Samstag, 12. Dezember 2015

Westerwald: Weitblick, Kloster, Krippenwelt


Weit und weiß: Westerwald-Höhen im Schnee. (Fotos: presseweller)

Vom mystischen Druidenstein zur Abtei Marienstatt und zur Krippenwelt


12. Dezember 2015. (DialogPrw). Viele haben das Westerwaldlied noch gelernt, zu dem auch die Zeilen gehören „Oh du schöner Westerwald, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt, jedoch der kleinste Sonnenschein dringt tief ins Herz hinein ...“. O ja, es ist zum Teil eine raue Gegend, in der früher Steine gebrochen wurden, wo man in Gruben einfuhr und der Ackerertrag nicht so üppig war. Aber die Menschen sind seit jeher gastfreundlich. Wer im Winter kommt, hat Warmes dabei, um sich einzumummen, weil es auf den Höhen frisch und frostig sein kann. Wir waren unterwegs vom mystischen Druidenstein, über die Höhen in Malberg, vorbei an Hachenburg und Kloster Marienstatt bis nach Waldbreitbach im Wiedtal mit der riesengroßen Krippenausstellung.

Aus dem Tal der Sieg nehmen wir von Brachbach aus die Höhenstraße mit Blick zur Freusburg und auf den Giebelwald und fahren bis Herkersdorf. Von hier gehen wir über den Kreuzweg mit seinen verschiedenen Stationen zu einem mystischen Ort, dem Druidenstein, ein großer zerklüfteter Basaltkegel, der auf der Spitze ein Kreuz trägt und vor Jahrmillionen entstanden ist. Man vermutet, dass hier einst schon für die Kelten ein besonderer Ort war. Und so rankt sich manche Sage und Geschichte um den Druidenstein auf der Höhe zwischen Sieg- und Hellertal. Irgendwie magisch. Basaltgestein ist indes im Westerwald vielerorts antreffbar.



Der mystisch-magische Druidenstein bei Herkersdorf. 


Zu Barbaraturm und Abtei Marienstatt

Über Kirchen und Betzdorf geht es erneut in die Höhenorte, bergauf über Steineroth nach Steinebach und weiter. In Steinebach gibt es das in der Regel von 1. April bis 31. Oktober geöffnete Besucherbergwerk Bindweide, in das man „einfahren“ kann. Etwas weiter auf der Höhe, zwischen Steinebach und Steineberg (heute Malberg) steht seit 2013 auf exponierter Stelle der Barbaraturm, ein Aussichtsturm. Der über 20 Meter hohe Stahlturm ist einem Förderturm nachempfunden Weit geht der Blick über Täler und Hügel, bis zum Siebengebirge.Wunderbar. 


Bis zum Siebengebirge reicht der Blick vom Barbabaturm.


Ist die Landschaft mit Schnee bedeckt, vermittelt sie ein Gefühl von Weite und Einsamkeit. So gerade recht für ausgiebige Winterspaziergänge in klarer Luft. Wer dabei den Weg „Unter den Birkelchen“ in Steineberg geht, blickt auch auf Hachenburg, das Städtchen mit dem Schloss.
Aber wir haben noch ein paar Kilometer vor uns, weil wir, an Hachenburg und dem Zisterzienserkloster Marienstatt vorbei, über Weyerbusch ins Wiedtal wollen, nach Waldbreitbach.


Auf dem Weg zur Abteikirche.


Aber erst doch noch einmal zur Abtei Marienstatt, weil das zur Winterzeit passt. Im Ursprungskloster bei Kirburg soll dem Abt im Traum Maria erschienen sein, die ihn auf einen mitten im Winter blühenden Weißdornstrauch an der Nister hinwies. Dort, im Tal der Großen Nister, entstand dann die neue Abtei. So erzählten es früher die Älteren, und es ist – wie noch mehr zur Geschichte und Aktuellem - auch auf der Internetseite der Abtei Marienstatt nachzulesen. Wir kennen die Anlage, bei der eine uralte Steinbogenbrücke über die Nister führt, noch aus der Zeit, als es klostereigene Stallungen gab, dem alten Gelöbnis nach "ora et labora", bete und arbeite. Abtei Marienstatt ist immer einen Besuch wert, auch in der Heiligen Nacht zur um 0 Uhr beginnenden Christmette mit ihrer ganz eigenen Atmosphäre, der Stille, dem Einzug der Mönche, der Predigt zur Geburtsgeschichte und den Chorälen. Ja, "O du fröhliche, selige Weihnachtszeit ...!"



Der Pyramidenturm in Waldbreitbach.

Waldbreitbach und Krippen

Von Betzdorf im Siegtal sind es je nach Route rund 63 Kilometer bis Waldbreitbach im Wiedtal. Im Ort, der sich auch „Krippendorf“ nennt, kommt die Kirche in den Blick, ein Stück weiter der pyramidenartige Turm mit Figuren. Wir spazieren über die Wied zu einem besonderen Haus, dem „Krippenhaus“, zu „Gustels Krippenwelt“. Schon drüben auf der Wiese stehen lebensgroße Krippenfiguren, lebt die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu auf. Wundersam wird es im Haus mit den zahlreichen Krippen vieler Provenzien, mal größer, mal kleiner. Zum Staunen. Das trifft noch mehr auf die große Wurzelkrippe zu. Groß ist untertrieben. Sie ist riesig. Überall gibt es was zu schauen. Den Angaben des Krippenbetreibers im Internet nach ist sie 8,50 Meter hoch!, zwölf Meter breit und acht Meter tief. Verarbeitet sind rund 1200 bis 1300 Wurzeln. Den Angaben nach ist sie dieser Art nach „die größte Wurzelkrippe der Welt“. Man kann sich vorstellen, was es da alles zu bestaunen gibt. Wir waren vom Besuch „eingenommen“, führt das Museum doch nicht nur in die biblische Geschichte, sondern auch geradewegs zu so vielen Erinnerungen. Sonderausstellungen ergänzen immer wieder das Gesamtensemble.



Schon auf dem Weg zur Krippenwelt bestaunten wir 2010 diese Bildnis. 


Bis zum 20. Januar ist die – eintrittspflichtige - Krippenwelt täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet, danach ist bis zum 2. Februar noch Gelegenheit, sich diese Vielfalt täglich von 14 bis 18 Uhr anzuschauen. Ansonsten ist übrigens ganzjährig samstags-, sonn- und feiertags geöffnet. Zu den aktuellen Öffnungszeiten, auch zu Feiertagen – am Heiligen Abend geschlossen – , sollte man sich direkt im Internet unter Waldbreitbach oder krippenbauer-hertling.de informieren.

Ob Druidenstein, Bindweide-Museum und Barbaraturm, Kloster Marienstatt und Krippenwelt Waldbreitbach: Dieser Teil des Westerwaldes zwischen Sieg, Heller und Wiedtal bietet zig Möglichkeiten, Winterurlaub abseits von Wintersport zu genießen. Alle diese besonderen Örtlichkeiten lohnen einen Ausflug und sind gute Zutaten für einen schönen Tag erfüllten Freizeiterlebnisses, Muße, Aus- und Einblicke eingeschlossen. Je nach Schneelage laufen außerdem hier und da auch Lifte.
Je nach Ausgangsort zwischen Siegen, Olpe und Herborn erreicht man die Örtlichkeiten bequem mit einem Tagesausflug mit dem Auto. Zu Bahn- und Busanbindungen ist es ratsam, sich konkret zu informieren. Für den mehrtägigen Aufenthalt in der Region bieten sich Hotels, Gasthöfe, Pensionen und Ferienwohnungen an. Mehr dazu erfährt man über die Tourismus- oder Ortsseiten der jeweiligen Gebiete. (Jürgen Weller)

Fotohinweis: Fotos aus verschiedenen Jahren, daher keine Gewähr für aktuelle Örtlichkeit mit Bauten, Aufbauten oder allen möglichen Änderungen. Alle Urheberrechte (es gilt deutsches Urheberrecht) auf Texte, Fotos, Abbildungen, Repros liegen bei Presseweller, Siegen, D-Deutschland.

Nützliche Links

www.kirchen-sieg.de zu Druidenstein
www.bindweide.de zu Besucherbergwerk, Barbaraturm
www.abtei-marienstatt.de zu Abtei Marienstatt
www.waldbreitbach.de zum „Krippendorf“ Waldbreitbach
www.krippenbauer-hertling.de zur „Krippenwelt“
www.presseweller.de Reisen, Magazine u. m.

Mehr zu Reisen und Tourismusinfos immer auf http://www.presseweller.de