Freitag, 5. Juli 2013

Auf die Pässe, fertig, los!






                           Blick vom Nassfeld zum Garnterkofel. (Foto: presseweller)



Von Pontebba in Friaul übers Kärntner Nassfeld zum Vrsic-Pass

Juli 2013. Siegen (Dialog). So mancher weiß sie statt Tunnelunterquerung noch zu schätzen: Fahrten über Passstraßen. In den Alpen gibt’s mehr als genug davon und neben den Klassikern wie Großglockner und St. Gotthard viele kleinere, die Spaß beim Fahren und Landschaftsgenuss bringen. Mit dem Start in Pontebba im italienischen Friaul führt die Strecke übers Kärntner Nassfeld bis schließlich auf die Höhe des Vrsic-Passes in Slowenien.


Pontebba ist ein beschauliches Städtchen, wo man gerne auf Pasta, Dolce und einen Espresso einkehrt. An der Nordseite des Dorfes beginnt der Aufstieg auf den Passo Pramollo, den Nassfeldpass. Kehre um Kehre windet sich die Straße hoch, und wir sind beeindruckt, wenn wir ein Stück nach oben schauen. Die Fahrt wird durch Galerien gehen, die am Berg zu hängen scheinen. Die Straße ist teilweise schmal, aber in weiten Teilen gut ausgebaut. Nach rund 13 Kilometern und auf rund 1.530 Meter Seehöhe haben wir es, am Bergsee vorbei, geschafft. Es erwarten uns beindruckende Panoramen mit Gartnerkofel, Auernig und Richtung Süden dem Malurch, der sich im See spiegelt. Wunderschön. Wer in diesem Urlaubsrevier bleiben oder eine Pause einlegen will: Eine rasante Abfahrt kann man auch mit dem „Pendolino“, der Sommerrodelbahn, hinlegen. Sie führt bis aufs Gelände der Tressdorfer Alm.
Bei uns geht's die teils steile und kurvenreiche Passstraße abwärts nach Tröpolach und dort Richtung Osten über das Bezirksstädtchen Hermagor durchs Gailtal Richtung Villach bis zum Abzweig Wurzenpass: mit bis über 18 Prozent hoch in die Karawanken und nach der ehemaligen Grenzstation abwärts über Podkoren nach Kranjska Gora. Kurz vorm Passende gibt es rechts einen kleine Parkmöglichkeit. Es lohnt sich, hier mal anhalten und in die Julische Alpen zu schauen: einfach toll. Ganz dörflich wirken die Örtchen Podkoren und Ratece, die auch zur Einkehr einladen. Vielleicht mal eine Krainer Wurst, einen Grillspieß mit Duvec-Reis oder den luftgetrockneten Prsut, den Karstschinken, mit Weißbrot und Oliven. Genuss, der zur Landschaft passt.

Kehre um Kehre aufwärts
Pulsierend gibt sich Kranjska Gora, unter anderem bekannt von den jährlichen Weltcup-Skirennen. Dem Schild Bovec folgend, fahren wir bald in südliche Richtung auf den Vrsic-Pass, mitten durch die Julier, wo die Berge beispielsweise Prisank, Razor und Triglav heißen, der höchste Gipfel in Slowenien. Gibt sich die Straße zuerst noch mäßig steigend, wird es zunehmend steiler. Vorbei an der „Russischen Kapelle“ winden wir uns in 24 – gepflasterten – Kehren aufwärts. Nach nahezu jeder Kehre gibt es neue, phantastische Ausblicke in die Bergwelt, die einst auch Julius Kugy und Chesne de Bois auf der Suche nach der blauen Blume ihres Herzens durchstreiften. Als Ergebnis entstand ein Alpineum auf der Südseite, im jungen Tal der smaragdfarbenen Soca. Unsere Reise endet leider auf der gut 1.600 Meter hohen Passhöhe. Rechts in den Wiesen grasen Schafe, links geht es steil aufwärts zu einer bewirtschafteten Hütte, in der man sich stärken kann. Die Sonne brennt, ein leichter Wind säuselt durchs Haar. Jetzt würde es genau passen, das einst von Slavko Avsenik und seinen Oberkrainern eingespielte Musikstück „Zauber der Julier“. Ja, sie sind zauberhaft, wie auch die übrigen Landschaften entlang dieser Straßen mit Gailtaler und Karnischen Alpen, Karawanken und Julischen Alpen.
Diese um die 100 Kilometer lange Tour legten wir dem Auto zurück. Sie bietet sich wegen der Passstraßen und Kurven auch für Motorradfahrer an sowie für Radler, gegebenenfalls mit Zwischenübernachtung, die einerseits feste in die Pedale treten und andererseits die Abfahrten genießen wollen. Unterkunftsmöglichkeiten gibt es reichlich entlang der gesamten Strecke. Jürgen Weller

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© 2013 auf Text und Foto presseweller


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