Freitag, 12. November 2010

In Spätherbst und Winter: Der Charme des Nordens



Verwunschen wirkt die Landschaft im Spätherbst in Deutschlands Norden. (Foto copr: Dialog/Jürgen Weller)

November 2011. Buxtehude (dia). An der Nordsee fristen die Strandkörbe ein leeres Dasein. Viele sind schon eingelagert. Spätherbstliche Atmosphäre macht sich breit. Manchmal liegt um diese Zeit schon Schneeluft in der Nase. Die Lichter-Martinszüge waren schon wieder gestern. Marsch, Geest und Nordheide verabschieden sich langsam vom Herbst. Die Dämmerung kommt früh. Nochmals über weite Wiesen und Wälder schauen.
Wenn die Zeit des Advents kommt, scheint die Landschaft einfach still dazuliegen. Am dämmerndem Abend mischen sich Wolken mit dem Himmelsgrau, über den Wiesen liegen Nebelschwaden. Stille. Es ist die Zeit, es sich in der warmen Stube gemütlich zu machen. Jetzt im Advent sieht man hier und da verhaltenen Weihnachtsschmuck an den Fenstern, keine Lichterorgien. Dörfliche Idylle. Die Samtgemeinden der Geest wie Apensen und Sittensen haben sich ein wenig herausgeputzt. Buxtehude, die alte Hansestadt, bietet da mit seiner lebhaften Einkaufsstraße und der verwunschen wirkenden Altstadt mit der großen Backsteinkirche St. Petri schon mehr. Im evangelischen Gemeindehaus, gegenüber der Kirche, besuchen wir den Weihnachtsmarkt in Apensen. Überschaubar. Schöne kunsthandwerkliche Arbeiten und ein nahezu rein weihnachtliches Angebot erfreuen. Ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee sind eine willkommene Abwechslung. Kleiner Rahmen, aber doch oft schöner als die großen Märkte mit ihrem Allerweltsangebot. Am Sonntag kommt aber noch der Dorfmarkt in Sauensiek-Wiegersen, auf dem alten Gut, das von einer großen Ziegelmauer umgeben ist. Mittendrin und umgeben von Wald gibt’s Lichterschein und viel Leben. An Ständen, im Zelt und in einem großen Raum werden feine Malereien, Kunsthandwerkliches aus Holz, aber auch Obst, Nüsse und Typisches der Region wie der Katenrauchschinken angeboten. Wir stärken uns mit einer Waffel und einem Kaffee. Weil’s auf dem Gut Holzeinschlag gibt, ist auch die Verwertung ein Thema. Wir schauen uns eine Hackschnitzelheizung an: Bio-Energie aus den heimischen Wäldern. Ebenfalls zum Angebot stehen frisch geschlagene Weihnachtsbäume aus dem umliegenden Wald. Wegen des längeren Transports verzichten wir aber darauf, einen zu kaufen.
Von Sauensiek ist es nur ein Klacks in die Nordheide. Heidenau ist das Tor zur Heidefahrt. Ist man wie wir sonntags da, muss man es genießen. Einkehr im weit bekannten Heidenauer Hof. Obwohl das Haus mit Sälen, abgeteilten Räumen und Terrasse riesig ist, bietet es eine sehr angenehme, gemütliche Atmosphäre. Da ist zum Beispiel der Wintergarten, in dem früher die „Tropicana“ mit exotischen Gewächsen und einem Wasserlauf war. Aber jetzt gibt sich der Wintergarten immer noch mit viel Grün und ausgesprochen schönen Tiffany-Lampen. Für den Sonntagsausflug ist es immer noch ein Geheimtipp, wenn auch von überall her Gäste kommen. Sonntagsmittags gibt es ein Büfett, Neudeutsch Lunch, bei dem Gäste zum zivilen Preis nach der am Tisch servierten Suppe aus einer Fülle an Köstlichkeiten wählen können, von der Salat-Vielfalt über Wildgulasch und Fisch bis zum Rinderbraten. Abgerundet durch etliche Gemüse sowie Beilagen, von den Kartoffeln über Nudeln und Kroketten bis zum Reis, immer je nach den Hauptgerichten. Auswahl gibt’s auch beim Dessert, ob Eis oder Pudding mit verschiedenen Soßen. Gut, deshalb gibt’s bei uns noch einen Espresso zum Abschluss.
Solche Mittagsbüfetts erhält man bei verschiedenen Gasthöfen in Nordheide und Geest. Außerdem ist auch Brunch gefragt. Dabei können Gäste erst noch aus einer Vielfalt an Frühstücksschlemmereien wählen, vom Lachs über verschiedene Käsesorten bis zum deliziösen Landschinken, und vom knusprigen Brötchen bis zum kernigen Landbrot. Dieses erschwingliche Ess-Vergnügen ist zum Beispiel im Gasthof in Sauensiek, direkt an der Hauptstraße, jeden ersten Sonntag im Monat zu haben. Das ist, unserem Geschmack nach, alles so gut, dass man sich immer wieder darauf freuen kann, wenn man mal wieder in der Gegend ist.
Die platte Landschaft mit hier und da mal einem kleinen Hügel hat auch in Spätherbst und Winter ihre Reize. Man unternimmt gut eingemummt einen Spaziergang, schaut an der Elbe vorbei, wo die Schiffe gen und von Hamburg vorbeiziehen, genießt die Tage und wird schon bald vom winterlichen Charme des Nordens eingenommen sein.
Mehr zu Reise hier und auf www.presseweller.de

Samstag, 21. August 2010

Toller Ausblick und Hausgemachtes



Ein Augenschmaus, der Ausblick vom Michal-Hof in Oberforst im Gailtal. Die Dämmerung hat schon begonnen. Foto: Dialog/Jürgen Weller

Beim Bergbauern im Gailtal

August 2010. Es hat in vielerlei Hinsicht mit Genuss zu tun, wenn man einen Bergbauernhof besucht. Anlässlich einer Testreise besuchten wir mal wieder den Michal-Hof in Oberforst im Gailtal in Kärntens Naturarena. Er liegt auf über 900 Metern und wird vom mächtigen Reißkofel überragt, dem höchsten Berg der Gailtaler Alpen.
Überall im Tal werden auf den Höfen noch nach alter Tradition der Gailtaler Speck und Hauswurst, eine Art Mettwurst, aber feste gewürzt und luftgetrocknet, sowie teils eine Art Salami sowie Ossokollo hergestellt. Auf den Almen entsteht der würzige Gailtaler Almkäse sowie Topfen (Quark) und Schotten, das ist geräucherter Topfen mit einem ganz eigenen Geschmack. In den Bergbauernhöfen, die auf kleinen Anhöhen oder Arrondierungen in den grünen Steilwiesen liegen, scheint vieles noch ein Stück uriger als im Tal. Deshalb fahren wir über den geteeerten, aber engen Bergweg über drei Kilometer von Reisach bergauf zum Michal-Hof. Der Genuss kommt schon unterwegs, weil sich hinter jeder Kurve und Kehre eine neue Aussicht aufs Tal auftut. Von oben blicken wir dann zu den Almen und die Gipfelbereiche der gegenüberliegenden Karnischen Alpen sowie weit ins Tal bis über Kötschach-Mauthen hinaus. Diesen Augenschmaus hat man bei Hans und Hermine am obersten Hof quasi aus dem Küchenfenster. Geht man auf den kleinen talseitigen Balkon, kann man im Westen bis weit ins Lesachtal sowie zu den Lienzer Dolomiten schauen. Die Taldörfer sieht man quasi in Flugzeugperspektive. Der Ausblick ist einfach nur beeindruckend.
Auf den Hofwiesen stehen Äpfel-, Birnen- und Pflaumenbäume. Das Obst wird zu Marmeladen verarbeitet und zu Schnaps. Die Bauern haben die Lizenz zum Brennen - allerdings im vorgegebenen Rahmen. Der Obstler, zur Abrundung einer guten Jause, einer Brotzeit, schmeckt kräftig.
Hausgemacht, das steht bei der Brotzeit an. Zum Bauernbrot, das im Hausofen gebacken wird, reicht uns die Bäuerin Schinken, Hauswurst und Almkäse. Und gern probieren wir auch mal wieder den süß-zimtigen Hefe-Reindling, eine Kärntner Spezialität, mit einer Scheibe Gailtaler Speck. Man mag es kaum glauben: Aber diese Kombination passt bestens und zergeht auf der Zunge. Bei den Bauern wird ohnehin nicht laufend geschlachtet und Speck produziert. Der - sinnvollen - Tradition nach schlachtet man, wenn es kalt wird. Und daher geht auch jetzt der Schinken langsam zu Ende.
Mit zunehmendem Alter wurde die nicht leichte Bergler-Landwirtschaft etwas zurückgefahren. Aber es stehen noch zwei Schweine im Stall und vier Kühe, zwei weitere sind auf der Jochalm, wo sie in "Sommerfrische" sind und die würzigen Almgräser und -kräuter genießen dürfen. Wie gut das tut, schmeckt man an der Milch und beim Käse. Und so gibt's auch für die Michals zur Almsaison wieder einige Laiber. Hans hat sich schon vor Jahren auf "seine Kühe" spezialisiert. Qualität sollte es sein. Deshalb hat er zig Auszeichnungen erhalten. Die Ehrenbänder sind an der Hausfassade auf einer Tafel verewigt.
Es hat mal wieder Freude gemacht, hoch oben in Oberforst gewesen zu sein. Den wundervollen Ausblick und das Hausgemachte - fern der auf Schnelligkeit, Produktuvität und Profit ausgerichteten Lebensmittelherstellung - zu genießen: ganz gemütlich in der großen Küche am großen Tisch im Bergbauernhaus. "Schaut's mal wieder vorbei, wenn ihr hier seid", sagt Hermine zum Abschied, und wir sagen "danke". Gern werden wir wieder einmal vorbeischauen.

Montag, 14. Juni 2010

Tag an der See: Urlaubsstimmung in Cuxhaven



Beliebtes Fotomotiv, die Kugelbake in Cuxhaven.
Foto ((c): Dialog/Jürgen Weller


Juni 2010 (dia). Kommt man von Süden über die B 73 nach Cuxhaven, dann eröffnet sich schon bald die weite Welt: Abzweigung zu „Häfen“ und „Überseehäfen“. Nach England, über den großen Teich oder nur nach Helgoland? Der Ort an der Elbmündung in die Nordsee ist ein Tor zur Welt. Am bekanntesten sind die Strandbäder Döhse und Duhnen. Kurs auf Döhse. Es ist die zweite Juniwoche, und es sind bereits einige Urlauber im Land. Aber ein Parkplatz ist schnell gefunden.
Das Wetter spielt Karussell, mal sonnig und warm, mal bewölkt, mal fieselig. Die Strandbahn fährt. Die Kugelbake, ein mittelgroßer Turm, ist das Wahrzeichen und ein begehrtes Fotomotiv. Die Stimmung steht bei vielen auf Gelassenheit, Freizeit, Urlaub. Die Nordsee kommt und geht, zwar nicht, wann sie will, aber zu bestimmten Tide-Zeiten. Heute war so um 10 Uhr rum kurze Badezeit. Bei der noch mageren Wassertemperatur von 16 bis 17 Grad und der nicht gerade heißen Lufttemperatur im Schatten muss man schon ein Wasserfan sein. Längere Zeit gibt es, um das Watt zu erkunden. Man läuft im weich-schlammigen Boden und schaut, was da so unter- und oberirdisch kreucht und fleucht. Eine Schul- oder Jugendgruppe hört eifrig den Erläuterungen zu und buddelt dann Wattwürmer aus. Das sind die, die für die kringeligen Häufchen an der Oberfläche verantwortlich sind. Man kann auch Wattwanderungen, sogar bis zur Insel Neuwerk, machen oder, einfacher, sich mit dem Pferdewagen durchs Watt rüberbringen lassen. Gerade bei selbst durchgeführten Wattwanderungen ohne kundigen Führer muss man genauestens die Zeiten im Kopf haben, wann das Wasser kommt und geht. Außerdem sollten die Schlickgebiete gemieden werden. Jedes Jahr kommt es zu kritischen Situationen und auch zu Notfällen.
Die Strandkörbe warten noch auf Gäste: Gelb und blau malen sie ein schönes Bild zum hellen Sand. Manche sind auch schon besetzt. Familien mit Kindern, viele ältere Menschen. Wir spazieren auf dem Uferweg und mal kurz auf dem Deich. Der Wind trägt Seeluft in die Lungen. Je näher man an der Wasserkante ist, desto aerosolhaltiger ist die Luft. Aerosolhaltig heißt, mit Salz-Schwebetröpfchen durchsetzt. Das tut Bronchien und Lunge gut. Deshalb sollte man tief einatmen. Viele radeln über den Uferweg und den Deich. Erstaunlich zu sehen, wie viele schon auf Rädern mit Elektrounterstützung fahren. E-Bikes oder Pedelecs nennt man diese Fahrräder, die das Treten leichter machen. An der Kugelbake zieht ein riesiges Containerschiff durch die Fahrrinne der Elbe vorbei.
Im Strandbereich kann man Ansichtskarten, Souvenirs und mehr kaufen. Es gibt Restaurants und Imbiss-Restaurants. Die Preise gehen in Ordnung. Teils kann man auch draußen in einer Art Gastgärten sitzen. Wer Fisch mag, hat die Auswahl; vielleicht mal frische Matjes nach Hausfrauenart mit Kartoffeln und Salat. Kostete bei uns 7,90 Euro, war reichlich und schmeckte gut. Heute geht alles schnell, und es gibt Platz genug. Der große Gästedruck fehlt eben noch. An Wochenenden ist’s wegen der Ausflügler allerdings voller. Für den Nachmittagskaffee spazieren wir einige Minuten weiter und kehren in einer Art Panorama-Restauration ein. Der richtig gut schmeckende Kaffee wurde in bauchigen Tassen serviert, für 4,40 Euro zwei Portionen. Ist zu Hause günstiger, aber dafür haben wir nicht wie in einem Wintergarten den freien Blick auf Strand und Nordsee.
Campen, Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels: Alles ist möglich. „Es ist schön hier“, erzählt ein Camper, „aber wie lange wir bleiben, wissen wir nicht. Mit dem Wohnmobil schauen wir mal hier und da“ und fügt augenzwinkernd hinzu „Wenn das Geld alle ist, fahren wir wieder nach Hause“. Bei den riesigen Ferienwohnungsanlagen hinter dem Deich, was vom Anblick her ein bisschen wie diese Hochhaussünden in Mallorca, Spanien und anderen Küsten aussieht, sind wir erstaunt, dass so viele Autos mit dem Kennzeichen aus unserer Heimat vor den Türen stehen. Man konnte und kann solche Wohnungen kaufen, aber auch mieten. Wohnt man weit oben mit Balkon zur Seeseite hin, hat man über den Deich hinweg den Ausblick auf die See.
Es bewölkt sich zusehends. Erste Tropfen kommen. Es ist spätnachmittags. Rückweg. Weil wir wegen eines Autotests hier sind, nutzen wir die topfebene Autobahn Richtung Bremerhaven/Bremen, um Tempo-Tests zu machen. Das geht nur, bis man ins Mini-Land Bremen kommt, weil die rot-grüne Regierung auf allen ihren, zum Glück nicht so vielen, Autobahnen Tempo 120 verordnet hat. Unabhängig davon ist man relativ schnell in Bremen und fährt dann nach Bedarf weiter. Ein guter und landschaftlich reizvoller Weg für andere, die über Hamburg nach Cuxhaven fahren wollen, ist die Strecke über Stade. Zum Teil – bis Stade – kann die neue Autobahn genutzt werden. Dann geht es über die B73 weiter. Reizvoll ist es ebenfalls, auf der Ostseite der Nordsee nördlich von Hamburg bis nach Glücksstadt zu fahren, dann mit der Elbfähre nach Wischhafen überzusetzen und dann über die Landstraße wieder auf die B 73 zu fahren: überall schön mit plattem Land, Wiesen und Weiden. Und irgendwo am Horizont wartet schon die See.
Verschiedene Infos zu Urlaub in Norddeutscland sowie im per Auto gut erreichbaren Zielen im nahen Auslanduch bei www.presseweller.de

Samstag, 22. Mai 2010

Heiß auf Rad und Motorbike



Den Passgipfel erreicht. Klasse. (Foto: panoramahotel.at)

Tolle Touren vom Kärntner Gailtal aus

Ein paar Tage Urlaub: Das ist immer die beste Zeit, um gemächlich mit dem Fahrrad die Landschaft zu erkunden oder mit dem Motorbike auf Tour zu gehen. Der Frühsommer ist ideal, weil viele sich dann bereits eingefahren haben. Und gerade in Berglandschaften wie im Kärntner Gailtal gibt es so viele Möglichkeiten, tolle Ausfahrten zu machen – allein oder bei einer begleiteten Tour.


Im Urlaub zu radeln oder mit dem Motorrad unterwegs zu sein, ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. In den Bergen hat man beides: weitgehend ebene Strecken und kurvige Passstraßen. So kommen Genussradler, Mountainbiker und Motorbiker auf ihre Kosten. In Kärntens Naturarena rund um Hermagor hat man das schon lange erkannt. Bereits vor Jahrzehnten legte man den Karnischen Radweg an, der nahezu eben und weitgehend abseits der Hauptstrassen durchs Tal, häufig entlang der Gail, verläuft und sich so auch ideal für Familien eignet. Die Strecke lässt sich gut einteilen. Damit’s nicht zu lange wird, kann man Hin- oder Rückweg auch mit der Gailtalbahn fahren. Dabei müssen es Radler aber nicht belassen. Bei geführten Touren wird zum Beispiel auch ein Stück des Drautalradwegs einbezogen, von dem man später auf den Karnischen Radweg abbiegt.
Mountainbiker, die sich herausfordernden Strecken stellen wollen, bringen ihre Waden an Passstraßen sowie auf Almwegen in Fahrt, um sich später nach einer Rast beim Downhill den Wind um die Ohren sausen zu lassen. Klar, bei über 1.000 Kilometern Mountainbikewegen gibt es reichlich Gelegenheit, Bike und Können auf die Probe zu stellen.
Kurven und Kehren
Ob mit Harley, Gold Wing, BMW, Yamaha oder ...: Neben dem gemütlichen Landschafts-Cruisen sind es doch gerade die Bergstraßen mit ihren Kurven und Kehren, die Motorbiker locken. Vom Gailtal aus geht’s da zum Beispiel mal locker auf die Großglocknerstraße oder zu einer Rundfahrt über Kreuzberg und Gailbergsattel, wobei man auch noch das Lesach-Hochtal „mitnehmen“ kann. Aber natürlich heißt’s hier auch „senza confine“, ohne Grenzen. Über Nassfeld- und Plöckenpass ist man schon gleich drin im südlicheren italienischen Ambiente, und wer den steilen Wurzenpass „erklimmen“ will, schaut sich auf der Südseite Kranjska Gora und das Panorama der Julischen Alpen an. Natürlich lassen sich viele Pässe bei einer Tour kombinieren. Das verspricht durchgehenden Fahrspaß.
In Kärntens Naturarena haben sich einige Häuser besonders auf Fahrradfahrer und/oder Motorbiker eingestellt. Das gilt für die Ausstattung des Hauses, einschließlich Unterstellmöglichkeiten für die Bikes, bis zu ausgearbeiteten Tourenvorschlägen und der Tourbegleitung. So werden zum Beispiel beim Panoramahotel Hauserhof in Kreuth oberhalb von Hermagor seit Jahren begleitete Fahrrad- und Motorradtouren angeboten. Praktisch: Hausherr Karl Wassertheurer ist selbst begeisterter Motorbiker. Insgesamt stehen 24 Tourenvorschläge zur Auswahl, von der kleinen, rund 170 Kilometer langen Ausfahrt bis zu ausgedehnteren Touren wie durch Karawanken und Julische Alpen sowie durch die Dolomiten. Und da gibt’s auch eine außergewöhnliche Tour, die den nicht alltäglichen Namen „Nix für Hosenscheissa“ hat. Diese rund 320 Kilometer lange Strecke führt über den Plöckenpass nach Italien, durch Karnische Alpen und Sextener Dolomiten über zig Bergstrecken wie Sella di Razzo und Passo San Antonio: fahrmäßig und landschaftlich begeisternd.
Wieder zurück im Haus, genießt man den Komfort des Viersternehotels mit großzügiger Saunalandschaft, dem Viergang-Abendmenü und üppigen Frühstücksbuffet. Abends sitzt man noch gemütlich an der Bar oder in der Gaststube zusammen, fachsimpelt über Zahnkränze und Motoren und bespricht neue Touren. Das Angebot wird auch immer wieder gern von Gruppen genutzt. Es sind verschiedene Pauschalpakete aufgelegt. Auf der Webseite des Hotels kann man sich die Touren schon einmal in der Karte anschauen.
Über Fahrrad- und Motorradurlaub erhält man mehr Informationen beim Regionsbüro: info@naturarena.com, www.naturarena.com. Das Panoramahotel erreicht man über info@panoramahotel.at. Oder man schaut sich schon einmal Fotos und Tourenvorschläge an: www.panoramhotel.at (c) Dialog/Jürgen Weller





Redaktionen können weitere Rad- und Motorradfotos anfordern: einfach E-Mail an mail@presseweller.de

Beieindruckende Berge: Julier



Der Weg zum Bergkessel führt an dem Wasserfall vorbei. (Foto: Jürgen Weller)


Bergfreunde, die Julier sagen, meinen die Julischen Alpen. Die mächtige Kette zieht sich teils entlang der slowenisch-italienischen Grenze durchs nordwestliche Slowenien und bietet nahezu überall lohnende Motive.
Die Julier mit ihrem höchsten Berg, dem über 2860 Meter hohen Triglav, sind eine beeindruckende Welt aus Gipfeln und Tallandschaften sowie einer weitgehend intakten Flora und Fauna. Und so finden sich Illyrischer Mohn und die blaue Berg-Glockenblume ebenso hier wie Türkenbund und Trichterlilie, Enzian und Edelweiß. Steinböcke und Gämse klettern durch die Felsen, und irgendwo pfeift ein Murmeltier, um seine Kameraden zu warnen. Um das alles zu erhalten, ging man schon früh zu noch jugoslawischen Zeiten unter Tito daran, das Gebiet großräumig zu schützen. Es entstand der Triglav-Nationalpark. Mit solch einer Einrichtung war man damals vielen anderen Ländern voraus. Urlauber, die sich die Gegend erwandern oder auf Klettertour gehen, sagen: „Hier ist’s einfach nur schön, richtig schön!“
Das hatten Naturfreunde schon länger entdeckt. So machten sich der Berggänger Julius Kugy und der Triestiner Chesne de Bois bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in diese Idylle aus schroffen Kalkfelsen, grünen Matten und sprudelnder Bergbäche auf. Kugy wollte „die blaue Blume seines Herzens finden“. Eine so einmaligen Fund nach seiner Vorstellung konnte er aber nicht machen. Aber das hinderte die beiden Bergfreunde nicht daran, 1926 einen Blumengarten, ein Alpineum, in der Trenta, oberhalb der smaragdgrünen Soca anzulegen, den Julischen Alpengarten, in dem nahezu alle Alpenblumen vereint sind.
Bergkulisse Vrata-Tal
Im Bereich der oberen Save lohnen zahlreiche Bergtäler einen Besuch. Oft geht das nur auf Waldwegen oder über Wanderrouten. Wir fahren von Kranjska Gora auf der Hauptstraße Richtung Ljubljana. Nach etwa 20 Kilometern gibt es bei Dovje einen Abzweig nach Moistrana, das Bergsteigerdorf. Hier zweigen mehrere Täler wie das Kot- und Krma-Tal in die Wunderwelt der Julischen Berge ab. Wir entscheiden uns für den Weg ins Vrata-Tal. Immer bergauf, an einem kleinen Wasserfall vorbei und über das letzte befahrbare Stück mit 25 Prozent Steigung bis zum Abstellplatz. Heutzutage ist der großzügiger als Parkplatz angelegt. Zu Fuß geht’s zur kleinen Kapelle und ein Stück weiter ins Tal mit dem Talboden voller Steinen aller Größen. Dort steht auch das Bergsteigerdenkmal mit dem überdimensionierten Karabinerverschluss: Aufforderung und Mahnung zugleich. Der Rundblick ist übermächtig: Ein riesiger Bergkessel, in dem es nur so rauscht, wenn ein kleiner Windzug geht. Nach Süden zu das Triglavmassiv. Welch Komposition aus Schöpfung und Naturgewalten! Und ganz nach innen sagt man sich: Wie schön, dass ich das sehen durfte.
Der Vrata-Talkessel ist einer der Einstiegspunkte, um den Triglav zu bezwingen oder sich an den anderen Bergen im Rund zu versuchen. Längst haben auch Mountainbiker entdeckt, dass das Vrata-Tal eine ideale Strecke mit krassen Steigungen und eine Herausforderung ist, im Kessel noch weiter Richtung Berg zu fahren.
Unterkünfte gibt’s übrigens überall, ob im bekannten Kranjska Gora oder in den kleineren Orten am Wegesrand. Auch wenn man in Kärnten seinen Urlaub verbringt, lohnt sich der Ausflug. So sind es zum Beispiel von Hermagor aus gerade einmal um die 90 Kilometer – ein schöner Tagesausflug. Und natürlich muss man in Slowenien einkehren, um die Spezialitäten der slowenischen Küche zu genießen, von der Sauerkrautsuppe bis zum Ljubljana-Schnitzel. Nicht zu vergessen der Prsut, der delikate luftgetrocknete Karstschinken.
(c) Dialog/Jürgen Weller

Freitag, 30. April 2010

Siegen: Abends abrocken


Am 23. April sorgte die Band Darkness Falls im Hotel-Restaurant Schäfer auf dem Siegener Rosterberg für Super-Stimmung. Das ist Sound, der in die Beine geht. Bis 4 Uhr morgens Partystimmung. Wer's verpasst hat: Sie kommen sicher wieder, weil's bei Schäfers öfter ein Event gibt. Foto. A.V.

April 2010. Siegen (dia). Life is live, gemäß diesem bekannten Liedtitel geht es auch in der Krönchenstadt an den Wochenenden, meist schon ab donnerstags, abends in verschiedensten Clubs und Gaststätten musikalisch rund. Bands aus der Region, aber auch internationale Gruppen sorgen mit ihren Konzerten für Partystimmung. Wenn's mal nicht live ist, legen DJs die Scheiben von Indie über Rock bis Wave auf.


Wer im Urlaub, auf Montage oder wegen Geschäftsbesprechungen ein paar Tage in Siegen verbringt und sich gern musikalisch unterhalten lässt, kann abends seine Abwechslung haben. Laufend ist im Vortex-Musikclub in Siegen-Weidenau, Auf den Hütten, was los. Manchmal geben am Abend gleich drei Bands den Ton an. Sonst ist neben dem Haupt-Act meist eine Opener-Band, oft aus der Region, dabei. Hier, wie im Dee2, dem Verein für moderne Musik und Kultur, etwas versteckt in Siegen-Kaan-Marienborn an der Hauptstraße gelegen, ist musikalisch fast alles drin: Indie, Electric, 60s, Gothic, Punk, Rock und mehr.
Im Meyer in Siegen-Mitte in der Hindenburgstraße neben der Hauptpost geht's ebenfalls regelmäßig live und an den verschiedensten Abenden DJ-mäßig in unterschiedlichsten Musikrichtungen rund. Außerdem gibt es in Lokalitäten der Siegener Unterstadt und Oberstadt hin und wieder Live-Konzerte. Und wenn man in der Oberstadt in der Löhrstraße im Clou einkehrt und die Stimmung später gut ist, dann greift vielleicht auch Wirt Ivan zur Gitarre, und man singt gemeinsam, weil es einfach Spaß macht, zusammen bekannte Lieder anzustimmen.
Hier, wie auch im Hotel-Restaurant Schäfer auf dem Siegener Rosterberg, ist das Publikum altersmäßig gemischt. Die Schäfer-Inhaber bieten ebenfalls regelmäßig Live-Musik-Events an, die schnell zur großen Party werden und zum Tanzen animieren. Wenn am Abend zum 1. Mai hin die Greyhounds "Oldie pur" spielen, wird man schnell schwoofen. Bis 4 Uhr morgens dauerte am 24. April die Musik-Party mit der Band Darkness Falls, von der alle begeistert waren. Bei der Western- und Country-Musik,dem Soulig-Jazzigem mit Gesangsbegleitung und vibrierenden E-Gitarren war das Publikum schnell begeisert: Super-Stimmung. Es wird kein Einzelfall bleiben, weil Darkness Falls öfter bei Schäfers spielt.
Klar, außerhalb der Gastro-Szene gibt's auch Konzerte in der Siegerlandhalle und die Ü-30-Partys und demnächst wieder die Live-Konzerte von jazzig bis volkstümlich im Garten des Oberen Schlosses.
Nur ein paar Beispiele. Wer mal gucken will: www.hotelschaefer.com, www.vortex-club.de, www.dee2.de. Ansonsten einfach mal über www.presseweller.de nachfragen.

Donnerstag, 25. März 2010

Start der Golfsaison im Mühlviertel




Von der Pike auf lernt man in der Golfakademie Kleebauer das Golfen. Gespielt wird im Golfpark Böhmerwald. Foto: Geiger




April 2010. Siegen/Altenfelden. Es ging bereits auf Green: Seit dem 27. März läuft im oberösterreichischen Mühlviertel die Golf-Saison. Endlich mal wieder über die Greens ziehen, just for fun ein Spielchen machen, am Handicap arbeiten oder das Golfen von der Pike auf bis zur Platzreife lernen.
Im beschaulichen Altenfelden ist alles das bei der Golfakademie Kleebauer mit dem angeschlossenen Landhotel möglich. In ruhiger Alleinlage und mit wunderschöner Aussicht auf die grünen Hügel des Mühlviertels ist Wohlfühlen angesagt. Beim "Kleebauer", mit verschiedenen Tourismuspreisen ausgezeichnet, gibt's wohl das umfangreichste Golfprogramm Österreichs. Auch Einsteiger kommen hier auf ihre Kosten. Bei dem bewährten Kurs "In sechs Tagen zur Platzreife" gibt es nicht nur garantiert die Platzreife, die auf europäischen Plätzen meist gefordert wird, sondern Teilnehmer können auch unabhängig davon direkt frei spielen und sich versuchen. Hier sagen Urlauber aus dem Kölner Raum, die das schon mitgemacht haben: "Da lernt man's richtig gut!" Viele sind danach vom Golfsport gepackt.
Ob Einsteiger oder Golfer, die ihr Handicap verbessern wollen: Alles ist in Komplett-Arrangements gepackt. Man wohnt mit - erweiterter Halbpension - im schönen Landhotel und nutzt einen der Kurse. Gespielt wird im Golfpark Böhmerwald.
Wie gesagt, Start ist am 27. März. Aber danach ist noch bis in den Herbst Gelegenheit, golfen zu lernen, einfach zu spielen oder sein Handicap in einem Kurs zu verbessern
Schon einmal - mit Einspielfilm und mehr - zum Anschauen auf www.kleebauer.at, Infos auch bei mail@presseweller.de

Samstag, 6. März 2010

Siegerland: Klöße vom Feinsten



Bitte zugreifen: Siegerländer Klöße mit Speck-Zwiebelsoße. So mag man es gern bei richtigen Siegerländern. Foto: DialogPresseweller

März 2010 (dia). Das Siegerland bietet traditionell eine ausgewogene Landküche, mit allem Nährungsbedarf wie Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett sowie Vitaminen über Gemüse und Salate. Für viele Jahre ein Außenseiter aufgrund "moderner" Speisen, hat man längst auch in der Gastronomie erkannt, dass die althergebrachten Essenszusammenstellungen wieder gefragt sind.
Traditionell, das heißt im Siegerland nicht nur Grünkohl und Mangold, Speck, Äpfel, Birnen, sondern vor allem auch Kartoffel. Davon gibt es ein Gericht, bei dem fast jedem Siegerländer schon beim Wort das Wasser im Munde zerläuft, Genussstimmung hervorruft: Siegerländer Klöße. Anders als in anderen Regionen geht es hier nicht um Beilagen wie Sauerkraut und Fleisch, sondern um die Klöße und ihre Zubereitung selbst. Die Klöße werden aus einer Masse von gekochten und geriebenen rohen, ausgepressten Katoffeln hergestellt. "Per Hand gerieben schmecken sie noch besser", monieren manche. Aber die moderne Hausfrau oder der Hausmann kann sie natürlich auch maschinell zerkleinen und entsaften lassen. Die Masse wird in Kloßform gebracht und gekocht. Die Farbe ist nach dem Kochen hell bis grau.
Ein sehr wichtiger Teil ist die Soße, da es normalerweise sonst keine Beilagen gibt. Dafür werden eine große Menge von Speck und Zwiebeln angebraten. So wird's auch angerichtet: Klöße mit Speck-Zwiebelsoße, und darüber kommt Kloßsud. Es schmeckt so trefflich, dass manche meinen, sich am besten " hinein zu setzen" und nur zu essen. Man nimmt reichlich Kohlenhydrate, aber auch Fett und Eiweiß auf sowie die Rest-Vitamine und -Mineralstoffe aus Kartoffeln und den gesunden Zwiebeln. Wer mag, richtet sich dazu einen Salat an. Traditionell gibt's den aber nicht dazu.
Früher war's günstiger, aber selbst seit der teuren Eurozeit kommt man auch hier mit rund einem Euro pro Person hin. Und alle sind - normalerweise - zufrieden und satt.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Nach Reiseberichten schauen



Von einer Aussichtstereaase aufs Tal schauen, hier im Defereggental.
(Foto: jw)

Zu reisen und andere Landschaften zu entdecken, ist immer wieder schön. Jürgen Weller vom Medienbüro DIALOGPresseweller beschränkt sich darauf, mit dem Auto - oder auch der Bahn - gut erreichbare Regionen in Deutschland sowie nahen Ländern zu erkunden. Denn dort warten oft mehr Geheimnisse und wunderschöne Landschaften als man meint oder man sie nur "am anderen Ende der Welt" zu finden glaubt.
Wer mal auf einer urigen Alm im Kärntner Gailtal Senn und Sennerin bei ihrer Arbeit und dem Käsen zugeschaut hat, wird ganz eigene Eindrücke mitnehmen, wer bei Bergbauern gewohnt hat, im slowenischen Karst unterwegs war oder im Vrata-Tal im Bergkessel vor dem Triglav-Massiv gestanden hat, lernt ungewöhnlich Schönes und andere Lebensgewohnheiten kennen. Innerliche Ruhe kennen lernen, steht neben möglichen Aktivitäten. Tief schauen wir im Osttiroler Deferegental von der Terrasse der "Schönen Aussicht" aufs Tal und die umliegenden Dreitausender, begeben uns am Kärntner Nassfeld auf Fossiliensuche, entdecken zurzeit noch dieses grandios breite Flussbett des Tagliamento in Friaul-Julien, im nordöstlichen Italien. Viel weiter oben fährt man durch die liebliche Hügellandschaft, kehrt auf Gutes ein, entdeckt diese nicht so sehr bekannte Weinstraße, schaut sich historische Geäude und Museen wie in Cividale an und gelangt zum Grenzort Gorizia mit der Feste auf dem Berg.
In Deutschland radelt man an Sieg, Lahn, Elbe oder Kocher entlang, nutzt die platten Wege der Geest und Nordheide, um gemächlich per Pedaltritt von Sittensen nach Buxtehude zu kommen, wo das Heimatmuseum auf jeden Fall einen Besuch wert ist. So rad- und spaziergerecht ist auch das Märkische wie im Havelland, von der Fliederstadt Friesack bis zu den Havelufern, wo man mit dem Schiff auf weitere Tour gehen kann. Alles einen Katzensprung von Potsdam und Berlin entfernt. Und auf den Spuren des Erzbergbaus und der Niederwaldwirtschaft ist das Siegerland immer wieder Anlaufpunkt, an dem sich durch die weiten Wälder auch prima wandern lässt. Es gibt so vieles Schönes, was sich ganz ohne Flieger erkunden lässt. Aber klar, man muss es für sich entdecken.

Jürgen Weller greift auf diesem Blog immer wieder solche Reisethemen auf. Nicht nur für Medienschaffende, sondern allgemein frei zugänglich sind auch die Seiten "Bike-Click" mit Radtourenhinweisen und anderem sowie "Medientexte" mit immer wieder anderen Regionsbeschreibungen und den jweils aktuellen Urlaubsmöglichkeiten. Alles kann unter www.presseweller.de einfach angeklickt werden: Die Seiten sind ohne Firlefanz aufgebaut: einfach so, dass sie schnell geladen, übersichtlich und gut lesbar sind. Ein einfacher Klick führt weiter, auch zu pdf-Darstellungen. Hier weiß der Nutzer direkt, wo er klicken kann und findet ohne langes Suchen sogar das Impressum. Na ja, einfach mal anklicken.

Reiseberichte und Aktionen u.a. zu: Siegerland, Geest/Nordheide, Osttirol/Defereggental, Kärntens Naturarena, Nordwest-Slowenien, Friaul-Julisch-Venetien, Pressegger See, Lesachtal, Golfen im Mühlviertel usw.

Samstag, 16. Januar 2010

Vom Siegerland zum Westerwald: Krippenschau



16.1.2010. Will man vom Siegerland aus zum Westerwald mit seinen Höhenzügen, Dörfern und Städtchen fahren, dann nutzt man am einfachsten das Siegtal. Ab Betzdorf geht es Richtung Hachenburg in die Höhenlagen bei Steinerot, Gebhardshain und Malberg. Über Hachenburg und Altenkirchen gelangt man ins Wiedtal, wo eine monumentale Krippenschau zu bewundern ist.

Wer diesen Weg aus dem hügeligen Siegerland wählt, kann sich freuen. Schon auf der Höhe zwischen Steinerot und dem Talort Elben gibt es bei klarer Sicht einen Ausblick bis zum Siebengebirge. Nutzt man danach die kleine Umfahrung an Gebhardshain vorbei über Steinebach nach (Malberg-) Steineberg sind von der Höhe Drachenfels, Ölberg und Kanzel sehr gut auszumachen, und mancher glaubte früher gar, den Schornsteindampf der Rheinschiffe gesehen zu haben. Dieser Westerwald, dem in den 40- und 50er-Jahren der längst verstorbene Heimatschriftsteller Ewald Weller mit spannenden Geschichten Leben einhauchte (Kräuter-Kathrin, Der Geist von der Steineberger Höhe und andere) unterscheidet sich in Sprache und Kultur vom Siegerland.
Bei diesigem Winterwetter kann man die Aussicht nicht genießen. Aber man schaut dann über verschneite Wiesen und Wälder, in denen mittendrin die Dörfer liegen. Ja, in Schnee-Wintern wie jetzt sieht es aus wie aus dem Märchenbuch.
Über Hachenburg mit seiner sehenswerten Fachwerkaltstadt geht es zum Beispiel nach Altenkirchen und von dort weiter ins romantische Wiedtal. Die Wied breitet sich zum Teil recht breit aus. Es geht über Höhenorte bis in die Talgemeinden teils kurvenreich bergab Richtung Neuwied. Der Rhein ist nah.
Dann wird Waldbreitbach, direkt an der Wied gelegen, erreicht. Auf den ersten Blick einer der üblichen Orte, auf den zweiten Blick ein etwas anderer. Denn genau hier gibt es mit nach Ausstellerangaben rund 1.600!! eine der weltweit größten Krippenausstellungen und Sammlungen. Ob bayerische Bergkrippe oder orientalische Darstellung der Geburt Jesu; ob aus Holz, Wurzeln, Papier, Porzellan, Kunststoff oder Zinn gearbeitet: Es gibt fast alles zu sehen. Riesige Szenerien an einer Wurzelwand wechseln sich mit kleinen überschaubaren Krippen ab: eine Vielfalt, die man bei einem Besuch gar nicht in ihrer Fülle wahrnehmen kann. Nahezu lebensgroße Krippen sind im Außenbereich aufgestellt. Für Krippenfreunde wir die bildlich-kunsthandwerkliche Darstellung der Geburtsgeschichte um Maria und Josef und das Kind in der Krippe immer etwas Anschaubares, Besonderes sein.
Der "christliche" Ort mit Kloster auf dem Berg hat auch in seiner Pfarrkirche ein Extra zu bieten: eine riesige, mehrere Meter hoch aufgebaute Wurzelkrippe mit einem abwechslungsreichen Szenarium. Die kann man sich allerdings nur bis zum 2. Februar anschauen.
Nach so viel Schauen, Staunen und Erkunden kehrt man ein. Direkt neben der Ausstellung kann man sich im Gasthof mit heißem Kakao, Kaffee sowie dem Speisenangebot aus der Karte oder eben Waffeln stärken. Ringsum im Ort liegen außerdem viele Gasthöfe und Restaurants. Klar, dass man auch übernachten kann, um die ganze Vielfalt nach und nach intensiver zu erkunden.
Wer's mal schauen will, schaut sich auf den Seiten von Waldbreitbach um oder erhält Tipps von presseweller, zum Beispiel über Anfragen bei mail@presseweller.de.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Im Siegerland: Mundart verbreitet

Siegen. 14.01.2010. Ja die Mundart, das "Platt". In einer der unsinnigen Schulumbruchzeiten Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre in Schulen im ländlichen Bereich verpönt und ganz außen vor, wurde es dennoch gesprochen. Es verliert sich leider mehr und mehr, wird aber wie in Norddeutschland, in Bayern, in ostdeutschen Ländern und auch im Siegerland weiter gepflegt.

Es ist weltweit bekannt, das "Riewekooche", das man sich sagt, wenn man sich irgendwo auf der Welt als Siegerländer trifft. So ging es mir, als ich vor vielen Jahren auf der Fahrt von Belgrad nach Weißenkirchen über kleine Nebenstraßen auf einen VW-Bus mit SI-Kennzeichen traf. Wir hielten an, und zuerst rief man sich zu "Sitt ihr och Riewekooche (seid ihr auch aus "Reibekuchen", also kommt ihr aus dem Siegerland)"? Klar, waren wir alle. Die einen aus Flammersbach, die anderen "uss der Statt", also direkt aus Siegen. Nun muss man Riewekooche erklären. Reibeplätzchen, im Siegerland auch Riewekooche, sind etwas anderes als der Siegerländer Riewekooche. Das ist ein Kartoffelbrot aus rohen geriebenen Doffeln oder Duffeln,Kartoffeln, und mit knuspriger Kruste. Schmeckt lecker mit guter Butter oder auch Marmelade. Damit wären schon einmal die ersten wichtigsten Schritte in Sachen Siegerländer Platt gemacht.
Kennen muss man auch "Nodda", also gut, so ist's, man kann jetzt weiter machen oder gehen, "Gonn Morje" und "Gon Dach", also "Guten Morgen" und "Guten Tag". Und wenn ein Siegerländer sagt "Ech ha hellob noch wat zu erledije" (Ich habe schnell noch was zu erledigen), weiß man, dass er es eilig hat. Von Ausnahmen abgesehen sind lange Gespräche ohnehin nicht das Ding des Siegerländers. Kurz und klar ist die Devise, wenn es auch Ausnahmen gibt.
Das sind nur wenige Beispiele. Siegerländisch ist auch nicht gleich Siegerländisch. Selbst wenn es wissenschaftlich untersucht und man eine Sprache ausgemacht haben will, gibt es diese einheitliche Sprache gar nicht. Sie ist nur in Grundlagen gleich oder da schon nur ähnlich. Weil schon in der Stadt (Siegen) anders gesprochen wurde und wird wie auf dem nächsten Dorf und dem weiteren Dorf auch wieder anders als im Nachbardorf. Die Vokale sind zum Teil anders. Bei einen heißt es, "mr hoa dat, bei den anderen, "mr haa dat". Allein aus den Familien heraus gab und gibt es für die nächste Generation ein Gemisch, wenn ein Elternteil aus dem Freudenberger Land, das andere direkt aus Siegen kam/kommt. Starke Mischungen gibt es in den Grenzbereichen zu Rheinland-Pfalz wie Oberfischbach/Niederfischbach, Struthütten/Herdorf, Hickengrund/Westerwald und durch das südlich angrenzende Hessen.
Aber Sprache ist lebendig, eben auch im Siegerland. Neben Hochdeutsch sollte man einen Dialekt kennen. Wird es von der Grndschule an gepflegt, eröffnet sich damit wahrscheinlich auch ein besserer Zugang zu anderen Sprachen. Dialekt ist ein Stück Identität und Heimat. So bin ich froh, das eine oder andere von den Eltern und dem Umfeld mitbekommen zu haben, Siegerländisch zu verstehen, sprechen und im Großen und Ganzen schreiben zu können.

Montag, 4. Januar 2010

Mhmmm! Siegerländer Küche



Mal was Besonderes machen. Im Kürbis aus dem Garten eine würzige Kürbissuppe servieren. Das sieht gut aus und schmeckt.
Foto: DIALOG-MedienbüroPresseweller

Regionales, das ist seit Jahren wie im Siegerland wieder der Schlager, auch in der Gastronomie. Und in jeder Region gibt es so Schmackhaftes, Bodenständiges, dass man all' das, was mal als "Nouvel cusine" in bestimmten Kreisen aktuell war, ohnehin nicht braucht. Clevere Gastronomen setzen außerdem darauf, nicht Produkte aus aller Welt zu kaufen oder gar noch ankarren zu lassen, sondern sich - soweit es möglich ist - mit Saisonware bei heimischen Höfen einzudecken - eine "nachhaltige Restauration". Klar, dass es auch im Siegerland so einige Besonderheiten gibt.

Das "Siegerländer Krüstchen" gibt es heute in dieser oder ähnlicher Form fast überall: paniertes Schnitzel auf Weißbrotscheibe, mit Spiegelei überzogen und Salat, auch Kartoffelsalat, umlegt. Hier und da erhält man auch eine Siegerländer Forelle, ob "Müllerin Art", "blau", gebraten oder geräuchert. Reibekuchen, Riewekooche, erhält man meist in Cafés und mit guter Butter oder auch zusätzlich Marmelade. Reibekuchen ist erst einmal das besondere Kartoffelbrot des Siegerlandes. Frisch und knusprig ist es am besten. Der Siegerländer nennt aber auch die Reibeplätzchen "Reibekuchen". Zum Teil werde sie mit Zwiebeln verfeinert. Traditionell werden sie mit Apfelmus gegessen. Ideal als Getränk dazu ist Milch. In der Gastronomie sind sie nicht so häufig zu finden. Das gilt auch für die Siegerländer Klöße. Die Herstellung aus rohen und gekochten Kartoffeln ist nicht unaufwändig. Im Ursprung gibt's dazu nur eine Speck-Zwiebelsoße. Das schmeckt unbändig gut!
Schon immer verwendet wurden die verschiedensten Kohlarten. Weißkohl wird zum Beispiel als "Schlabbermoos" verarbeitet, also gut durchgekocht mit einer Specksoße. Dazu gibt's dann noch Mettwurst oder sonst was Deftiges. Dicke Bohnen, auch "Saubohnen" genannt, mit ihrem ganz eigenen Geschmack, werden mit Kartoffeln und geräuchertem Speck oder Kasseler serviert. Bis in die 60er-Jahre wurden auch gern Grünkohl und das geschmacklich noch stärkere Mangold genutzt. Heute wird es auch wieder in "guten Küchen" eingesetzt. Wer's weiß: Nichts Neues oder Kreatives, sondern alles schon einmal dagewesen.
Die Zeit ist nicht stehen geblieben. Zu Hause und in der Gastronomie wird alles Mögliche, international, gekocht. Paprika und Knoblauch, Zucchinis und Fenchel, Basilikum und Oregano haben längst Einzug gehalten. So gehören neben der beliebten Kohlroulade, anderweitig als Krautwickel bezeichnet, auch gefüllte Paprika mit Reis und mal ein gefülltes Schnitzel, ein Cordon bleau, dazu.
Neben allen möglichen Kuchen, gern einen "Boden" mit Fruchtbelag und Sahne, serviert man zur nachmittäglichen Kaffeezeit auch Waffeln. Keine Erfindung aus dem Bergischen: Ganz lecker einfach mit Puderzucker oder mit heißen Kirschen oder Himbeeren und Schlagsahne. Der Siegerländer hat ohnehin Besonderheiten: Reibewaffeln - also aus Kartoffeln - und Bäckel mit Eierkäs - ein besonderes Brot aus gekochten Kartoffeln mit einer schnittfesten käseartigen Masse aus Ei. Zimt gehört dazu. Der "Kringel" indes ist in dieser Form wiederum siegerländisch. Basis ist eine Hefeteig, mit Zimt und/oder Marmelade in den Zwischenlagen gefüllt. Köstlich!

Nur einige wenige Beispiele aus der Vielfalt Siegerländer Küche. Typische Gerichte gibt es gastroniembezogen nur hier und da. Aber nahezu überall findet man dennoch Krüstchen, die verschiedenen Schnitzelarten, zum Teil Forelle und anderen Fisch, Geflügel, im Herbst Wild, die deftigen Rouladen mit Rotkohl und Klößen und vieles mehr. Keine Frage, dass man außerdem im Siegerland die internationale Küche genießen kann, von den Gaumenfreuden des Balkans bis zu den leichten Wok-Köstlichkeiten des fernen Ostens.