Freitag, 3. November 2017

Bleder See, Dinos und "Oberkrainer" in Begunje



Von der Grenzstation auf der Wurzenpasshöhe gibt es im Sonnendunst schon einmal einen ersten Einblick in die Julischen Alpen. (Alle Fotos/ Montagen: (c) 2017 presseweller)



Kommen Sie mit an den See in den Julischen Alpen und in die Karawanken/ Jetzt mit Teil 2 - Bis Begunje und über den Loibl-Pass zurück


Von Jürgen Weller

Erleben Sie jetzt auch den weiteren Reiseweg mit, der nochmals an den Bleder See führt sowie zum Dino-Park, in dem Kinder staunen können. Schließlich gelangen wir nach Begunje, wo Freunden volkstümlicher Musik das Herz aufgeht, ist es doch die Heimat des 2015 verstorbenen Slavko Avsenik, der mit seinen "Original Oberkrainern" Weltruhm erlangte.

Teil 1

Der Herbst ist im Land, die Wälder rauschen unter blauem Himmel in Braun, Grün, Rot und dunklem Gelb, und von der Wurzenpass-Höhe gibt es schon einmal einen kleinen Einblick in die Julischen Alpen, die sich schon bald in ihrer ganzen majestätischen Pracht zeigen - für Bergfreunde stets  ein Augenschmaus. Der Wurzenpass ist einer der Verbindungswege zwischen Kärnten und Slowenien. Mit rund 1070 Metern ist er nicht sehr hoch, aber bis zu 18 Prozent steil – eine Lust für alle, die gerne Passstraßen fahren. Da das Ziel der Bleder See ist, schwärmt unsere Bekannte bereits jetzt von der Creme Snita, der Cremeschnitte, die sie unbedingt essen will. 

Gut, dann werden wir mal schauen und diese süße Verführung ebenfalls probieren. Nach der Wurzenpassabfahrt wird das obere Savatal erreicht sowie dann in Fahrtrichtung Ljubljana das quirlige Kranjska Gora mit wundervollen Bergpanoramen. Bei der weiteren Fahrt durchs Tal legen wir einen Zwischenstopp bei Moistrana ein, gibt es dort doch den Blick auf den höchsten Berg der Julier, den über 2.860 Meter hohen Triglav. Moistrana ist übrigens auch ein „Bergsteigerdorf“. Durchs Vratatal steht man bald vor einem riesigen Bergkessel und hat den Triglav und eine Berg-Rundumsicht vor Augen. Aber das ist eine andere Geschichte.



Da es von Kranjska Gora bis Bled noch keine 40 Kilometer sind, fahren wir weiter über die Staatsstraße Richtung Ljubljana statt über die – mautpflichtige- Autobahn. Wir passieren die pulsierende Kleinstadt Jesenice und freuen uns an den malerischen Landschaftsbildern zwischen Karawanken und Juliern. Bei Lesce verlassen wir die Hauptroute Richtung Süden, nach Bled, Julische Alpen.

Bled und See im Blick
Die Straße führt teils an Wäldern vorbei, steigt in Bled leicht an und offenbart dann den Blick auf einen Teil des Sees und den belebt-beliebten Ort. Ja, wir kennen diesen Blick nicht nur von vor wenigen Jahren, als wir zum Bohinje-See fuhren, sondern seit Jahrzehnten, als alles noch Jugoslawien war, wir um Teile des in der Sonne funkelnden Sees einen Spaziergang machten und wir bei einer Ruderbootfahrt Bled, die Insel und das Schloss von der Wasserseite aus betrachteten. Wir unterhielten uns damals mit Slowenen, die ein bisschen Deutsch und passabel Englisch sprachen, da wir in Slowenisch nur wenige wichtige Worte wie „Danke“, „Bitte“, „Guten Tag“ usw. drauf hatten. Die jungen Leute hatten einen Samstagsausflug nach Bled gemacht: Boot fahren, Spaß haben. Fazit war, dass sie alle immer wieder ein Mal gerne nach Bled kommen, weil ihnen der See und das besondere Flair gefallen. Das konnten und können wir bestätigen: Uns umgibt immer wieder neu dieser Landschaftszauber.



Bereits bei der Zufahrt erhaschen wir einen Blick auf den See.



Bled hat seit jeher internationales Flair. Wir sehen es jetzt wieder. Japanische Gäste fotografieren Ortsansichten, den See von immer wieder anderen Standpunkten und die Bergkulisse. Im Hotel-Restaurant sitzt eine größere Gruppe ausländischer Gäste mittags an einem großen Tisch zusammen, um slowenische Spezialitäten zu essen.

Gut essen und eventuell ein „Spielchen“ machen
Auch die Terrasse mit Seeblick ist gut gefüllt. An den Tischen neben uns hat sich eine Motorradfahrer-Gruppe aus Montenegro eingefunden. Alle Neuankömmlinge vertiefen sich in die Speisenkarte. Na klar gibt’s mehr als die uns seit jeher bekannten Gerichte wie Raznici und Cevapcici, da stehen auch Krautwickel, gefülltes Schnitzel und Steaks jeder Coleur auf der Karte. Und natürlich Suppen, Juha. Deftig wie die Sauerkrautsuppe oder fein mit allen möglichen Kräutern wie Kürbissuppe. Es schmeckt uns gut. Die Preise sind ähnlich wie in Deutschland, je nach Gericht auch einmal einen Deut geringer. Das gilt vor allem für den Espresso nach dem Essen. Was passt dann als Abschluss gut dazu? Natürlich eine Creme Snita! Eine süße Verführung.


Gute Idee, die Suppe im Topf mit "Warmhalter" zu servieren. Die Cremeschnitte darf nicht fehlen.

Wer ein „Spielchen“ machen will, findet – wie in manchen Orten Sloweniens – auch ein Casino, zum Beispiel im Park-Hotel. Die Palette reicht von amerikanischem Roulette bis zu Black Jack und Bingo. Und da wir bei Hotel sind: Davon gibt es einige im Ort am grünblauen See.

Teil 2

Spaziergang mit „Herz“, vorbei an der Tito-Villa, weiter zum Dinosaurier-Park und zu Avsenik, der Oberkrainer Veranstaltungsstätte


Beim Spaziergang entlang des Seewegs gelangen wir zu einem „Seeblick mit Herz“, im Hintergrund die Berge. Das ist doch was für alle und besonders für Pärchen: „Bitte lächeln“. Das wird ein schönes Ausflugs- und Erinnerungsmotiv. 


Das gibt doch ein schönes Erinnerungs- oder Versandmotiv, Foto im Herz. Rechts die Titovilla.


Vom Weg aus sehen wir auch die ehemalige Tito-Villa. Der Präsident des früheren Jugoslawien, Josip Broz-Tito, hatte sich mehrere schöne Fleckchen ausgesucht wie auch auf den Brioni-Inseln in Istrien.
Abschied von Bled. Von hier gelangt man auch zur Hochebene Pokljuka,weltbekannt als Austragungsort für die Biathlon-Wettbewerbe im Winter, sowie Richtung Osten zum wunderschönen Bohinje-See, auch als Wocheiner See bekannt. Malerisch.


Ein Schwan zieht über den herbstlichen Bleder See. 


Unser Weg führt uns zurück Richtung Hauptstraße. Nach einem Wegstück kommt links ein Dino-Park. Anhalten und gucken. Steht da der riesige Dinosaurus Rex? Im bewaldeten Gelände sind mächtige Saurier verschiedener Art aufgebaut, und die akustische Begleitung macht es noch spannender. Laut tönen die Saurier-Rufe über das Gelände hinaus. Für Eltern, deren Kinder sich für die Welt der Dinos begeistern, ist der – eintrittspflichtige – Parkbesuch sicher ein Programmpunkt.



Da gibt's viel zu gucken: im Dino-Park zwischen Staatsstraße und Bled. Im Themen- und Show-Park  sind unterschiedliche Saurier zu sehen und eine passende Geräuschkulisse zu hören.  


Von den Juliern in die Karawanken
Nachdem wir die Hauptstraße gequert haben, fahren wir von der Nordseite der Julischen Alpen zur Südseite der Karawanken. Ziel ist Begunje. Bekannt? Wenn nicht: Freunde der Volksmusik wissen mit - dem leider 2015 verstorbenen - „Slavko Avsenik“ (meist Slauko Ausenik gesprochen) etwas anzufangen. Er und seine „Original Oberkrainer“ eroberten die Welt mit den flotten und auch „leisen“ Klängen, hier das „Trompetenecho“, dort „Zauber der Julier“. Vor Jahren schon hatten wir Slavko und seine Musiker im Ulmtal, in Hessen zwischen Wetzlar und Herborn, kennengelernt. Nach dem ausverkauften Konzert saßen wir mit den Oberkrainer Musikanten und dem Gastgeber noch länger zusammen.


Begunje liegt am Fuße der Karawanken. Die Wälder hatten sich schon herbstlich gekleidet.

In Begunje gibt es direkt neben dem „Avsenik-Gasthofs“ ein Museum, in dem natürlich auch das Akkordeon eine Rolle spielt. Auf der anderen Seite des Gebäudes ist eine Veranstaltungsstätte mit großem Gastgarten-Bereich angeschlossen. Immer wieder gibt es hier Konzerte im unverkennbaren „Oberkrainer-Sound“, die viele Besucher und Busgruppen anlocken und wo man sich gerne auch mal auf ein Tänzchen einlässt. Unser Freund Karli, Panoramahotel Hauserhof in Kreuth/ Hermagor im Kärntner Gailtal, erzählt uns, dass seine Busgäste stets sehr gerne am Ausflug nach Begunje teilnehmen und immer wieder begeistert sind. Spätabends geht es meist erst zurück ins Hotel.
Einkehren kann man zu den Öffnungszeiten des Gasthofs immer. Ob Kaffee und Kuchen oder Herzhaftes: Die Preise sind zivil, erschwinglich. 


Gasthof mit Veranstaltungsstätte und großem Gastgarten bei Avsenik in Begunje.

Abschied nehmen. Über eine Passstraße an den Hängen der Karawanken schlängeln wir uns uns bis zum Loibl-Pass. Neue Zeit ist alte Zeit: An der Grenze stehen seit wenigen Jahren wieder Zoll- oder Gendamerie-Beamte. Wir können ohne Kontrolle passieren und fahren über viele Kehren hinab ins Rosental in Kärnten und weiter zurück ins Gailtal. Schön war es!

Link-Tipps
www.bled.si/DE/ Über diese Seite gelangen Sie auch zu Hotels/ Unterkünften sowie zu Begunje
www.dinopark.si/de/
www.avsenik.com/de Die Seiten bieten zahlreiche Informationen 
www.slovenia.info/de 
www.presseweller.de Auf den Seiten finden Sie regelmäßig Hinweise zu Reise/ Tourismus

*Für die Seiten, Verbindungsaufbau und Sicherheit übernehmen wir keine Gewähr. Wir weisen lediglich auf die Links hin.

Hinweis/ 3. November 2017: Alle Fotos sind aus dem Frühherbst 2016. Für Örtlichkeiten selbst, ihren Bestand, Öffnungs- und Schließungszeiten sowie zwischenzeitliche Ansichtsänderungen keine Gewähr.Irrtum bleibt insgesamt stets vorbehalten. Unabhängig von EU kann es an den Grenzen Kontrollen geben. 

Für Medien: Bei Interesse an Einzelfotos oder weiteren Fotos bitte bei uns anfragen (www.presseweller.de), auch bei Interesse an anderen Reiseberichten. 
Der Autor Jürgen Weller schreibt und veröffentlicht seit Ende der 1970er-Jahre Reiseberichte zum früheren Jugoslawien, incl. Istrien bzw. seit den 1990er-Jahren zu Slowenien. Weitere Schwerpunkte sind Norddeutschland, Brandenburg, Siegerland, Wittgenstein,Schwarzwald, Osttirol, Kärnten.