Dienstag, 29. September 2009

Siegerland: Fachwerk im Herbstwald

Das Fachwerkensemble in Freudenberg


Zwischen Rothaargebirge, dem Höhenzug Kalteiche und den Bergen des Westerwaldes liegt ein altbekanntes Eisenland, das Siegerland. Es ist längst zum Wanderland geworden und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Im Herbst umgibt die Region ein besonderer Reiz mit den bunten Wäldern und dem Schwarz-weiß-Fachwerk vieler Häuser.
Das Siegerland, in dem bereits vor rund 2.500 Jahren die Kelten Erz schürften und dem Gestein in Renn- oder Windöfen das Eisen abgewannen, hat seit Generationen Mischwald, ganz anders, als viele andere Regionen, in denen die Nadelwald-Monukulturen vorherrschen. Der Mischwald hat mit seinen Ursprung in den Niederwäldern, die hier Hauberg genannt werden und in dem Eichen, Buchen und Birken wachsen. Nun kann man sich lebhaft vorstellen, wie solche Wälder am Rande oder inmitten von Fichtengrün im Herbst mit ihren roten, gelben und braunen Blättern leuchten. Eine Farbenvielfalt, die das Auge erfreut.
In den Dörfern pflegte man früher den Fachwerkbau: schwarz-weiße Fachwerkfassaden prägen zum Beispiel noch den Markt in Hilchenbach sowie den Ortskern in Freudenberg, ein Fachwerkensemble, das weltbekannt ist. Für Besucher bedeutet das hier und in vielen Dörfern meist nur eines: schauen und fotografieren.
Neben den typischen Fachwerkansichten locken auch weitere Sehenswürdigkeiten zum Besuch, von der Ginsburg in Lützeln über das Wasserschloss Hainchen und das Obere Schloss in Siegen mit angeschlossenem über 100-jährigem Museum, in dem man sogar original Rubensbilder bestaunen kann, die Bergwerksmuseen wie in Salchendorf bei Neunkirchen und Eiserfeld bis zur Freusburg, die im gleichnamigen Ort an der Sieg hoch über dem Fluss auf felsigem Gelände erbaut wurde: eine strategisch äußert günstige Lage.
Autoausflüge sind eine Möglichkeit, das Land an der Sieg kennen zu lernen. Wer die Wanderschuhe schnürt, wird noch mehr von Land und Leuten erfahren. Neben dem Rothaarsteig bietet sich der Siegerland-Höhenring an. Auf beiden Wegen gibt es immer wieder tolle Aussichten zu bestaunen. Von Hainchen über Niederdielfen, Rödgen und Siegen bis nach Freudenberg - und von dort weiter - kann man auch dem Muschelzeichen folgen, den Jakobsweg gehen. Quartier finden Urlauber in Pensionen, Ferienwohnungen, Gasthöfen und Hotels.
Das Siegerland hatte und hat viele Eigenheiten wie den "Backes", also ein Dorf-Backhaus, und den "Riewekooche", ein trefflich schmeckendes Brot, das aus Kartoffeln gebacken wird. Der Heimatschriftsteller Georg Hainer hat vieles von den Sehenswürdigkeiten und Eigenheiten des Siegerlandes mit Gedichten und Geschichten in seinen grünen Büchlein festgehalten, von der einst schweren Arbeit "unter Tage" bis zum Fachwerkidyll und vom Hauberg bis zum "Riewekooche".
Wer an mehr interessiert ist, wendet sich an den Touristikverband Siegen-Wittgenstein in 57072 Siegen oder fragt per Mail bei mail@presseweller.de an.

Samstag, 26. September 2009

Kärnten: Innere Einkehr

















Maria Luggau im Lesachtal.



Wandernd, pilgernd, wallfahrend, gedenkend und betend zur inneren Einkehr kommen. Dazu gibt es auch in Kärnten viele Möglichkeiten. Entweder erwandert man sich die Ziele, wofür einige Tage ins Land gehen,oder fährt sie mit dem Rad oder Auto ab und nimmt kürzere Wege unter die Füße.
Hoch zwischen Arnoldstein und Villach liegt Krainberg. Es wird vom Wurzenpass aus erreicht, der nach Slowenien führt. Auf dem Hochplateau liegen wenige Bauernhöfe. Von Natur umgeben, kann man schöne Spaziergänge machen. Nördlich fällt der Blick ins Tal bis weit nach Villach hinein. Direkt gegenüber scheint das Dobratsch-Massiv zum Greifen nah. Direkt bei der Anfahrt liegt die Marienkapelle, die zur stillen Einkehr einlädt. Im Höhenort Krainberg ist man der Natur nah und dem Himmel ein Stückchen näher.
Zurück im Tal nehmen wir die Bundesstraße, teils Land- und Ortsstraßen oder Wege in westliche Richtung durchs Gailtal. In Vorderberg folgt man den Wegweisern zur Klamm. Gleich davor liegt schattig die Kirche Maria im Graben, deren Entstehungsgeschichte bis heute noch nicht endgültig geklärt ist: ein Kirchlein auf einem verwunschen gelegenen Platz.
Vorderberg gehört zur Gemeinde St. Stefan, in der auf einer Anhöhe hoch über dem Tal und mit Blick auf den Pressegger See das Kirchlein St. Steben liegt. Die Entstehung geht auf ein besonderes Vorkommnis zurück. Zu St. Steben führt ein Wallfahrtsweg mit mehreren Stationen.
Nach wenigen Kilometern ist Hermagor erreicht. Die Kirche St. Hermagoras geht auf den Namensgeber der Stadt zurück, die früher zum Patriarchiat von Aquileja gehörte. Zur Einkehr lädt ebenfalls die Schneerosenkirche ein. Bevor es zum Gailtaler Dom in Kötschach-Mauthen geht, kann man einen Schlenker über Tröpolach am Fuße des Nassfelds machen und dann den steilen Treppenweg zur Kapelle aufsteigen. Das kleine Gotteshaus mit der Holz-Kassettendecke gründet sich auf ein Gelübde zur Zeit der Pest. Zwischen Tröpolach und Kötschach-Mauthen liegt St. Daniel mit der ältesten Pfarre des Tales. Der Besuch des Gailtaler Domes mit der großen Sonnenuhr auf der Südfassade gehört immer dazu.
Vom Ort führt noch jedes Jahr eine Wallfahrt ins Lesachtal und dort zur Klosterkirche Maria Luggau. Kein leichter Weg und selbst mit Rad und Auto sind einige Steigungen, Kehren und Brücken über die zahlreichen Gräben zu überwinden. Gläubige aus aller Welt zieht es nach Maria Luggau. An den Bitt- und Dankzetteln kann man sehen, dass der Glaube lebt.
Wer die Srecke im Herbst erwandern oder per Fahrrad abfahren will, sollte sich eine Route zusammenstellen lassen. Die örtlichen Tourismusbüros, zum Beispiel in Hermagor unter www.naturarena.com bzw. per Mail info@naturarena.com, können behilflich sein. Bei den Büros kann man auch Details zu den Anlaufpunkten erfahren. Radler nutzen nach der Abfahrt von Krainberg ins Tal den Karnischen Radweg, der bis Kötschach führt. Für Bergwanderer bietet sich der Karnische Höhenweg an, wobei man dann an den einzelnen Stationen ins Tal absteigen muss. Der abwechslungsreiche Höhenweg, Weg des Friedens, führt bis übers Gailtal hinaus auch ins Lesachtal. Autofahrer gelangen über die Bundes-, Landes- und Ortsstraßen zu den Zielen oder bis in die Nähe der Kirchen und Kapellen.
Der kurze Bericht sollte nur eine Übersicht zu Orten innerer Einkehr von Ost nach West geben, die bis auf Krainberg in Kärntens Naturarena liegen. Jede Kirche hat natürlich ihre eigene Geschichte. Den einen oder anderen Hinweis erhält man ebenfalls per Mail bei mail@presseweller.de