Alles Schnee auf der Gailtalreise. (Alle Fotos (c) presseweller)
Unterwegs zwischen Karnischen und Gailtaler Alpen
im Gailtal und am Nassfeld
Anders als
früher, als wir oft noch im dicken Schnee und den ersten Krokussen
auf den südseitigen Hängen den Palmsonntag oder die Osterfeiertage
mit all den feierlichen Zeremonien erlebten, war es dieses Mal, 2014, noch
gut drei Wochen hin bis Ostern. Unterwegs hatten wir schon viele
Schneelandschaften entdeckt. Ein Bild, das sich fortsetzte, als wir
über die Windische Höhe ins Kärntner Gailtal, zwischen Karnischen
und Gailtaler Alpen, einfuhren. Alles weiß, still ruhte der
Pressegger See.
„So richtig viel
Schnee haben wir heuer abbekommen“, erzählte uns ein Bekannter.
Er zeigte Fotos, wie mühsam das tägliche Schneeräumen und wie
hoch der Schnee gewesen war. Wir staunten. Noch immer trugen die
Wiesen rund um die Gail wie die Berghänge dicke Schneepolster. „Bis
es im Tal aper (schneefrei) ist, wird wohl noch einige Zeit dauern“,
sagte Lorenz.
Die Straßen waren
frei, so dass wir uns das eine und andere anschauen konnten, bevor es
abends ins ins Hotel ging, wo wir nach dem Essen noch
gemütlich mit den Gastgebern und anderen Gästen zusammensaßen,
über Winter, Schnee, Wintersport, die Heimatorte und Anfahrt plauderten
und den Tag ausklingen ließen. „Das Nassfeld mit seinen riesigen
Schneemengen müsst ihr euch unbedingt anschauen“, war eine
eindeutige Empfehlung.
Einmal hoch aufs
Nassfeld
Also geht es am
nächsten Tag ab in die Höhe. Die Passstraße ist geräumt. Je höher
wir kommen, desto dicker der Schnee. Wie verstohlen liegt linksseitig
in einer Kehre der Bodensee im verschneiten Wald. Bald schon sehen
wir die Gartnerkofelsesselbahn und sind schließlich auf dem
Nassfeld, dem bekannten Skigebiet, auf über 1500 Meter Seehöhe.
Hier herrscht reges Treiben. Schließlich locken rund
110 Pistenkilometer. „Boh, das ist ja Schnee, was für eine
Menge!“, staunen wir. Besonders gut sieht man es auf den Dächern
der Gebäude, aber auch an den Markierungsstangen. „Das ist alles
schon weit weniger, als noch vor ein paar Wochen,“ sagt man uns.
Wir stapfen mit Juchhe im Schnee, schauen von leichter Anhöhe auf die
italienische Seite und den Obersee mit dem mächtigen Felsmassiv des
Malurch im Hintergrund. Beeindruckend. Nassfeld und Schnee sind uns
nicht neu. Wir waren auch schon an Ostern da, als wir ein, zwei Meter
oberhalb des Tennisplatzes durch den Schnee spazierten. Aber dieses
Mal schien es noch mehr zu sein. Für die alteingesessenen Menschen
im Tal und am Berg nichts so sehr Besonderes: „Das kommt immer wieder einmal. Viel
Schnee sind wir gewohnt, weil sich hier am Karnischen Hauptkamm im
Winter die Adriatiefs abschneien. Und das kann heftig sein.“ Die
Skifahrer freut's. Wir erinnern uns an die Erzählungen von Franz und
Erwin: „Es gab Jahre, da konntest du aus dem ersten Stock durchs
Fenster auf die 'Straße' gehen.“ So ähnlich wird es wohl auch dieses
Mal mitten im Winter 2014 gewesen sein.
Schnee satt auf dem Kärntner Nassfeld.
Durchs Dorf und
Tal
Die Langlaufskier
sind nicht dabei. Also geht es gut eingepackt per Pedes über den
Wassererlebnisweg und durchs Dorf, an der alten Pfarrkirche und
Bauernhäusern im typischen Kärntner Baustil mit den Schopfgiebeln vorbei. Die großen Ställe mit dem darüber liegenenden "Heuboden" grenzen direkt ans Haus, alles oft umgeben von Obstbaumwiesen. Auf diesen leuchten in Sommer und Herbst Äpfel
und Birnen aus den Ästen. Ein Teil des Obstes wird dazu verwendet,
einen gehaltvollen herben Most und einen originalen bodenständigen
Obstler für den Hausgebrauch herzustellen. Die Höfe haben in der
Regel Brennrechte. Einen Obstler zum Anstoßen, einen Most für den
Durst. Anders als der bei uns bekannte süße Most ist dieser hier alkoholhaltig. „Nicht zu viel“, rät Lorenz, „da kannst du
schnell rauschig von werden.“
Eine Fahrt durchs
Tal steht ebenfalls noch auf dem Programm. „Schattseitig“, wie
man hier zu sagen pflegt. Das heißt, direkt unterhalb des
Nordabfalls der Karnischen Alpen. Über enge Straßen geht es an
kleinen Dörfern wie Döbernitzen mit Kirchen und Kapellen vorbei.
Romantisch. Zwischendurch weisen Wegweiser auf Almen hin. Im Sommer
schön, im Winter für normale Autos undurchdringlich. Auf der Höhe
von Kirchbach kommt über Schneewiesen und die Gail das weit
verlaufende Felsmassiv des Reißkofel besser in den Blick, mit über
2370 Metern der höchste Berg der Gailtaler Alpen.
Restauriertes Fresko an der Mauthener Kirche.
Den Ort Mauthen
erreichen wir quasi von der Rückseite. Er ist Teil der Gemeinde
Kötschach-Mauthen. Die Mauthner Kirche trägt ein uraltes Fresko, im
großen Rathausgebäude ist das Museum „1915 bis 1918“ etabliert,
das mit zig Dokumenten und Ausstellungsstücken über die Zeit der
Gebirgsfront im Ersten Weltkrieg erzählt, und in Kötschach
schließlich die Kirche, der „Gailtaler Dom“. An der südseitigen
Außenwand trägt die Kirche eine große Sonnenuhr.
Nach den
Landschaftseindrücken zurück ins Hotel, zum "Hansbauer", dem ein
Bauernhof angeschlossen ist. Tradition wird gepflegt. Man sieht es an
den Dekostücken mit alten Skiern, den hölzernen Schneeschuhen von
ehedem und dem landwirtschaftlichen Kleingerät, das die Wände
ziert, alles abgerundet durch sorgsam erarbeitete Stickereien und
anderem auf Kissen, Wandbehängen und Gardinen. Wir fühlen uns wohl.
Heimfahrt-Rückblick auf den Schneezauber im Gailtal.
Am nächsten Morgen
schneit es. Gut, dass wir heute nichts vorhaben, aber nicht so gut,
wenn es durchschneit, schließlich wollen wir morgen früh nach Hause
fahren. Zum Glück bleibt's im Rahmen. Es schneit „dünn“. Die
Straßen sind bald wieder frei. Auch auf der Rückfahrt ist es so. Wir entscheiden uns wieder für die bestens geräumte Windische Höhe bei St. Stefan, um nach dem weiteren Pass, der "Kreuzen", bei Paternion flugs auf die Tauernautobahn zu kommen.
Nachdem wir viele
Jahre nicht im Gailtaler Winter waren, sind wir froh, dass es dieses
Mal geklappt hat und wir „auf tiefen Schneespuren“ im südwestlichen
Kärnten sein konnten. Schön war's! (Jürgen Weller)
Aktuell per 30. Januar 2015 meldet das Nassfeld Neuschnee sowie eine Schneelage im Skigebiet bis 1,15 Meter!
Infos
Mehr zur Region und
Reisethemen gibt es laufend auf http:www.presseweller.de
Zum Gailtal,
Lesachtal, Weissensee auf www.nlw.at
Zum Nassfeld auf
www.nassfeld.at
Bei Printabdruck erbitten wir unbedingt Belegseite oder PDF, bei Web einen Link!
30. 1. 2015. Alle Rechte (c) by presseweller.de
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