Freitag, 23. Dezember 2011

Winter in Friaul und Slowenien

Pisten und Loipen rund um Tarvisio und Kranjska Gora

23. Dezember 2011. Siegen (presseweller). Die Bergregionen in Friaul im nordöstlichen Italien sowie im nordwestlichen Slowenien sind seit jeher auch beliebte Wintersport-Destinationen. Sie sind von Deutschland nahezu durchgehend über die Autobahn/Tauernautobahn erreichbar. Im Verbund mit Kärntner Skigebieten wie dem Nassfeld bieten sie sich auch für Ausflüge an: Dreiländer-Skisport.
Im bekannten italienischen Grenzort Tarvisio locken mehrere Örtlichkeiten mit Bergbahnen und Liften. Für Langläufer werden Loipen gespurt. Ein bekannter Wintersportort ist Sella Nevea, östlich oberhalb von Tarvisio. Das Plateau am Fuße des über 2.580 Meter hohen Monte Canin liegt auf über 1.100 Meter. Die Pisten führen bis auf 2.300 Meter. Das Skigebiet ist ebenfalls vom slowenischen Bovec im Soca-Tal aus erschlossen. Die Gesamt-Pistenlänge wird mit 34 Kilometern angegeben.
Freunde des Eissports können im italienischen Kanaltal in Pontebba, am Fuße des Passo Pramollo – Übergang zum Nassfeld und nach Österreich – die Eishalle nutzen.
Einer der bekanntesten slowenischen Wintersportorte ist Kranjska Gora, auf über 800 Metern zwischen Karawanken und Julischen Alpen gelegen. Es sind rund 25 Pistenkilometer im Bereich der Julier angelegt. Wenige Kilometer westlich von Kranjska Gora geht es ins Planica-Tal, wo die weltbekannten Skiflug-Schanzen stehen.
Weiter östlich ist die Hochebene über dem Bleder See eine wichtige Adresse für Langläufer, noch ein Stück weiter, bei Bohinj, liegt das Skigebiet Vogel. Dort führen die Pisten, etwa 18 Kilometer, bis auf rund 1.800 Meter Seehöhe.
In allen Höhen erschließen sich wundervolle Bergpanoramen, je nach Standort auf die Julischen Alpen, die Karawanken und die Karnischen Alpen. Sowohl in Friaul-Julisch-Venetien als auch im westlichen Slowenien gibt es über diese kleine Auswahl hinaus viele weitere Gebiete für Winteraktivitäten. Zu Schneelagen sowie Pisten- und Loipenangebot sollte man sich jeweils aktuell informieren, zum Beispiel bei www.tarvisio.it oder www.slovenija.info. Quartiermäßig gibt es die gesamte Bandbreite, von der Pension bis zum guten Hotel.
Die Anreise mit dem Auto ist am einfachsten über die Tauernautobahn Richtung Italien bis zur Abfahrt Tarvisio. Vom Ort geht es auch weiter nach Slowenien. Alternativ kann auch die Tauernautobahn Richtung Slowenien und durch den Karawankentunnel gefahren werden. Es fallen Autobahn- und Tunnelmautgebühren an. Mit der Bahn kann der Zielort Tarvisio oder, in Slowenien, Jesenice sein.

Samstag, 28. Mai 2011

Per Bike: Landschaftserlebnis Aupatal in Friaul




Einfach nur schön: das Aupatal in Friaul
auf der Südseite der Karnischen Alpen. Foto: dia/Jürgen Weller

Eine schöne Landstraßentour für Radler, Biker, Autofahrer

Mai 2011 Siegen. Die Sonne brennt, der Himmel ist ritzeblau. Von Tarvisio in Friaul, Nord-Ost-Italien, sind wir entlang des Kanaltals nach 22 Kilometern nahezu eben in Pontebba am Fuße der Karnischen Alpen angekommen. Nach einer kurzen Auffahrt zweigen wir links ab Richtung Aupa. Das Tal wird in Reiseführern teils auch als Blumental beschrieben. Eine tolle Landschaft wird auf dem weiteren Weg der Begleiter sein.

Wer wie wir über die österreichische Grenze bei Arnoldstein/Thörl-Maglern in kurzer Zeit ins lebhafte Tarvis mit dem international bekannten überdachten Markt und den vielen Fachgeschäften, Ristoranti und Pizzerias kommt, kann als Biker relativ leicht in die Pedale treten. Ab Tarvis geht es nahezu eben durchs Kanaltal zum Örtchen Pontebba. Wer es herausfordernder haben will, startet von Tröpolach im Gailtal in Kärntnens Naturarena und fährt über den Nassfeldpass. Dabei sind harte Steigungen zu nehmen. Auf über zwölf Kilometern müssen rund 900 Höhenmeter überwunden werden. Dann kommt aber, ebenfalls über gut zwölf Kilometer, die erfrischende Abfahrt. Vorsicht ist wegen der gepflasterten Tunneldurchfahrten geboten! Noch vor dem Passende kommt eine „Verteilerbrücke“. Für die Fahrt zum Aupatal geht’s rechts ab, und man kommt bald nach Studena Alta. Alle, auch die folgenden Straßen, haben Teerschicht, so dass man auch mit dem Rennrad fahren könnte.
Von nun an steigt die Straße ständig und teils steil bergauf. Wer nun glaubt, nach acht Kilometern Bergauffahrt in Aupa das meiste geschafft zu haben, liegt falsch. Das kleine Staßendorf in den Bergen liegt quasi mittendrin im weiteren Aufstieg. Fast überall sind sommerbunte Wiesen und Gärten am Wegesrand zu sehen, und es gibt tolle Ausblicke auf die Berge. „Imposant, einfach schön“ sind denn auch die Kommentare dazu. Das setzt sich fort, wenn der Scheitel erreicht ist.
Endlich geht’s abwärts, oft am rauschenden Bergbach und Wäldern vorbei. Selten begegnet man einem Auto. Da die Straße sowohl auf der Auffahrt als auch auf der Abfahrt bis zum unteren Bereich teils sehr eng und kurvenreich ist, muss dennoch stets mit aller Vorsicht gefahren werden. Wenn auch sonst alles wie „Natur pur“ aussieht, hat man dem Bergbach im unteren Bereich aus Schutzgründen doch Stufen angelegt. Bald mündet er in den Tagliamento.
Von Aupa aus waren es bis zum Scheitel und abwärts ins Tal noch 19 Kilometer. Schließlich sind wir – nach der Abfahrt bei Pontebba – nach 27 Kilometern in Moggio Udinese angekommen. Das Thermometer zeigt 27 Grad. Hochsommer. Wir schauen noch einmal zurück in diese Welt toller Bergpanoramen und gönnen uns etwas später eine Einkehr. Stark frequentiert ist das Ristorante, das für seine Hähnchen vom Holzgrill bekannt ist. Das passt – mit reichlich Salat und Pommes. Einen erstaunlichen Blick gibt’s aber noch auf den Radweg gegenüber. Er ist autobahnähnlich ausgebaut – eine ehemalige Bahntrasse. Das haben die Friulaner toll hinbekommen.
Die Temperaturen auf der Alpensüd- und hier zusätzlich auf der Karnischen Südseite sind oft von Frühjahr bis Herbst ein bisschen höher als im Norden. Da die Witterung aber nur noch schwer einschätzbar ist, ist es ratsam, sich aktuell vor einem Ausflug zu informieren. Es ist zwefellos schöner, dieses Landschaftserlebnis bei Sonnenschein zu genießen.
Die Tour eignet sich für Radler/Mountainbiker, für Motorbiker und auch für diejenigen, die einen tollen Autoausflug, zum Beispiel vom Urlaubsstandort Friaul-Julien oder vom Kärntner Gailtal aus (www.naturarena.com) unternehmen wollen. Diese und weitere Touren findet man auch auf www.bikeclick.de oder über den Button Bike-Click bei presseweller.de.
Weitere Fotos gibt's auf Wunsch. (© DialogPresseweller/Jürgen Weller)

Samstag, 5. März 2011

Sonnige Tage für Rad und Motorbike



Aus dem Siegtal geht es über eine passartige
Straße zur Freusburg. (Foto (c): Archiv DialogPresseweller)



Die Zweiradsaison beginnt jetzt

4. März 2011. Siegen (dia.). Sonnenschein und relativ trockene Straßen: Da hebt es Zweiradfahrer gern in den Sattel, um die Landschaft zu erkunden und erste Touren zu unternehmen. Manche Zweiradhersteller zeigen jetzt bei den Händlern die aktuellen Modelle. Ob Fahrrad oder Motorbike: verkehrssicher sollte es sein. Nach der Wintereinmottung ist außerdem ein Check zu empfehlen.
Mit dem bisher sonnigen März steht eine lange Saison für Biker bevor. Klar, Bremsen und Beleuchtung müssen in Ordnung sein, Motorbiker müssen auch nach Motor und Batterie schauen, Radler auf die Kette. Vieles kann man selbst machen, sicherer ist ein Check im Fachbetrieb. Dann kann es auf Tour gehen. Wer Pause gemacht hat, sollte sich erst einmal wieder ein bisschen einfahren. In der Regel ist man schnell wieder mit seinem Bike vertraut.
Für Wochenenden und Frühjahrsurlaub bieten sich viele Tourenmöglichkeiten an. Radler könnten von der Quelle an im Rothaargebirge im Siegerland entlang der Lahn radeln, zum Beispiel über Bad Laasphe nach Marburg und dann Richtung Gießen und Wetzlar. Für Motorbiker ist ein Teil dieser Tour wegen der kurvenreichen Auffahrt von Siegen über Netphen oder über Hilchenbach interessant. Hat man Lust und Zeit, folgt man der Lahn von Wetzlar aus über Weilburg und Limburg nach Bad Ems und Lahnstein bis an den Rhein. Von dort bekommen Biker wieder „die Kurve“, um beispielsweise über den Westerwald zurück ins Siegerland zu fahren. Radler, die nicht so gern ständig Steigungen fahren wollen, sind an Flussrouten, Richtung Mündung befahren, ebenfalls stets gut bedient: entlang der Sieg oder Lahn oder im Norden entlang von Ems oder Elbe, im Süden von Passau aus entlang der Donau. Es gibt unendliche Möglichkeiten.
Für Motorbiker sind, abgesehen vom Alpenraum, Rothaargebirge, Siegerland und Sauerland, der Taunus und die Eifel ideale Reviere sowie der Schwarzwald. Von Freiburg im Breisgau bieten sich zig Routen an, zum Beispiel rund um den Kaiserstuhl oder mal hoch auf den Feldberg düsen oder die Schwarzwaldhochstraße unter die Räder nehmen. Trainierte Radler können das ebenfalls. Leichter geht’s, wenn man mit einem Pedelec, einem E-Bike – also mit Unterstützung durch einen Elektromotor –, unterwegs ist.
Für Fahrrad- und Motorradurlaub gibt es zig Möglichkeiten. Wer eine bestimmte Zeit im Auge hat, sollte sich allerdings rechtzeitig zu freien Quartieren informieren, weil überall eine rege Nachfrage erwartet wird. Inzwischen sind zahlreiche Pensionen, Gasthöfe und Hotels auf Biker eingestellt, bis zu Tourenzusammenstellungen und Begleitung, für Motorbiker auch mit speziellen Garagen oder Wartungsplätzen. Toureninfors auch bei www.presseweller.de unter Bike-Click.

Freitag, 12. November 2010

In Spätherbst und Winter: Der Charme des Nordens



Verwunschen wirkt die Landschaft im Spätherbst in Deutschlands Norden. (Foto copr: Dialog/Jürgen Weller)

November 2011. Buxtehude (dia). An der Nordsee fristen die Strandkörbe ein leeres Dasein. Viele sind schon eingelagert. Spätherbstliche Atmosphäre macht sich breit. Manchmal liegt um diese Zeit schon Schneeluft in der Nase. Die Lichter-Martinszüge waren schon wieder gestern. Marsch, Geest und Nordheide verabschieden sich langsam vom Herbst. Die Dämmerung kommt früh. Nochmals über weite Wiesen und Wälder schauen.
Wenn die Zeit des Advents kommt, scheint die Landschaft einfach still dazuliegen. Am dämmerndem Abend mischen sich Wolken mit dem Himmelsgrau, über den Wiesen liegen Nebelschwaden. Stille. Es ist die Zeit, es sich in der warmen Stube gemütlich zu machen. Jetzt im Advent sieht man hier und da verhaltenen Weihnachtsschmuck an den Fenstern, keine Lichterorgien. Dörfliche Idylle. Die Samtgemeinden der Geest wie Apensen und Sittensen haben sich ein wenig herausgeputzt. Buxtehude, die alte Hansestadt, bietet da mit seiner lebhaften Einkaufsstraße und der verwunschen wirkenden Altstadt mit der großen Backsteinkirche St. Petri schon mehr. Im evangelischen Gemeindehaus, gegenüber der Kirche, besuchen wir den Weihnachtsmarkt in Apensen. Überschaubar. Schöne kunsthandwerkliche Arbeiten und ein nahezu rein weihnachtliches Angebot erfreuen. Ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee sind eine willkommene Abwechslung. Kleiner Rahmen, aber doch oft schöner als die großen Märkte mit ihrem Allerweltsangebot. Am Sonntag kommt aber noch der Dorfmarkt in Sauensiek-Wiegersen, auf dem alten Gut, das von einer großen Ziegelmauer umgeben ist. Mittendrin und umgeben von Wald gibt’s Lichterschein und viel Leben. An Ständen, im Zelt und in einem großen Raum werden feine Malereien, Kunsthandwerkliches aus Holz, aber auch Obst, Nüsse und Typisches der Region wie der Katenrauchschinken angeboten. Wir stärken uns mit einer Waffel und einem Kaffee. Weil’s auf dem Gut Holzeinschlag gibt, ist auch die Verwertung ein Thema. Wir schauen uns eine Hackschnitzelheizung an: Bio-Energie aus den heimischen Wäldern. Ebenfalls zum Angebot stehen frisch geschlagene Weihnachtsbäume aus dem umliegenden Wald. Wegen des längeren Transports verzichten wir aber darauf, einen zu kaufen.
Von Sauensiek ist es nur ein Klacks in die Nordheide. Heidenau ist das Tor zur Heidefahrt. Ist man wie wir sonntags da, muss man es genießen. Einkehr im weit bekannten Heidenauer Hof. Obwohl das Haus mit Sälen, abgeteilten Räumen und Terrasse riesig ist, bietet es eine sehr angenehme, gemütliche Atmosphäre. Da ist zum Beispiel der Wintergarten, in dem früher die „Tropicana“ mit exotischen Gewächsen und einem Wasserlauf war. Aber jetzt gibt sich der Wintergarten immer noch mit viel Grün und ausgesprochen schönen Tiffany-Lampen. Für den Sonntagsausflug ist es immer noch ein Geheimtipp, wenn auch von überall her Gäste kommen. Sonntagsmittags gibt es ein Büfett, Neudeutsch Lunch, bei dem Gäste zum zivilen Preis nach der am Tisch servierten Suppe aus einer Fülle an Köstlichkeiten wählen können, von der Salat-Vielfalt über Wildgulasch und Fisch bis zum Rinderbraten. Abgerundet durch etliche Gemüse sowie Beilagen, von den Kartoffeln über Nudeln und Kroketten bis zum Reis, immer je nach den Hauptgerichten. Auswahl gibt’s auch beim Dessert, ob Eis oder Pudding mit verschiedenen Soßen. Gut, deshalb gibt’s bei uns noch einen Espresso zum Abschluss.
Solche Mittagsbüfetts erhält man bei verschiedenen Gasthöfen in Nordheide und Geest. Außerdem ist auch Brunch gefragt. Dabei können Gäste erst noch aus einer Vielfalt an Frühstücksschlemmereien wählen, vom Lachs über verschiedene Käsesorten bis zum deliziösen Landschinken, und vom knusprigen Brötchen bis zum kernigen Landbrot. Dieses erschwingliche Ess-Vergnügen ist zum Beispiel im Gasthof in Sauensiek, direkt an der Hauptstraße, jeden ersten Sonntag im Monat zu haben. Das ist, unserem Geschmack nach, alles so gut, dass man sich immer wieder darauf freuen kann, wenn man mal wieder in der Gegend ist.
Die platte Landschaft mit hier und da mal einem kleinen Hügel hat auch in Spätherbst und Winter ihre Reize. Man unternimmt gut eingemummt einen Spaziergang, schaut an der Elbe vorbei, wo die Schiffe gen und von Hamburg vorbeiziehen, genießt die Tage und wird schon bald vom winterlichen Charme des Nordens eingenommen sein.
Mehr zu Reise hier und auf www.presseweller.de

Samstag, 21. August 2010

Toller Ausblick und Hausgemachtes



Ein Augenschmaus, der Ausblick vom Michal-Hof in Oberforst im Gailtal. Die Dämmerung hat schon begonnen. Foto: Dialog/Jürgen Weller

Beim Bergbauern im Gailtal

August 2010. Es hat in vielerlei Hinsicht mit Genuss zu tun, wenn man einen Bergbauernhof besucht. Anlässlich einer Testreise besuchten wir mal wieder den Michal-Hof in Oberforst im Gailtal in Kärntens Naturarena. Er liegt auf über 900 Metern und wird vom mächtigen Reißkofel überragt, dem höchsten Berg der Gailtaler Alpen.
Überall im Tal werden auf den Höfen noch nach alter Tradition der Gailtaler Speck und Hauswurst, eine Art Mettwurst, aber feste gewürzt und luftgetrocknet, sowie teils eine Art Salami sowie Ossokollo hergestellt. Auf den Almen entsteht der würzige Gailtaler Almkäse sowie Topfen (Quark) und Schotten, das ist geräucherter Topfen mit einem ganz eigenen Geschmack. In den Bergbauernhöfen, die auf kleinen Anhöhen oder Arrondierungen in den grünen Steilwiesen liegen, scheint vieles noch ein Stück uriger als im Tal. Deshalb fahren wir über den geteeerten, aber engen Bergweg über drei Kilometer von Reisach bergauf zum Michal-Hof. Der Genuss kommt schon unterwegs, weil sich hinter jeder Kurve und Kehre eine neue Aussicht aufs Tal auftut. Von oben blicken wir dann zu den Almen und die Gipfelbereiche der gegenüberliegenden Karnischen Alpen sowie weit ins Tal bis über Kötschach-Mauthen hinaus. Diesen Augenschmaus hat man bei Hans und Hermine am obersten Hof quasi aus dem Küchenfenster. Geht man auf den kleinen talseitigen Balkon, kann man im Westen bis weit ins Lesachtal sowie zu den Lienzer Dolomiten schauen. Die Taldörfer sieht man quasi in Flugzeugperspektive. Der Ausblick ist einfach nur beeindruckend.
Auf den Hofwiesen stehen Äpfel-, Birnen- und Pflaumenbäume. Das Obst wird zu Marmeladen verarbeitet und zu Schnaps. Die Bauern haben die Lizenz zum Brennen - allerdings im vorgegebenen Rahmen. Der Obstler, zur Abrundung einer guten Jause, einer Brotzeit, schmeckt kräftig.
Hausgemacht, das steht bei der Brotzeit an. Zum Bauernbrot, das im Hausofen gebacken wird, reicht uns die Bäuerin Schinken, Hauswurst und Almkäse. Und gern probieren wir auch mal wieder den süß-zimtigen Hefe-Reindling, eine Kärntner Spezialität, mit einer Scheibe Gailtaler Speck. Man mag es kaum glauben: Aber diese Kombination passt bestens und zergeht auf der Zunge. Bei den Bauern wird ohnehin nicht laufend geschlachtet und Speck produziert. Der - sinnvollen - Tradition nach schlachtet man, wenn es kalt wird. Und daher geht auch jetzt der Schinken langsam zu Ende.
Mit zunehmendem Alter wurde die nicht leichte Bergler-Landwirtschaft etwas zurückgefahren. Aber es stehen noch zwei Schweine im Stall und vier Kühe, zwei weitere sind auf der Jochalm, wo sie in "Sommerfrische" sind und die würzigen Almgräser und -kräuter genießen dürfen. Wie gut das tut, schmeckt man an der Milch und beim Käse. Und so gibt's auch für die Michals zur Almsaison wieder einige Laiber. Hans hat sich schon vor Jahren auf "seine Kühe" spezialisiert. Qualität sollte es sein. Deshalb hat er zig Auszeichnungen erhalten. Die Ehrenbänder sind an der Hausfassade auf einer Tafel verewigt.
Es hat mal wieder Freude gemacht, hoch oben in Oberforst gewesen zu sein. Den wundervollen Ausblick und das Hausgemachte - fern der auf Schnelligkeit, Produktuvität und Profit ausgerichteten Lebensmittelherstellung - zu genießen: ganz gemütlich in der großen Küche am großen Tisch im Bergbauernhaus. "Schaut's mal wieder vorbei, wenn ihr hier seid", sagt Hermine zum Abschied, und wir sagen "danke". Gern werden wir wieder einmal vorbeischauen.

Montag, 14. Juni 2010

Tag an der See: Urlaubsstimmung in Cuxhaven



Beliebtes Fotomotiv, die Kugelbake in Cuxhaven.
Foto ((c): Dialog/Jürgen Weller


Juni 2010 (dia). Kommt man von Süden über die B 73 nach Cuxhaven, dann eröffnet sich schon bald die weite Welt: Abzweigung zu „Häfen“ und „Überseehäfen“. Nach England, über den großen Teich oder nur nach Helgoland? Der Ort an der Elbmündung in die Nordsee ist ein Tor zur Welt. Am bekanntesten sind die Strandbäder Döhse und Duhnen. Kurs auf Döhse. Es ist die zweite Juniwoche, und es sind bereits einige Urlauber im Land. Aber ein Parkplatz ist schnell gefunden.
Das Wetter spielt Karussell, mal sonnig und warm, mal bewölkt, mal fieselig. Die Strandbahn fährt. Die Kugelbake, ein mittelgroßer Turm, ist das Wahrzeichen und ein begehrtes Fotomotiv. Die Stimmung steht bei vielen auf Gelassenheit, Freizeit, Urlaub. Die Nordsee kommt und geht, zwar nicht, wann sie will, aber zu bestimmten Tide-Zeiten. Heute war so um 10 Uhr rum kurze Badezeit. Bei der noch mageren Wassertemperatur von 16 bis 17 Grad und der nicht gerade heißen Lufttemperatur im Schatten muss man schon ein Wasserfan sein. Längere Zeit gibt es, um das Watt zu erkunden. Man läuft im weich-schlammigen Boden und schaut, was da so unter- und oberirdisch kreucht und fleucht. Eine Schul- oder Jugendgruppe hört eifrig den Erläuterungen zu und buddelt dann Wattwürmer aus. Das sind die, die für die kringeligen Häufchen an der Oberfläche verantwortlich sind. Man kann auch Wattwanderungen, sogar bis zur Insel Neuwerk, machen oder, einfacher, sich mit dem Pferdewagen durchs Watt rüberbringen lassen. Gerade bei selbst durchgeführten Wattwanderungen ohne kundigen Führer muss man genauestens die Zeiten im Kopf haben, wann das Wasser kommt und geht. Außerdem sollten die Schlickgebiete gemieden werden. Jedes Jahr kommt es zu kritischen Situationen und auch zu Notfällen.
Die Strandkörbe warten noch auf Gäste: Gelb und blau malen sie ein schönes Bild zum hellen Sand. Manche sind auch schon besetzt. Familien mit Kindern, viele ältere Menschen. Wir spazieren auf dem Uferweg und mal kurz auf dem Deich. Der Wind trägt Seeluft in die Lungen. Je näher man an der Wasserkante ist, desto aerosolhaltiger ist die Luft. Aerosolhaltig heißt, mit Salz-Schwebetröpfchen durchsetzt. Das tut Bronchien und Lunge gut. Deshalb sollte man tief einatmen. Viele radeln über den Uferweg und den Deich. Erstaunlich zu sehen, wie viele schon auf Rädern mit Elektrounterstützung fahren. E-Bikes oder Pedelecs nennt man diese Fahrräder, die das Treten leichter machen. An der Kugelbake zieht ein riesiges Containerschiff durch die Fahrrinne der Elbe vorbei.
Im Strandbereich kann man Ansichtskarten, Souvenirs und mehr kaufen. Es gibt Restaurants und Imbiss-Restaurants. Die Preise gehen in Ordnung. Teils kann man auch draußen in einer Art Gastgärten sitzen. Wer Fisch mag, hat die Auswahl; vielleicht mal frische Matjes nach Hausfrauenart mit Kartoffeln und Salat. Kostete bei uns 7,90 Euro, war reichlich und schmeckte gut. Heute geht alles schnell, und es gibt Platz genug. Der große Gästedruck fehlt eben noch. An Wochenenden ist’s wegen der Ausflügler allerdings voller. Für den Nachmittagskaffee spazieren wir einige Minuten weiter und kehren in einer Art Panorama-Restauration ein. Der richtig gut schmeckende Kaffee wurde in bauchigen Tassen serviert, für 4,40 Euro zwei Portionen. Ist zu Hause günstiger, aber dafür haben wir nicht wie in einem Wintergarten den freien Blick auf Strand und Nordsee.
Campen, Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels: Alles ist möglich. „Es ist schön hier“, erzählt ein Camper, „aber wie lange wir bleiben, wissen wir nicht. Mit dem Wohnmobil schauen wir mal hier und da“ und fügt augenzwinkernd hinzu „Wenn das Geld alle ist, fahren wir wieder nach Hause“. Bei den riesigen Ferienwohnungsanlagen hinter dem Deich, was vom Anblick her ein bisschen wie diese Hochhaussünden in Mallorca, Spanien und anderen Küsten aussieht, sind wir erstaunt, dass so viele Autos mit dem Kennzeichen aus unserer Heimat vor den Türen stehen. Man konnte und kann solche Wohnungen kaufen, aber auch mieten. Wohnt man weit oben mit Balkon zur Seeseite hin, hat man über den Deich hinweg den Ausblick auf die See.
Es bewölkt sich zusehends. Erste Tropfen kommen. Es ist spätnachmittags. Rückweg. Weil wir wegen eines Autotests hier sind, nutzen wir die topfebene Autobahn Richtung Bremerhaven/Bremen, um Tempo-Tests zu machen. Das geht nur, bis man ins Mini-Land Bremen kommt, weil die rot-grüne Regierung auf allen ihren, zum Glück nicht so vielen, Autobahnen Tempo 120 verordnet hat. Unabhängig davon ist man relativ schnell in Bremen und fährt dann nach Bedarf weiter. Ein guter und landschaftlich reizvoller Weg für andere, die über Hamburg nach Cuxhaven fahren wollen, ist die Strecke über Stade. Zum Teil – bis Stade – kann die neue Autobahn genutzt werden. Dann geht es über die B73 weiter. Reizvoll ist es ebenfalls, auf der Ostseite der Nordsee nördlich von Hamburg bis nach Glücksstadt zu fahren, dann mit der Elbfähre nach Wischhafen überzusetzen und dann über die Landstraße wieder auf die B 73 zu fahren: überall schön mit plattem Land, Wiesen und Weiden. Und irgendwo am Horizont wartet schon die See.
Verschiedene Infos zu Urlaub in Norddeutscland sowie im per Auto gut erreichbaren Zielen im nahen Auslanduch bei www.presseweller.de

Samstag, 22. Mai 2010

Heiß auf Rad und Motorbike



Den Passgipfel erreicht. Klasse. (Foto: panoramahotel.at)

Tolle Touren vom Kärntner Gailtal aus

Ein paar Tage Urlaub: Das ist immer die beste Zeit, um gemächlich mit dem Fahrrad die Landschaft zu erkunden oder mit dem Motorbike auf Tour zu gehen. Der Frühsommer ist ideal, weil viele sich dann bereits eingefahren haben. Und gerade in Berglandschaften wie im Kärntner Gailtal gibt es so viele Möglichkeiten, tolle Ausfahrten zu machen – allein oder bei einer begleiteten Tour.


Im Urlaub zu radeln oder mit dem Motorrad unterwegs zu sein, ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. In den Bergen hat man beides: weitgehend ebene Strecken und kurvige Passstraßen. So kommen Genussradler, Mountainbiker und Motorbiker auf ihre Kosten. In Kärntens Naturarena rund um Hermagor hat man das schon lange erkannt. Bereits vor Jahrzehnten legte man den Karnischen Radweg an, der nahezu eben und weitgehend abseits der Hauptstrassen durchs Tal, häufig entlang der Gail, verläuft und sich so auch ideal für Familien eignet. Die Strecke lässt sich gut einteilen. Damit’s nicht zu lange wird, kann man Hin- oder Rückweg auch mit der Gailtalbahn fahren. Dabei müssen es Radler aber nicht belassen. Bei geführten Touren wird zum Beispiel auch ein Stück des Drautalradwegs einbezogen, von dem man später auf den Karnischen Radweg abbiegt.
Mountainbiker, die sich herausfordernden Strecken stellen wollen, bringen ihre Waden an Passstraßen sowie auf Almwegen in Fahrt, um sich später nach einer Rast beim Downhill den Wind um die Ohren sausen zu lassen. Klar, bei über 1.000 Kilometern Mountainbikewegen gibt es reichlich Gelegenheit, Bike und Können auf die Probe zu stellen.
Kurven und Kehren
Ob mit Harley, Gold Wing, BMW, Yamaha oder ...: Neben dem gemütlichen Landschafts-Cruisen sind es doch gerade die Bergstraßen mit ihren Kurven und Kehren, die Motorbiker locken. Vom Gailtal aus geht’s da zum Beispiel mal locker auf die Großglocknerstraße oder zu einer Rundfahrt über Kreuzberg und Gailbergsattel, wobei man auch noch das Lesach-Hochtal „mitnehmen“ kann. Aber natürlich heißt’s hier auch „senza confine“, ohne Grenzen. Über Nassfeld- und Plöckenpass ist man schon gleich drin im südlicheren italienischen Ambiente, und wer den steilen Wurzenpass „erklimmen“ will, schaut sich auf der Südseite Kranjska Gora und das Panorama der Julischen Alpen an. Natürlich lassen sich viele Pässe bei einer Tour kombinieren. Das verspricht durchgehenden Fahrspaß.
In Kärntens Naturarena haben sich einige Häuser besonders auf Fahrradfahrer und/oder Motorbiker eingestellt. Das gilt für die Ausstattung des Hauses, einschließlich Unterstellmöglichkeiten für die Bikes, bis zu ausgearbeiteten Tourenvorschlägen und der Tourbegleitung. So werden zum Beispiel beim Panoramahotel Hauserhof in Kreuth oberhalb von Hermagor seit Jahren begleitete Fahrrad- und Motorradtouren angeboten. Praktisch: Hausherr Karl Wassertheurer ist selbst begeisterter Motorbiker. Insgesamt stehen 24 Tourenvorschläge zur Auswahl, von der kleinen, rund 170 Kilometer langen Ausfahrt bis zu ausgedehnteren Touren wie durch Karawanken und Julische Alpen sowie durch die Dolomiten. Und da gibt’s auch eine außergewöhnliche Tour, die den nicht alltäglichen Namen „Nix für Hosenscheissa“ hat. Diese rund 320 Kilometer lange Strecke führt über den Plöckenpass nach Italien, durch Karnische Alpen und Sextener Dolomiten über zig Bergstrecken wie Sella di Razzo und Passo San Antonio: fahrmäßig und landschaftlich begeisternd.
Wieder zurück im Haus, genießt man den Komfort des Viersternehotels mit großzügiger Saunalandschaft, dem Viergang-Abendmenü und üppigen Frühstücksbuffet. Abends sitzt man noch gemütlich an der Bar oder in der Gaststube zusammen, fachsimpelt über Zahnkränze und Motoren und bespricht neue Touren. Das Angebot wird auch immer wieder gern von Gruppen genutzt. Es sind verschiedene Pauschalpakete aufgelegt. Auf der Webseite des Hotels kann man sich die Touren schon einmal in der Karte anschauen.
Über Fahrrad- und Motorradurlaub erhält man mehr Informationen beim Regionsbüro: info@naturarena.com, www.naturarena.com. Das Panoramahotel erreicht man über info@panoramahotel.at. Oder man schaut sich schon einmal Fotos und Tourenvorschläge an: www.panoramhotel.at (c) Dialog/Jürgen Weller





Redaktionen können weitere Rad- und Motorradfotos anfordern: einfach E-Mail an mail@presseweller.de