben von Obstbaumwiesen. Auf diesen leuchten in Sommer und Herbst Äpfel und Birnen aus den Ästen. Ein Teil des Obstes wird dazu verwendet, einen gehaltvollen herben Most und einen originalen bodenständigen Obstler für den Hausgebrauch herzustellen. Die Höfe haben in der Regel Brennrechte. Einen Obstler zum Anstoßen, einen Most für den Durst. Anders als der bei uns bekannte süße Most ist dieser hier alkoholhaltig. „Nicht zu viel“, rät Lorenz, „da kannst du schnell rauschig von werden.“
Eine Fahrt durchs Tal steht ebenfalls noch auf dem Programm. „Schattseitig“, wie man hier zu sagen pflegt. Das heißt, direkt unterhalb des Nordabfalls der Karnischen Alpen. Über enge Straßen geht es an kleinen Dörfern wie Döbernitzen mit Kirchen und Kapellen vorbei. Romantisch. Zwischendurch weisen Wegweiser auf Almen hin. Im Sommer schön, im Winter für normale Autos undurchdringlich. Auf der Höhe von Kirchbach kommt über Schneewiesen und die Gail das weit verlaufende Felsmassiv des Reißkofel besser in den Blick, mit über 2370 Metern der höchste Berg der Gailtaler Alpen.



Restauriertes Fresko an der Mauthener Kirche. 



Den Ort Mauthen erreichen wir quasi von der Rückseite. Er ist Teil der Gemeinde Kötschach-Mauthen. Die Mauthner Kirche trägt ein uraltes Fresko, im großen Rathausgebäude ist das Museum „1915 bis 1918“ etabliert, das mit zig Dokumenten und Ausstellungsstücken über die Zeit der Gebirgsfront im Ersten Weltkrieg erzählt, und in Kötschach schließlich die Kirche, der „Gailtaler Dom“. An der südseitigen Außenwand trägt die Kirche eine große Sonnenuhr.
Nach den Landschaftseindrücken zurück ins Hotel, zum "Hansbauer", dem ein Bauernhof angeschlossen ist. Tradition wird gepflegt. Man sieht es an den Dekostücken mit alten Skiern, den hölzernen Schneeschuhen von ehedem und dem landwirtschaftlichen Kleingerät, das die Wände ziert, alles abgerundet durch sorgsam erarbeitete Stickereien und anderem auf Kissen, Wandbehängen und Gardinen. Wir fühlen uns wohl.



Heimfahrt-Rückblick auf den Schneezauber im Gailtal. 


Am nächsten Morgen schneit es. Gut, dass wir heute nichts vorhaben, aber nicht so gut, wenn es durchschneit, schließlich wollen wir morgen früh nach Hause fahren. Zum Glück bleibt's im Rahmen. Es schneit „dünn“. Die Straßen sind bald wieder frei. Auch auf der Rückfahrt ist es so. Wir entscheiden uns wieder für die bestens geräumte Windische Höhe bei St. Stefan, um nach dem weiteren Pass, der "Kreuzen", bei Paternion flugs auf die Tauernautobahn zu kommen.
Nachdem wir viele Jahre nicht im Gailtaler Winter waren, sind wir froh, dass es dieses Mal geklappt hat und wir „auf tiefen Schneespuren“ im südwestlichen Kärnten sein konnten. Schön war's! (Jürgen Weller)

Aktuell per 30. Januar 2015 meldet das Nassfeld Neuschnee sowie eine Schneelage im Skigebiet bis 1,15 Meter!

Infos
Mehr zur Region und Reisethemen gibt es laufend auf http:www.presseweller.de
Zum Gailtal, Lesachtal, Weissensee auf www.nlw.at
Zum Nassfeld auf www.nassfeld.at

Bei Printabdruck erbitten wir unbedingt Belegseite oder PDF, bei Web einen Link!
30. 1. 2015. Alle Rechte (c) by presseweller.de

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