Samstag, 22. Mai 2010

Heiß auf Rad und Motorbike



Den Passgipfel erreicht. Klasse. (Foto: panoramahotel.at)

Tolle Touren vom Kärntner Gailtal aus

Ein paar Tage Urlaub: Das ist immer die beste Zeit, um gemächlich mit dem Fahrrad die Landschaft zu erkunden oder mit dem Motorbike auf Tour zu gehen. Der Frühsommer ist ideal, weil viele sich dann bereits eingefahren haben. Und gerade in Berglandschaften wie im Kärntner Gailtal gibt es so viele Möglichkeiten, tolle Ausfahrten zu machen – allein oder bei einer begleiteten Tour.


Im Urlaub zu radeln oder mit dem Motorrad unterwegs zu sein, ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. In den Bergen hat man beides: weitgehend ebene Strecken und kurvige Passstraßen. So kommen Genussradler, Mountainbiker und Motorbiker auf ihre Kosten. In Kärntens Naturarena rund um Hermagor hat man das schon lange erkannt. Bereits vor Jahrzehnten legte man den Karnischen Radweg an, der nahezu eben und weitgehend abseits der Hauptstrassen durchs Tal, häufig entlang der Gail, verläuft und sich so auch ideal für Familien eignet. Die Strecke lässt sich gut einteilen. Damit’s nicht zu lange wird, kann man Hin- oder Rückweg auch mit der Gailtalbahn fahren. Dabei müssen es Radler aber nicht belassen. Bei geführten Touren wird zum Beispiel auch ein Stück des Drautalradwegs einbezogen, von dem man später auf den Karnischen Radweg abbiegt.
Mountainbiker, die sich herausfordernden Strecken stellen wollen, bringen ihre Waden an Passstraßen sowie auf Almwegen in Fahrt, um sich später nach einer Rast beim Downhill den Wind um die Ohren sausen zu lassen. Klar, bei über 1.000 Kilometern Mountainbikewegen gibt es reichlich Gelegenheit, Bike und Können auf die Probe zu stellen.
Kurven und Kehren
Ob mit Harley, Gold Wing, BMW, Yamaha oder ...: Neben dem gemütlichen Landschafts-Cruisen sind es doch gerade die Bergstraßen mit ihren Kurven und Kehren, die Motorbiker locken. Vom Gailtal aus geht’s da zum Beispiel mal locker auf die Großglocknerstraße oder zu einer Rundfahrt über Kreuzberg und Gailbergsattel, wobei man auch noch das Lesach-Hochtal „mitnehmen“ kann. Aber natürlich heißt’s hier auch „senza confine“, ohne Grenzen. Über Nassfeld- und Plöckenpass ist man schon gleich drin im südlicheren italienischen Ambiente, und wer den steilen Wurzenpass „erklimmen“ will, schaut sich auf der Südseite Kranjska Gora und das Panorama der Julischen Alpen an. Natürlich lassen sich viele Pässe bei einer Tour kombinieren. Das verspricht durchgehenden Fahrspaß.
In Kärntens Naturarena haben sich einige Häuser besonders auf Fahrradfahrer und/oder Motorbiker eingestellt. Das gilt für die Ausstattung des Hauses, einschließlich Unterstellmöglichkeiten für die Bikes, bis zu ausgearbeiteten Tourenvorschlägen und der Tourbegleitung. So werden zum Beispiel beim Panoramahotel Hauserhof in Kreuth oberhalb von Hermagor seit Jahren begleitete Fahrrad- und Motorradtouren angeboten. Praktisch: Hausherr Karl Wassertheurer ist selbst begeisterter Motorbiker. Insgesamt stehen 24 Tourenvorschläge zur Auswahl, von der kleinen, rund 170 Kilometer langen Ausfahrt bis zu ausgedehnteren Touren wie durch Karawanken und Julische Alpen sowie durch die Dolomiten. Und da gibt’s auch eine außergewöhnliche Tour, die den nicht alltäglichen Namen „Nix für Hosenscheissa“ hat. Diese rund 320 Kilometer lange Strecke führt über den Plöckenpass nach Italien, durch Karnische Alpen und Sextener Dolomiten über zig Bergstrecken wie Sella di Razzo und Passo San Antonio: fahrmäßig und landschaftlich begeisternd.
Wieder zurück im Haus, genießt man den Komfort des Viersternehotels mit großzügiger Saunalandschaft, dem Viergang-Abendmenü und üppigen Frühstücksbuffet. Abends sitzt man noch gemütlich an der Bar oder in der Gaststube zusammen, fachsimpelt über Zahnkränze und Motoren und bespricht neue Touren. Das Angebot wird auch immer wieder gern von Gruppen genutzt. Es sind verschiedene Pauschalpakete aufgelegt. Auf der Webseite des Hotels kann man sich die Touren schon einmal in der Karte anschauen.
Über Fahrrad- und Motorradurlaub erhält man mehr Informationen beim Regionsbüro: info@naturarena.com, www.naturarena.com. Das Panoramahotel erreicht man über info@panoramahotel.at. Oder man schaut sich schon einmal Fotos und Tourenvorschläge an: www.panoramhotel.at (c) Dialog/Jürgen Weller





Redaktionen können weitere Rad- und Motorradfotos anfordern: einfach E-Mail an mail@presseweller.de

Beieindruckende Berge: Julier



Der Weg zum Bergkessel führt an dem Wasserfall vorbei. (Foto: Jürgen Weller)


Bergfreunde, die Julier sagen, meinen die Julischen Alpen. Die mächtige Kette zieht sich teils entlang der slowenisch-italienischen Grenze durchs nordwestliche Slowenien und bietet nahezu überall lohnende Motive.
Die Julier mit ihrem höchsten Berg, dem über 2860 Meter hohen Triglav, sind eine beeindruckende Welt aus Gipfeln und Tallandschaften sowie einer weitgehend intakten Flora und Fauna. Und so finden sich Illyrischer Mohn und die blaue Berg-Glockenblume ebenso hier wie Türkenbund und Trichterlilie, Enzian und Edelweiß. Steinböcke und Gämse klettern durch die Felsen, und irgendwo pfeift ein Murmeltier, um seine Kameraden zu warnen. Um das alles zu erhalten, ging man schon früh zu noch jugoslawischen Zeiten unter Tito daran, das Gebiet großräumig zu schützen. Es entstand der Triglav-Nationalpark. Mit solch einer Einrichtung war man damals vielen anderen Ländern voraus. Urlauber, die sich die Gegend erwandern oder auf Klettertour gehen, sagen: „Hier ist’s einfach nur schön, richtig schön!“
Das hatten Naturfreunde schon länger entdeckt. So machten sich der Berggänger Julius Kugy und der Triestiner Chesne de Bois bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in diese Idylle aus schroffen Kalkfelsen, grünen Matten und sprudelnder Bergbäche auf. Kugy wollte „die blaue Blume seines Herzens finden“. Eine so einmaligen Fund nach seiner Vorstellung konnte er aber nicht machen. Aber das hinderte die beiden Bergfreunde nicht daran, 1926 einen Blumengarten, ein Alpineum, in der Trenta, oberhalb der smaragdgrünen Soca anzulegen, den Julischen Alpengarten, in dem nahezu alle Alpenblumen vereint sind.
Bergkulisse Vrata-Tal
Im Bereich der oberen Save lohnen zahlreiche Bergtäler einen Besuch. Oft geht das nur auf Waldwegen oder über Wanderrouten. Wir fahren von Kranjska Gora auf der Hauptstraße Richtung Ljubljana. Nach etwa 20 Kilometern gibt es bei Dovje einen Abzweig nach Moistrana, das Bergsteigerdorf. Hier zweigen mehrere Täler wie das Kot- und Krma-Tal in die Wunderwelt der Julischen Berge ab. Wir entscheiden uns für den Weg ins Vrata-Tal. Immer bergauf, an einem kleinen Wasserfall vorbei und über das letzte befahrbare Stück mit 25 Prozent Steigung bis zum Abstellplatz. Heutzutage ist der großzügiger als Parkplatz angelegt. Zu Fuß geht’s zur kleinen Kapelle und ein Stück weiter ins Tal mit dem Talboden voller Steinen aller Größen. Dort steht auch das Bergsteigerdenkmal mit dem überdimensionierten Karabinerverschluss: Aufforderung und Mahnung zugleich. Der Rundblick ist übermächtig: Ein riesiger Bergkessel, in dem es nur so rauscht, wenn ein kleiner Windzug geht. Nach Süden zu das Triglavmassiv. Welch Komposition aus Schöpfung und Naturgewalten! Und ganz nach innen sagt man sich: Wie schön, dass ich das sehen durfte.
Der Vrata-Talkessel ist einer der Einstiegspunkte, um den Triglav zu bezwingen oder sich an den anderen Bergen im Rund zu versuchen. Längst haben auch Mountainbiker entdeckt, dass das Vrata-Tal eine ideale Strecke mit krassen Steigungen und eine Herausforderung ist, im Kessel noch weiter Richtung Berg zu fahren.
Unterkünfte gibt’s übrigens überall, ob im bekannten Kranjska Gora oder in den kleineren Orten am Wegesrand. Auch wenn man in Kärnten seinen Urlaub verbringt, lohnt sich der Ausflug. So sind es zum Beispiel von Hermagor aus gerade einmal um die 90 Kilometer – ein schöner Tagesausflug. Und natürlich muss man in Slowenien einkehren, um die Spezialitäten der slowenischen Küche zu genießen, von der Sauerkrautsuppe bis zum Ljubljana-Schnitzel. Nicht zu vergessen der Prsut, der delikate luftgetrocknete Karstschinken.
(c) Dialog/Jürgen Weller