Freitag, 12. November 2010

In Spätherbst und Winter: Der Charme des Nordens



Verwunschen wirkt die Landschaft im Spätherbst in Deutschlands Norden. (Foto copr: Dialog/Jürgen Weller)

November 2011. Buxtehude (dia). An der Nordsee fristen die Strandkörbe ein leeres Dasein. Viele sind schon eingelagert. Spätherbstliche Atmosphäre macht sich breit. Manchmal liegt um diese Zeit schon Schneeluft in der Nase. Die Lichter-Martinszüge waren schon wieder gestern. Marsch, Geest und Nordheide verabschieden sich langsam vom Herbst. Die Dämmerung kommt früh. Nochmals über weite Wiesen und Wälder schauen.
Wenn die Zeit des Advents kommt, scheint die Landschaft einfach still dazuliegen. Am dämmerndem Abend mischen sich Wolken mit dem Himmelsgrau, über den Wiesen liegen Nebelschwaden. Stille. Es ist die Zeit, es sich in der warmen Stube gemütlich zu machen. Jetzt im Advent sieht man hier und da verhaltenen Weihnachtsschmuck an den Fenstern, keine Lichterorgien. Dörfliche Idylle. Die Samtgemeinden der Geest wie Apensen und Sittensen haben sich ein wenig herausgeputzt. Buxtehude, die alte Hansestadt, bietet da mit seiner lebhaften Einkaufsstraße und der verwunschen wirkenden Altstadt mit der großen Backsteinkirche St. Petri schon mehr. Im evangelischen Gemeindehaus, gegenüber der Kirche, besuchen wir den Weihnachtsmarkt in Apensen. Überschaubar. Schöne kunsthandwerkliche Arbeiten und ein nahezu rein weihnachtliches Angebot erfreuen. Ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee sind eine willkommene Abwechslung. Kleiner Rahmen, aber doch oft schöner als die großen Märkte mit ihrem Allerweltsangebot. Am Sonntag kommt aber noch der Dorfmarkt in Sauensiek-Wiegersen, auf dem alten Gut, das von einer großen Ziegelmauer umgeben ist. Mittendrin und umgeben von Wald gibt’s Lichterschein und viel Leben. An Ständen, im Zelt und in einem großen Raum werden feine Malereien, Kunsthandwerkliches aus Holz, aber auch Obst, Nüsse und Typisches der Region wie der Katenrauchschinken angeboten. Wir stärken uns mit einer Waffel und einem Kaffee. Weil’s auf dem Gut Holzeinschlag gibt, ist auch die Verwertung ein Thema. Wir schauen uns eine Hackschnitzelheizung an: Bio-Energie aus den heimischen Wäldern. Ebenfalls zum Angebot stehen frisch geschlagene Weihnachtsbäume aus dem umliegenden Wald. Wegen des längeren Transports verzichten wir aber darauf, einen zu kaufen.
Von Sauensiek ist es nur ein Klacks in die Nordheide. Heidenau ist das Tor zur Heidefahrt. Ist man wie wir sonntags da, muss man es genießen. Einkehr im weit bekannten Heidenauer Hof. Obwohl das Haus mit Sälen, abgeteilten Räumen und Terrasse riesig ist, bietet es eine sehr angenehme, gemütliche Atmosphäre. Da ist zum Beispiel der Wintergarten, in dem früher die „Tropicana“ mit exotischen Gewächsen und einem Wasserlauf war. Aber jetzt gibt sich der Wintergarten immer noch mit viel Grün und ausgesprochen schönen Tiffany-Lampen. Für den Sonntagsausflug ist es immer noch ein Geheimtipp, wenn auch von überall her Gäste kommen. Sonntagsmittags gibt es ein Büfett, Neudeutsch Lunch, bei dem Gäste zum zivilen Preis nach der am Tisch servierten Suppe aus einer Fülle an Köstlichkeiten wählen können, von der Salat-Vielfalt über Wildgulasch und Fisch bis zum Rinderbraten. Abgerundet durch etliche Gemüse sowie Beilagen, von den Kartoffeln über Nudeln und Kroketten bis zum Reis, immer je nach den Hauptgerichten. Auswahl gibt’s auch beim Dessert, ob Eis oder Pudding mit verschiedenen Soßen. Gut, deshalb gibt’s bei uns noch einen Espresso zum Abschluss.
Solche Mittagsbüfetts erhält man bei verschiedenen Gasthöfen in Nordheide und Geest. Außerdem ist auch Brunch gefragt. Dabei können Gäste erst noch aus einer Vielfalt an Frühstücksschlemmereien wählen, vom Lachs über verschiedene Käsesorten bis zum deliziösen Landschinken, und vom knusprigen Brötchen bis zum kernigen Landbrot. Dieses erschwingliche Ess-Vergnügen ist zum Beispiel im Gasthof in Sauensiek, direkt an der Hauptstraße, jeden ersten Sonntag im Monat zu haben. Das ist, unserem Geschmack nach, alles so gut, dass man sich immer wieder darauf freuen kann, wenn man mal wieder in der Gegend ist.
Die platte Landschaft mit hier und da mal einem kleinen Hügel hat auch in Spätherbst und Winter ihre Reize. Man unternimmt gut eingemummt einen Spaziergang, schaut an der Elbe vorbei, wo die Schiffe gen und von Hamburg vorbeiziehen, genießt die Tage und wird schon bald vom winterlichen Charme des Nordens eingenommen sein.
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