Brauchtum mit besonderen Festlichkeiten gehört zur wunderschönen Frühlingszeit in Österreichs Süden dazu
29. März 2016.
Siegen (DiaPrW). Gelebte Traditionen: Der Osterschinken, das
„Geweihte“ und der Reindling sind nun in Kärnten zum Teil
verzehrt. Frühling wird’s. Die Landschaft wandelt sich. In vielen
Berg- und Landregionen gehört überliefertes Brauchtum noch zum
Alltag. Wir konnten es im Gailtal oft miterleben. Auch nach Ostern
und zur Pfingstzeit gibt es Besonderheiten. Wenn auf den Südhängen
der Gailtaler Alpen ab etwa nach Mitte März die Wiesen voller
Krokusse stehen, kann man oben am Nassfeld meist noch dem Wintersport
frönen. In der vielen bekannten Skidestination, die zu den
To-10-Skigebieten Österreichs gehört, läuft in diesem Jahr
die Wintersaison bis zum 10. April. Aber bis nach Pfingsten gibt es
noch mehr zu erleben.
Wenn es an den Südhängen schon blüht, gibt es, wie auch in diesem Jahr, oben am Nassfeld noch richtig Schnee. Saison läuft bis 10. April. (Alle Fotos (c): presseweller)
Dem Jahrezeitenlauf
in der Bergwelt nachzuspüren, war für uns immer etwas Besonderes.
Alles grünt und blüht zusehends, verändert das Landschaftsbild.
Dort noch die Christrosen, hier weiße und blaue Krokusse an den
Berghängen. Schafe mit Lämmern auf den Wiesen. Und das Brauchtum
geht weiter. Ist uns seit über 30 Jahren der Vierberge-Lauf rund um
den Magdalensberg bekannt, kommt bald eine neue Festlichkeit, das
Pfingstfest. Die Zeit des Kufenstechens beginnt.
Da kommt Frühlingsfarbe übers Land.
Magdalensberg: Vierberge-Lauf
Rund um St. Veit an
der Glan, nordöstlich von Klagenfurt, hat der Vierberge-Lauf eine
lange Tradition. Er beginnt am Magdalensberg. Orientiert an Sonnen-
und Mondstand, ist der 2. Freitag nach Ostern der Termin, in diesem
Jahr also der 8. April. Bis 24 Uhr am Donnerstag, 7. April, sollten
alle da sein. Dann geht es über drei weitere Berge, Ulrichsberg,
Veitberg und Lorenziberg, passend zu Sonnenaufgang,
Mittagssonnenstand und Sonnenuntergang. Der Überlieferung nach
handelt es sich um Kraftorte. Es gibt eine reichhaltige Symbolik.
Alles geht zurück auf keltisch-germanisches Brauchtum. Insgesamt ist
die Strecke mit 52 Kilometern angegeben. Sofern Sie im Gailtal Urlaub
machen: Bis Sankt Veit an der Glan sind es von Hermagor aus runde 100
Kilometer. Details haben wir verschiedenen Internetseiten entnommen,
unter anderem „www.vierbergelauf.info“.
Dort erfährt man auch mehr zu Zubringerdiensten und Ablauf und kann
weitere Informationen erhalten.
Markant: Die Kirche in Feistritz über dem Felsen.
Kufenstechen im Gailtal
Unserem kirchlichen
Kalender nach ist Pfingsten nach Ostern wieder ein besonderes Fest.
Vom Frühling an, zuerst um die Pfingstzeit, wird im Kärntner
Gailtal der alte Brauch des Kufenstechens, ein Reitwettbewerb, gepflegt. Die Termine sind
verschieden, weil sie sich nach dem jeweiligen Kirchtag richten. In
Feistritz ist das meist schon um Pfingsten. Wir haben das
Kufenstechen bereits zwei Mal in Egg miterlebt. Ein rasanter
Wettbewerb, bei dem Burschen im Ritt ein Fass mit Kufen zerschlagen
müssen. Wer ergattert die letzte und das Kränzel? Was für ein Galopp, und wie die Zuschauer mitfiebern! Das
ist Jahr für Jahr in den verschiedenen Orten ein besonderes
Ereignis. Ist der Sieger ausgemacht, gibt es meist anschließend auch
noch den „Lindentanz“. Alles wunderschön. Und wer sich für
Trachten, Pferde und Reiten interessiert, sollte sich das einmal
anschauen. An Geselligkeit fehlt es ohnehin nicht. Man trifft sich an
der Strecke, später in Festzelten, wo für Speis und Trank gesorgt
ist. Beeindruckend, spannend und unterhaltsam. Neumodisch würde man
sagen: ein Event. Und natürlich geht es auch danach weiter mit den
verschiedensten Festlichkeiten.
Rasant: Kufenstechen im Kärntner Gailtal, hier in Egg.
Auf zum Italienausflug
Die Lage im Süden Kärntens ist ideal, um Ausflüge zu machen. Im Frühling bietet sich für uns immer das benachbarte Friaul/ Italien an. Je weiter man Richtung Udine kommt, desto frühlingshafter wird es. Einmal Station am großen Markt in Tarvisio machen und weiter an den Tagliamento bei Tolmezzo fahren. Hier können Sie überall südliches und italienisches Flair genießen, und die Berge sind noch in Sichtweite, die Karnischen und die Julischen Alpen. Ohne Passstraße gelangen Sie aus dem Gailtal über Thörl-Maglern nach Italien, nächster Ort Tarvisio. Je nach Ausgangsort sind es nur um die 40 Kilometer - mal weniger, mal mehr. Für weitere kurze Strecken wie nach Tolmezzo muss man keine - mautpflichtige - Autobahn fahren. Die Hauptstraße führt fast immer an der "Autostrada" vorbei, und Sie können in Dörfer abzweigen. Nach dem Ausflug kann man auf selber Strecke zurück oder aber über einen Pass, von Tolmezzo über den Monte Croce Carnico, den Plöckenpass. Landschaftlich reizvoll. Auf Kärntner Seite gelangt man dann im Gailtal nach Kötschach-Mauthen.In Kärnten und Italien finden sich überall Einkehrmöglichkeiten. In Restaurants und Gaststätten findet man meist bodenständige, regionale Küche neben dem sonstigen Angebot.
Für uns waren die
Frühlings- und Vorsommerbesuche stets erlebnisreich und erholsam. Es gibt so vieles zu entdecken! Den ganzen Sommer über und im Herbst gibt es ebenfalls viele
Feste, bis dann wieder die Zeit der Advents- und Weihnachtsbräuche
beginnt. (Jürgen Weller)
*Hinweise: Termine recherchiert, aber ohne jegliche Gewähr für tatsächliche Durchführung oder evtl. Verschiebungen. Straßenführungen können sich verändert haben, oder es kann aktuelle Veränderungen geben. Fotos aus verschiedenen Jahren, sodass zwischenzeitliche Änderungen der Ansichten, Örtlichkeiten möglich sind.
*Hinweise: Termine recherchiert, aber ohne jegliche Gewähr für tatsächliche Durchführung oder evtl. Verschiebungen. Straßenführungen können sich verändert haben, oder es kann aktuelle Veränderungen geben. Fotos aus verschiedenen Jahren, sodass zwischenzeitliche Änderungen der Ansichten, Örtlichkeiten möglich sind.
Nützliche Links
Reisen, Tourismus
und mehr immer auf
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen