Donnerstag, 25. August 2016

Von Kranichen, Luch und Ribbeck: Herbst im Havelland





Am Rhinkanal im Havelländischen Luch. (Alle Fotos (c): presseweller)


Auf Ausflügen mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß das „weite Land“ entdecken


Siegen. August 2016 (presseweller). Seen, Wälder, weites Land, wo sich am Horizont Himmel und Wiese oder Kiefernhain zu vereinen scheinen: Im Havelland geht der Blick weit über Wiesen und Wälder, hier und da einmal durch eine kleine Erhebung unterbrochen. Schau, da hinten scheint ein Dorf, ein Städtchen zu sein. Zwischendurch schimmert Wasser, getragen von der Havel, dem Rhin, Kanälen und vielen Seen. Ein grünes Land unter blauem Himmel. Im Luch erzählt man gerne von den Kranichen, die im Herbst teils zu Tausenden in den Wiesen rasten und sich in ihrem typischen Flugstil am Himmel zeigen. Das Havelland ist Teil von Brandenburg, das sich weit rings um Berlin erstreckt und dem Theodor Fontane mit seinen Erzählungen „Wanderungen durch die Mark“ sowie durch verschiedene Einzelgeschichten und Gedichte ein literarisches Denkmal gesetzt hat.



Weites Land. Die Kraniche sind unterwegs. 


Wer nördlich der Stadt Brandenburg und nordwestlich von Berlin in diesem Landstrich Brandenburgs, im Land oder auch in der Mark Brandenburg, unterwegs ist, wird auf weiteres Bekanntes stoßen: das Schloss Ribbeck. Genau hier spielt das Gedicht vom „Herrn Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand ...“. Viele haben die Verse noch in der Schule gelesen und auswendig gelernt. Sie stammen eben auch aus der Feder von Theodor Fontane, der im Jahre 1819 selbst im Havelland, in Neuruppin, geboren wurde. Dort ist ihm ein Denkmal gesetzt. 
Reifen die Birnen in der Herbsteszeit, so bieten sich auch für Urlauber und Reisende Spätsommer und Herbst an, diesen geschichtsträchtigen Landstrich zu entdecken. Da ist nicht nur die adrett-schöne Schlossanlage derer zu Ribbeck zu sehen, die nach umfangreicher Renovierung und Restaurierung wieder aus ihrem „Dornröschenschlaf“ erweckt wurde. Nein, wir begeben uns auch ins Havelländische Luch, wo dem Herbst zu Tausende Kraniche Station auf ihrem weiteren Weg in den Süden machen. Sie stolzieren durch die Wiesen, stärken sich und lassen nach oben blicken, wenn unter Himmelblau eine Kranich-Formation in Keil- oder V-Form vorüberzieht. Man hört's auch – gack, gack, krak, krak! Welch ein Schauspiel. Wir beobachten sie zwischen Jahnberge, Wagenitz und Paulinenaue. „Wenn die Kraniche da sind, kommen besonders an den Wochenenden viele Besucher, die einfach nur zuschauen oder fotografieren wollen“, erzählt uns ein Jahnberger. Aber ob bei Friesack oder Brädikow, ob hier oder da, fast überall hat man hin und wieder Gelegenheit, den stolzen Vögeln mit der großen Flügelspannweite beim Flug zuzuschauen.



Richtig schön: Schloss Ribbeck in Ribbeck.



Schloss, Gutshöfe und Seen entdecken
Wie man will, kann man das Havelland für sich „erobern“: auf Schusters Rappen, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad. Ein Stückchen von Landschaft, Orten und Geschichten lernt man zum Beispiel auf dem Radweg „Nauener Dreieck“ kennen. Von Nauen mit seiner historischen Altstadt führt der Weg über den Havelland-Radweg westlich zum bekannten Schloss Ribbeck, von dort etwa südlich über eine „Fahrradstraße“ nach Groß Behnitz mit dem Landgut Stober, einem vor langen Zeiten landwirtschaftlichen Mustergut. Hier kann man auch direkt einen der vielen Seen des Landes kennenlernen. Der weitere Weg führt auf einem Radweg entlang der Straße wieder zurück nach Nauen. Insgesamt sind so um die 30 Kilometer. Zu Radtouren gibt es verschiedene Vorschläge mit Beschreibungen auf der Internetseite von Havelland-Tourismus, www.havelland-tourismus.de.
Für Schloss Ribbeck, das auch zur Einkehr ins Restaurant einlädt, und seine Anlagen sollte man sich ein bisschen Zeit nehmen. Es gibt noch die einschiffige Saalkirche zu sehen, das Museum, die alte Schule und alte Brennerei. Überall im Park stehen Birnbäume. Aus den Früchten wird heute feiner Birnenessig gewonnen.

Der Schwedenturm mit Storchennest in Wagenitz.

An so einigen Orten im Land gibt es alte Gutshäuser zu sehen, in Wagenitz steht als Relikt noch der „Schwedenturm“, auf dem oft Störche nisten. Storchennester sind auch sonst weit verbreitet. Einen Besuch lohnt ebenfalls die Stadt Neustadt an der Dosse, Sitz des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts. Zu einem Bummel durch die historische Altstadt lädt Nauen ein. In der Fontanestadt Neuruppin (tourismus-neuruppin.de) ist man gleich am Neuruppiner See, von dem man bei einer Rundfahrt mit dem Fahrgastschiff mehr entdecken kann. So gibt s zig Möglichkeiten für einen kurzen oder längeren Urlaub. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in vielen Orten. Details kann man den Internetseiten entnehmen. (jw) 

Anfahrt: Immer schön, wenigstens teilweise die Bundesstraße zu nutzen, B 5. Es gibt Abzweigungen in verschiedene Orte. Autobahn, z.B. die A24 von Hamburg bis Havelländer Dreieck, Abfahrten beispielsweise Fehrbellin oder Nauen. Von der A2 Hannover - Berlin geeignete Abfahrten je nach Zielort aussuchen. 

Nützliche Links
www.havelland-tourismus.de
www.nauen.de
www.schlossribbeck.de

Bei Presseweller kann man die verschiedensten Reiseberichte und -tipps sowie verschiedene Blättermagazine ohne Anmeldung aufrufen: http://www.presseweller.de 

Hinweis: Fotos aus verschiedenen Jahren, Jahreszeiten, keine Gewährleistung zur aktuellen Ansicht. Bei angegebenen Fahrstrecken für Rad oder Auto sind Kilometerangaben nur annäherend. In keinem Fall wird eine Gewähr für aktuelle Befahrbarkeit, eventuelle Sperrungen, Straßen- oder Wegezustand übernommen. Irrtum bleibt generell stets vorbehalten.