Traumhaft, die Bergkulisse mit dem Fusine-See in Friaul. (Fotos: (c) JoeW/ presseweller)
Entdeckungen südlich der Hohen Tauern mit Staller Sattel, Lesachtal, Nassfeld, Friaul / Für Autoausflügler, Radler und Motorbiker
**Entschuldigung für die ggü. der Ankündigung etwas verspäte Einstellung**
Mai 2015.
(DialogPrW). Lust auf Urlaub? Schon zur Jugendzeit begeisterte uns der
reiseerfahrene Otto, wenn er von den vielen Möglichkeiten des Bergurlaubs erzählte.
„Wenn du morgens bei Sonnenschein aus dem Fenster auf grüne Wiesen
und Bergspitzen unter blauem Himmel blickst, hast du direkt gute
Laune.“ Auf der ersten gemeinsamen Tour führte er uns in einer dreitägigen
Autoreise über zig Alpenpässe an die Südseite der Hohen Tauern bis nach Kärnten ins Gailtal. Von dort erkundeten wir so einiges wie die bunten italienischen Märkte in Friaul. Wir labten uns an frischen dicken, saftigen Pfirsichen und schauten uns Schuhe und Lederwaren an. Bei Passriach am Südufer des Pressegger Sees
stiegen wir ins angenehm warme Wasser, und an der Garnitzenklamm
vorbei fuhren wir hoch zur Eggeralm – ein wunderschönes Almdorf,
wo wir Decken auf der Wiese ausbreiteten, uns sonnten und sich hier
und da einmal eine Kuh oder eine Pferd diese „Sommerfrischler“
anschaute. Unsere Vorliebe für die Landschaften war geweckt und
blieb erhalten. So konnten wir in den vielen folgenden Jahren noch
so einige weitere lohnende Ziele entdecken. Nur einige wenige davon
sind unten zusammengestellt, vom Stallersattel in Osttirol übers
Lesachtal und das Nassfeld bis zu Seen im italienischen Friaul.
Gucken Sie mal.
Nun ist es einmal
so, dass man je nach Ziel meist die Autobahn oder die großen
Hauptdurchgangsstraßen nutzt, um möglichst schnell am Urlaubsort anzukommen. So manches
Sehenswerte bleibt dabei einfach am Wegesrand liegen. Gerne fahren
wir die – mautpflichtige – Felbertauernstraße, auf der es von
Mittersill aus auf gut ausgebauter Strecke und durch den Tunnel auf
die Südseite der Hohen Tauern geht, malerische Ausblicke inklusive.
Wir sind in Osttirol. Nach rund 46 Kilometern (km) von Mittersill aus
kommt man auf der Südrampe nach Huben. Biegt man hier links nach
Kals ab, geht es, an einem Wasserfall vorbei, über die „Kalser
Glocknerstraße“ bergauf. Oben ist man dem Großglockner ein Stück
näher.
Der Stallersattel im Defereggental lohnt einen Ausflug. Über die kehrenreiche Bergstraße geht es westlich ins Antholzer Tal. Von oben sieht man den See auf italienischer Seite.
In Huben kann man
auch rechts abfahren, Richtung Stallersattel durchs Defereggental,
vorbei an Dörfern und Steilwiesen bis zur Passhöhe auf rund 2000
Metern Seehöhe. Kurz vorm Übergang nach Südtirol liegt rechts
idyllisch der Obersee: Spaziergänge machen wie rund um den See,
einkehren oder von hier zu einer Wanderung aufbrechen. Berauschend
ist es, am oberen Hangrand hinab über die kehrenreiche Passstraße
hinweg ins Südtiroler Antholzer Tal zu schauen, wo das Auge einen
weiteren See schimmern sieht. Klar, dass bei Motorradfahrern* solche
Bergstrecken wie nach Kals und über den Staller Sattel beliebt sind,
und auch für Mountainbiker gibt es viele Möglichkeiten.
Lienz in Osttirol glänzt schon mit mediterranem Flair.
Lienz, Gail- und Lesachtal
Auf der
Felbertauern-Weiterfahrt kommt ab Huben nach rund 20 km Lienz. Es
lohnt sich anzuhalten, weil die Stadt bereits mediterranes Flair
verbreitet, schön und angenehm zum Bummeln ist. „Lienz begeistert
uns schon lange“, sagen uns Bekannte. Wenn wir auf der Rückfahrt
von Italien sind, legen wir dort meist eine Pause mit mindestens
einer Übernachtung ein.“
Für uns ist nun
östliche Richtung der Drau entlang angesagt. Radler** können dem
Drautalradweg folgen, schöne Bergpanoramen inklusive. Unterwegs
wechselt das Bundesland, man sieht es am Schild: Kärnten. In
Oberdrauburg biegen wir rechts über den kehrenreichen Gailbergsattel
nach Kötschach-Mauthen ab. Wir sind im Gailtal. Im Ort gibt es das
Museum 1915 bis 1918 mit zahlreichen Exponaten zum 1. Weltkrieg. Auf
der Weiterfahrt nach Süden über den Plöckenpass kann man zu dieser
Thematik auch ein Freilichtmuseum mit alten Stellungen, Durchgängen
und mehr erkunden. Der aussichtsreiche Weg bergab führt in die
Region Carnia, Italien: sehr vielfältig und mit so vielen klasse
Routen, Dörfern, Panoramen und Besonderheiten, dass die Region demnächst in
einem anderen Bericht vorgestellt werden. Der Plöcken ist übrigens
im Ursprung ein alter Alpenübergang aus der Römerzeit.
Natur wird im Lesachtal großgeschrieben. Eng mit dem Hochtal verbunden ist die Basilika Maria Luggau. Dorthin führen jedes Jahr zahlreiche Wallfahrten.
Basilika und Wolayer See
Zweigt man in
Kötschach-Mauthen vorher rechts ins Lesachtal ab, gelangt man in das
weitgehend naturbelassene Hochtal mit Heuwiesen und grünen Matten
sowie an der Straße und über die Hänge verteilte Dörfer:
wundervoll, ein Natur- und Kulturland, das Träume von Märchen und
Mythen aufkommen lässt. Im Wallfahrtsort Maria Luggau (gut 25 km von
Kötschach) steht die ehrwürdige Basilika Maria Schnee mit Kloster.
Die Ursprünge gehen bereits auf Ende des 16. Jahrhunderts zurück.
Für Radler ist das Hochtal herausfordernd, Motorbiker haben es mit
zig Kurven und Kehren zu tun. Die Straße ist in den vergangenen
Jahren ständig verbessert worden. Viele Gräben, die wir früher
noch durchfahren mussten, sind heute überbrückt.
Wer wandern will,
sollte sich den zirka 1950 Meter hoch gelegenen Wolayer See
anschauen, der wie ein großes „Auge“ zwischen den Bergen liegt.
Über Nostra kann man bis zum Wanderparkplatz an der Hubertuskapelle
im Wolayertal fahren, aber dann muss man noch einige Zeit zu Fuß und
meist hoch wandern. Zum See kann man auch vom Plöckenpass aus
wandern.
Wie ein Auge liegt der Wolayersee in den Bergen. Eine Wanderroute führt über Nostra.
Man beginnt an der Hubertuskapelle. Dort gibt es auch einen großen Parkplatz.
Nassfeld, Almen, Wulfenia und Geo-Park
Zurück nach
Kötschach-Mauthen. Wir folgen nun dem Gailtal. Fahrradfahrer steigen
in den Gailtal-Radweg R 3 ein. Hinter Strass gibt es einen Abzweig
„Nassfeld“, der übers Dorf Tröpolach führt, von Kötschach
etwa 26 km. Von dort rund zwölf Kilometer bergauf, und wir stehen an
der Grenze zu Italien. Von hier bestehen zig Wandermöglichkeiten,
auch solche, die keine Stundenwanderungen erfordern und relativ
leicht zu bewältigen sind. Das ist zum Beispiel so, wenn man am
Pramollo-See entlang spaziert; sich für die Tressdorfer Alm im
Westen entscheidet, wo es eine Schaukäserei gibt, oder zur
Watschiger Alm geht, etwas stärker ansteigend, auf östlicher Seite.
Von hier ist der Weg nur kurz zum Wachstumsgebiet der blauen Wulfenia
(Wulfenia carinth.), die in dieser Art und Verbreitung bis auf
Unterarten einzig hier blühen soll. Schön anzusehen. Blütezeit ist
je nach Witterung meist Mitte bis Ende Juni, Anfang Juli. Über das
gesamte Gebiet, bis ins Lesachtal, erstreckt sich auch der Geo-Park.
Auf Geo-Trails kann man der Erdgeschichte auf die Spur kommen,
Fossilien inklusive. Das ist meist auch für Kinder sehr interessant.
Für den Nachwuchs gibt es rund ums Nassfeld auch sonst viele
Möglichkeiten. Hoch kommt man übrigens leicht: direkt aus dem Tal
bis zum Kofelplatz, mit der Kabinenbahn, dem Millennium-Express,
weiter oder anders mit Sesselliften.
Tolle Ausblicke gibt es von oberhalb des Nassfelds am Kofelplatz. Man kann spazieren und wandern, und es gibt verschiedene Möglichkeiten für Kinder. Es ist praktisch, mit der Kabinenbahn Millenniumexpress von Tröpolach auf die Höhe zu fahren.
Eine Alm besuchen und einkehren. Hier, auf der Tressdorfer Alm, gibt es eine Schaukäserei
.
Rüber nach Italien
Normalerweise
gelangt man über den Nassfeldpass ins italienische Pontebba, den wir
auf Hin- oder Rückweg immer gerne nutzen. Wegen eines Felssturzes
auf italienischer Seite ist er zurzeit gesperrt. Jetzt Mitte Mai 2016
war uns nicht klar, wann er wieder geöffnet wird. Deshalb hier nun
die andere Route durchs Gailtal***. Wir zweigen bei Arnoldstein/
Thörl Maglern Richtung Italien ab nach Tarvisio, ein pulsierendes
Städtchen mit seinem großen, altbekannten Markt, nur rund 50 km von
Tröpolach entfernt. „Der Marktbesuch, nach Klamotten schauen und dann
gemütlich auf Cappuccino und Pizza einkehren, gehören für uns
immer dazu,“ erzählen uns zwei langjährige Gailtalurlauberinnen.
„Tarvis muss einmal im Urlaub sein!“ Einfach mal selbst bummeln
und anschauen. Ringsum gibt es überall Cafés und viele weitere
Einkehrmöglichkeiten – nah zu Österreich, trotzdem alles in
italienischem Ambiente. Si, ja!
Taschen, Schuhe, Klamotten und mehr gibt es auf dem Tarviser Markt.
Nun kann man ein Stück weiter nach Süden fahren, wo Radler bald auf richtig klasse breite Radwege treffen. Wir fahren aber östlich hoch Richtung Slowenien und zweigen unterwegs bei Valroma (Weißenfels) ab, wo wir nach gut zehn Kilometern zu den Laghi di Fusine, den Fusine- oder Weißenfelser Seen (siehe Titelfoto) gelangen, die sich auf über 900 Metern in die Berge schmiegen, umrahmt von den Julischen Alpen und überragt vom fast 2700 Meter hohen Mangart. Es sind magische Momente, unteren und oberen See mit ihrem grünlichen Wasser vor der Wald- und Bergkulisse zu sehen. Wanderer und Berggeher haben hier alle Möglichkeiten. Am oberen Fusine treffen wir im Ufer-Restaurant unseren alten Bekannten Norbert Schluga und seine Gruppe. Sie waren mit Bergwanderern seines Campingplatzes gerade von einer Tour durch die Julier zurückgekommen: „Es war wieder einmalig und nur schön“, erzählte er uns, als wir auf der Terrasse des Gasthauses saßen. Die ganze Gruppe war bester Laune.
Weiter zum Predilpass und Raibl-See
Aber zurück nach
Tarvisio. Wir fahren ein kurzes Stück südlich und dann auf den
Predilpass. Auf dem Weg zur slowenischen Grenze – Steigung rund
zwölf Prozent, Passhöhe und Grenze bei über 1150 Meter nach rund
14 km – kommt dann bereits ein kurzes Stück unterhalb der
Predilsee, der Raiblsee. Wie ein Zauber prägen sich das grün-blaue
Wasser und die Berglandschaft in die Sinne ein. Wie es einfach nur
schön ist, dass alles sehen und erleben zu können, ob im späten
Frühling, im Sommer oder bunten Herbst.
Wie wunderschön, der See am Predil, auch Raiblsee genannt.
Die Passtraße führt schließlich am Berg Mangart vorbei ins Tal der Soca in Slowenien, die später auf italienischer Seite Isonzo heißt. Dieses beeindruckende und geschichtsträchtige Tal haben wir mehrmals erkundet. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Ein Biker erzählte
uns abends beim gemütlichen Treff in Kreuth oberhalb von Hermagor im
Panoramahotel Hauserhof, wo selbst Touren geplant und begleitet
werden, dass es wohl seit einigen Jahren vom Predilpass aus einen Weg
Richtung Mangart gäbe: „Einfach nur toll, haben wir schon mit mehreren
gefahren!“ Nach unseren Recherchen zweigt diese Straße, zum
Teil eng und sehr steil sowie mit Tunnels, etwa drei Kilometer nach
der Passhöhe ab und führt auf über elf Kilometern bis auf über
2050 Höhenmeter. Der Ausblick von da oben soll einfach nur toll
sein!
Je nach
Urlaubs-Standort in diesen Regionen sind die Ausflugsziele mit Auto
oder Motorrad gut zu erreichen, meist mit einer kleineren oder auch
größeren Tagestour. Wer wandern will, findet zig Möglichkeiten.
Für Fahrradfahrer und Mountainbiker, die verschiedene Anlaufstellen
auf längeren Strecken unter die Räder nehmen wollen, bieten sich
für die gesamte Bandbreite eher Etappen mit wechselnden Standorten
an. (jw)
*Für Motorbiker
gibt es zig lohnende Strecken. Jahr für Jahr sind Einzelfahrer und
Gruppen unterwegs. Es ist ratsam, sich vor der Tour zu aktuellen
Wetter-, Straßenzustands- und Befahrkeitshinweisen zu informieren!
Es gibt viele Gastbetriebe, die sich auf Motorbiker eingestellt
haben.
**Für Fahrradfahrer
und Mountainbiker gilt das ebenfalls. In den Talbereichen sind zwar
oft ordentliche Radwege, wer über Passstraßen in die Pedale treten
will, muss das oft auf der normalen Straße tun. Besondere Vorsicht
ist angesagt. Die meist kurvenreichen Abfahrten sollten nicht
unterschätzt werden. Zum Teil ist es auch möglich, über Alm- oder
ausgewiesene Wege nach oben und später wieder ins Tal zu kommen.
Gute Radkarten oder Informationen vor Ort helfen weiter.
***Auto- und
Motorradfahrer, die im Gailtal den Gailtalzubringer ab Höhe Nötsch
und bis Arnoldstein nutzen, benötigen das österreichische
Autobahn-Pickerl! Unabhängig davon, dass Autobahnen in Österreich
und Italien sowie manche Bergstraßen mautpflichtig sind!
Generell gilt für
Wanderer, Bergtourengeher, Radler, Mountain- und Motorbiker, die
Wetter- und Witterungslage mit Vorankündigungen zu beachten, da
gerade in den Bergen schnelle Änderungen möglich sind. Gute Karten sind empfehlenswert. Für
Autofahrer ist das ebenfalls ratsam, weil sich die Befahrbarkeit
kurzfristig ändern kann und auch Sperrungen möglich sind. Informationen bieten zum Beispiel die Tourist- oder Tourismusinformationen in den Regionen.
Kilometer- und
Höhenangaben im Bericht sind nur Zirka-Angaben, Befahrbarkeit kann
sich ändern. Dafür und für Sperrungen wird keinerlei Gewähr
übernommen. Insgesamt ist Irrtum vorbehalten.
Auf den Routen
finden sich die verschiedensten Unterkunftsmöglichkeiten. Es gibt
inzwischen schon viele, die sich auch auf Radler und Motorradfahrer,
-gruppen eingestellt haben. Meist weist das ein Schild aus.
Fotos aus
verschiedenen Jahren. Örtlichkeiten/ Ansichten können sich geändert
haben.
Nützliche Links
www.felbertauernstrasse.at
www.defereggental.org
www.defereggental.org
www.nlw.at
(für Kärnten: Lesachtal, Gailtal, Nassfeld usw.)
Über die Seite
http://www.presseweller.de
können Sie unterschiedlichste Reiseberichte und aktuelle
Kundenberichte aufrufen, zurzeit von Camping über Golf bis zum
Almrosenfest und zu Klettern.
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