Freitag, 28. August 2015

Über den Felbertauern Richtung Süden


Klasse Bergpanoramen und Seitentäler zum Schauen und Urlauben




 Aussichten bis in die Hochgebirgswelt am Felbertauern. (Fotos (c): presseweller)


August 2015. (Dialog/ prw). Die Felbertauernstraße, die von Mittersill bis nach Lienz in Osttirol führt, bietet seit 1967 eine „kurze Verbindung“ in den Süden. Seit dieser Zeit sind wir auch bereits dabei, haben zigmal diese Route genutzt. Mittlerweile ist die seit Mai 2013 bestehende Provisorium-Umgehung beseitigt, die neue Teilstrecke „Schildalm“ auf der Südrampe eröffnet. Während es von der Straße aus selbst wunderschöne Bergblicke gibt, lohnt sich auch ein Besuch der Seitentäler.

Schon bei der ersten Durchfahrt vor über 45 Jahren hat uns die Stecke begeistert. Das hat sich bis heute erhalten, unabhängig davon, dass wir auch schon oft über Passstraßen und die Autobahn den Weg nach Süden genommen haben und nehmen. Die über 36 Kilometer lange Felbertauernstraße mit dem zirka 5,3 Kilometer Tunnel auf über 1600 Metern Seehöhe ist nach Web-Angaben des Betreibers seit 18. August 2015 - statt der ampelgeregelten Ersatzstrecke auf der Südrampe - mit dem neuen, rund 3,5 Kilometer langen Teilstück „Schildalm“ wieder ohne Einschränkungen befahrbar. Gut, weil der Felbertauern sich nicht nur angenehm fahren lässt und landschaftlich schön ist, sondern auch, weil es über diese Strecke je nach Ziel im Süden kürzer als über manche andere Routen ist. Das spart Kilometer und damit Kraftstoff. Nach dem Südportal ist man bereits in Osttirol, von wo man auf kurzem Weg ins südwestliche Kärnten und nach Italien gelangt. Fährt man bei Kiefersfelden auf deutscher Seite von der Autobahn ab, geht es ohne österreichische Autobahnmaut auf schönen Strecken über Kufstein, St. Johann, Kitzbühel, Pass Thurn und Mittersill auf die Felbertauernstraße. Die derzeitige normale PKW-Maut kostet zehn Euro. Die Steigungen bis zum Tunnel sind von nördlicher – bis neun Prozent – und südlicher Seite – bis sieben Prozent – sehr überschaubar. Die Straße ist zum Teil dreispurig ausgebaut. Nette Orte und klasse Bergpanoramen gibt es auf beiden Seiten. Uns begeistert diese Streckenführung immer wieder aufs Neue.


Und drüber die Berge: Nordportal auf über 1600 Meter Seehöhe.


Seit Beginn dabei
Die Felbertauernstrecke sind wir so oft, wie oft? gefahren. Auf der Südrampe ging es zuerst, 1966/ 67 ein Stück talabwärts, weil es weit oben an der Hauptstrecke noch Bauarbeiten gab. Die provisorische Teilstrecke auf der Südrampe - nach Mai 2013 und bis zur jetzigen Inbetriebnahme des neuen Abschnitts - haben wir ebenfalls kennengelernt. Die mächtigen Bergmassive über und neben dem Tunnel, die grünen Wiesen und Matten, teils mit Bergbauernhäusern am Hang sind für Landschafts- und Bergfreunde eine Freude. Die Straße ist aber nicht nur eine kurze, sondern auch eine praktische Verbindung. Von Osttirols Hauptstadt, Lienz, die zum Bummeln einlädt, fährt man weiter ins Drautal bis nach Kärnten, zum Beispiel zum Weissensee, oder von Oberdrauburg über den Gailbergsattel ins Kärntner Gailtal mit Nassfeld und Pressegger See. Nach dem Gailberg in Kötschach-Mauthen angekommen, kann es aber auch ins Lesachtal und über den beeindruckenden Plöckenpass nach Italien in die reizvolle Region Carnia gehen. Man sollte es erlebt haben. Wer nun auf die Autobahn Richtung Süden will, fährt bei Tolmezzo auf.
Von Lienz bietet sich aber auch der Weg Richtung Sillian durchs Drautal an. Dort gibt es ebenfalls einen Abzweig ins Lesachtal oder, auf dem ersten Stück, ins „Tiroler Gailtal“. Die Pustertaler Höhenstraße lockt ebenso wie auf italienischer Seite Sexten mit den Dolomiten. Aus dem Pustertal kann es aber auch weiter nach Süden gehen. So gelangt man zum Beispiel bei Brixen auf die Autostrada, die italienische Autobahn.


Wow. Von Matrei ins Virgental mit dem Großvenediger. 


Seitentäler erleben - Virgental
Nun aber mal schöne Landschaften schauen. Von Norden kommend, zweigt man auf der Südrampe der Felbertauernstraße in Osttirol bei Matrei rechts ins Virgental ab, wo man seit Jahrzehnten auf „natürlichen Urlaub“ setzt. Durchfährt man das Tal, kommt man schließlich über Virgen nach Prägraten am Großvenediger. Gerade im Herbst zieht es so manche Wanderer hierhin, die Touren durch die Berge machen. „Wenn wir in der Gruppe dort ankommen, gibt es erst einmal Entspannung“, erzählt Manfred* (alle Namen geändert). „Unsere Touren haben wir zwar schon vorher geplant, aber nun geht es nochmals ins Detail.“ Manfred zieht es mit seinen bergbegeisterten Kameraden schon seit Jahren ins Tal.


Bergumwoben: Iseltal


Kalser Glocknerstraße
Auf der Höhe von Huben hat man die Wahl, zum Beispiel geht es links ab auf die Kalser Glocknerstraße. Die Straße windet sich den Berg hoch. Schon weit oben auf einer kleinen Ebene rauscht rechtsseitig ein Wasserfall. Davor gibt es einen Parkplatz. Schließlich wird der Bergort Kals erreicht, unter anderem Ausgangspunkt für Bergtouren auf den höchsten österreichischen Berg, den Großglockner. Natürlich gibt es auch zig Möglichkeiten für Wanderer. Der Ort hat in den vergangenen Jahren, gerade auch in Sachen Wintersport, touristisch aufgerüstet. Von Kals aus kann man mit dem Auto über enge und steile Straßen auch noch weiter bergauf steigen.


Wasserfall an der Kalser Glocknerstraße.


Defereggen mit Staller Sattel
In Huben besteht ebenfalls die Möglichkeit, nach rechts, westlich, abzubiegen. Es geht ins Defereggental, Richtung Staller Sattel, St. Jakob. Wilhelm, der Mitte der 1990er-Jahre kurz vor der Rentenzeit mit seiner Frau Brigitte da war, gewandert ist und Almen erkundet hat, schwärmt noch heute von der Gastfreundschaft und der beeindruckenden Landschaft. Ins Hochtal führt die Straße gleich von Huben direkt bergauf, bis man auf „Talhöhe“ ist. Nach Hopfgarten kommt bald auf der nördlichen Seite die Kirche von St. Veit in den Blick, schließlich gelangt man nach St. Jakob. Im von über 50 Dreitausendern umgebenen Hochtal werden Natur und Bodenständigkeit ebenfalls groß geschrieben. Ganz neu, nicht weit vom rauschenden Bergfluss Schwarzach, steht die sehenswerte Heilquellenanlage auf dem „Mythenplatz“, es gibt einen neuen Bienen-Themenpark mit künstlerisch gestalteten Skulpturen und verschiedene Themen-Wanderwege, von Blumen und Zirben über Schmetterlinge bis zum Wassererlebnisweg. Am Staller Sattel mit dem Obersee steigt das Tal bis auf über 2000 Meter an – übrigens auch wunderschön zur Almrosenblüte. Hier ist auch die Grenze zu Südtirol. Geht man ein kleines Stück hinter die Passhöhe, blickt man ins Antholzer Tal. Im Winter ist der Staller Sattel ein Langlaufrevier. Skimöglichkeiten mit Bergbahn und Liften bietet ansonsten in St. Jakob die Brunnalm – Pisten bis auf über 2500 Meter Seehöhe. Aber ob Winter oder Sommer: Wir haben immer Freude an diesen Landschaften im Rund der Berge.
So schließt sich der Kreis auf der Südseite des Felbertauern, der schon Jahrhunderte vor dem Straßenbau als günstige Querungsmöglichkeit der Tauern genutzt wurde.


Der Stallersattel im Defereggen ist auch ein Thema für Motorbiker.


Immer wieder schön: Defereggental, hier Richtung St. Jakob.


Touristische Hinweise
Die beschaulichen Täler laden zum Ganzjahresurlaub ein. Wandern, Radeln, Mountainbiken, Golfen, Mitfeiern bei Brauchtsumsfesten, Entdecken, Naturerlebnis genießen. Ursprüngliche Winterlandschaften mit einem breiten Loipennetz wie zum Beispiel im Defereggental und Höhenloipen auf über 2000 Metern Seehöhe wie in St. Jakob am Staller Sattel sowie Alpinskigebiete mit Bergbahnen und Liften wie im Defereggental, Kals und Matrei.
Für Motorradfahrer bieten sich ebenfalls die verschiedensten Strecken an. Auch Fahrradfahrer können die Felbertauernstraße bis zum Tunnel nutzen. Für den Tunnel gibt es aber einen Shuttle-Service. Hinweise dazu finden sich auf Schildern am Nordportal. Ansonsten sollte man sich ans Mautpersonal wenden. Das Unterkunfstangebot in Osttirol reicht von Ferienwohnungen über Pensionen und Gasthöfe bis zu Hotels. Einkehrmöglichkeiten bieten sich nahezu überall. Bodenständige Gerichte stehen neben österreichischer und internationaler Küche bis zu exquisiten Gourmet-Schmankerln. (Jürgen Weller)

Allgemeine Hinweise: Zur jeweiligen Straßenbefahrkeit, Streckenführungen, Maut usw. der hier vorgestellten Routen und Abzweigungen sollte man sich aktuell informieren, da es aufgrund plötzlicher oder zurückliegender Vorkommnisse und Witterungsbedingungen zu Änderungen oder auch Sperrungen kommen kann. Unsere Angaben sind ohne jede Gewähr. Die abgebildeten Fotos sind aus verschiedenen Jahren. Ansichten, Ausblicke, Örtlichkeiten können sich verändert haben.

Nützliche Links

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