Bitte beachten: Weltweit
tritt das Corona-Virus auf. Deshalb gab und gibt es große
Reiseeinschränkungen. Das war auch am 28. April 2020 noch so. Man
sollte sich unbedingt aktuell informieren, wenn man reisen will. Der
Reisebericht will lediglich die in verschiedenen Jahren erfahrenen
und erkundeten Örtlichkeiten vorstellen.
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Von Postojna über Lipica bis Skocjan
Oberhalb der Höhle von Skocjan liegt der Ort Divaca. (alle Fotos, alle Rechte,soweit nicht anders angegeben, bei: (c)
Jürgen Weller, Siegen - Medienbüro DialogPresseweller 2020.
Slowenien war und
ist für uns öfter ein Reiseziel. Stets aufs Neue begeistern uns
diese wundervolle Landschaft mit ihren Bergen und dem Meer, dem Karst
und den Seen wie in Bled und Bohinj sowie verträumten Orten und
lebhaften Städten. Vieles im schönen Land zeigt sich quasi live als
Postkartenidylle. Das ist mancherorts auch im Karst so, der bei den
Slowenen „Kras“ heißt und hier und da im Untergrund Schönes und
Geheimnisvolles birgt.
Das Land einmal von oben erkunden.
Es gibt mehrere
Strecken ins slowenische Karstgebiet und zu den Höhlen oder Grotten,
die mit Tropfsteinen und mehr in Jahrmillionen entstanden sind. Wer
will, nutzt für die Anfahrt von Nordwesten aus die –
mautpflichtige – slowenische Autobahn. Es gibt aber auch andere
Anfahrtswege, unter anderem über Italien. Wir erfahren uns das
Karstgebiet über Krajnska Gora und Ljubljana, der slowenischen
Hauptstadt, über normale Hauptstraßen. In den frühen Jahren gab es
die Autobahn noch nicht. Wenn wir es nicht eilig haben, nutzen wir
auch heutzutage öfter Bundes- und Landstraßen in Jugoslawien und
Italien als die Autobahn. Irgendwo und irgendwann vor Jahrzehnten
machten wir, noch ein gutes Stück von Postojna entfernt, etwas
abseits der Hauptwegstrecke, kurzen Halt. Im wiesigen Gelände vor
einem alten hier und da bröckelnden Plateau lagen Reste von breiten
Treppenstufen, die jetzt ins Gestrüpp führten. Das ließ uns
vermuten, dass oberhalb auf der großen ebenen Fläche ein imposantes
Haus oder eine Villa gestanden haben könnte. Die ehemaligen Bewohner
und ihre Gäste mögen wohl bei Feiern oder Festen von der
Terrasse in die einstigen Garten- oder Parkanlagen geschlendert sein,
um während des Aufenthaltes ein Stück mehr von der Natur zu kosten.
Auf dem Weg von
Ljubljana in den Südwesten des Landes wollen wir aber vor allem die
Höhlen mit ihren Tropfsteinen und Gebilden kennenlernen.
Weltbekannt ist Postojna, die Postojnska Jama, bei uns oft noch
„Adelsberger Grotte“ genannt. In diesem verwunschenen Karst, in
dem Flüsse und Bäche verschwinden und irgendwo wieder auftauchen,
gibt es viele Höhlensysteme. Es sind die ewigen Wunder der Natur,
die aus Wasser, Kalkgestein, Dolomit und anderen Formationen und
Sedimenten solche Landschaften und Systeme hervorbringen. Nicht in
einem Menschenleben, sondern in langer, langer Zeit, in der sich das
Klima öfter wandelte und es immer wieder Veränderungen gab.
Durch den "wilden" Karst, irgendwo zwischen Krajn und Meer auf dem Weg zu den Höhlen.
Postojna mit
Pivka und Lipica – Steter Tropfen ...
Bei Postojna,
unserem ersten Ziel, haben wir es mit zwei benachbarten Höhlen zu
tun. Wir sind im pittoresken Karst mit seinen Dolinen, den kleinen
und größeren Senken, Die weltweit bekannte Höhle von Postojna,
auch noch bekannt als Adelsberger Grotte, ist eine davon. In der
Restauration trinken wir noch einen Kaffee, bevor es losgeht.
Die Gruppe wird in
mehreren Sprachen begrüßt und geführt. Da die Temperatur in der
Höhle bei etwa zehn Grad liegt, ist es sinnvoll, trotz Sonnenscheins
draußen etwas Warmes anzuziehen. Man kann auch einen Regenmantel
ausleihen. Ein Bähnchen bringt uns in die „Unterwelt“. Von dort
aus erwandern wir uns unter sachkundiger Führung, die in vielen Sprachen durchgeführt wird, die Gänge. Wie bei anderen Höhlenbesuchen sollte man schon
einigermaßen gut zu Fuß sein, da der Weg über mehrere Kilometer
führt.
In der Postojna Jama, der großen Tropfsteinhöhle von Postojna.
(Fotoausschnitt: Slow. Verkehrsamt)
Alle paar Meter sind
wir erstaunt von den Stalagtiten, den von der Decke hängende
Tropfsteinen, und Stalagmiten, die vom Boden aufwärts wachsenden
Tropfsteine. Alle zeigen sich in verschiedenen Formen, mal schlank,
mal dick, mal mit Farbveränderungen, hier heller, da dunkler, mal
kleiner, mal sehr groß. Das Sprichwort „Steter Tropfen höhlt den
Stein“ muss hier anders heißen: „Steter Tropfen lässt den
Tropfstein wachsen“. Fantasie ist gefragt, um aus den Formationen
Bilder im Kopf zu formen. Steht dort ein Riese?, ist hier eine
verwobene Filigranarbeit, entstanden in Hunderttausenden von Jahren?
Was würden uns die Tropfsteine über das Leben früher erzählen,
könnten sie reden? Fülle und Unterschiedlichkeit sind
beeindruckend. Das ist auch die große unterirdische Halle, nach der
nach rund eineinhalb Stunden der Gang durchs Höhlensystem, in dem
der blinde Grottenolm wohnt, zu Ende geht. Wie in den weiteren Höhlen
bekommen wir ein kleines Bild davon, was uns Erde und Natur in
Jahrmillionen Schönes, Sehenswertes, Bewundernwertes hinterlassen
haben!
Pivka-Höhle und
Lipizzaner
Unweit des Geländes
liegt die Pivka-Höhle (Pivka Jama), die über einen Schacht in die
Tiefe führt. Außerdem gibt es in der Nähe Lipica zu sehen. Das
Gestüt hat eine Geschichte von über 400 Jahren. Gezüchtet werden
die edlen und weltbekannten Lipizzaner. Wir haben es uns angeschaut.
Man kann Besichtigungen machen und mehr. Ringsum auf den Wiesen
grasen die weiß-gräulichen Pferde. Schön. Die Fohlen sind übrigens
zuerst schwarz. Rund acht Kilometer nördlich von Postojna ist die
Burg Predjamska Grad zu sehen. Sie steht vor einer über 120 Meter
hohen Felswand, ist rund 800 Jahre alt und galt als uneinnehmbar.
Unter der Höhlenburg sind zahlreiche Gänge angelegt. Wenn man schon
in der Nähe ist, kann man sich die beeindruckende Burg einmal
anschauen – imposant und alles andere als alltäglich.
Mächtiger Tropfstein in der Höhle von Skocjan.
Abzweig nach
Skocjan
Zurück auf der
Straße Richtung Adria zweigen wir bald ab nach Skocjan in der
Gemeinde Divaca. Schließlich gibt es dort ebenfalls eine große
besondere Höhle: Skocjanske Jame, in der die Reka fließt. Nach dem
Kartenkauf ist bis zur Führung noch gut Zeit, um gemütlich eine
Kleinigkeit zu essen und ein Mineralwasser zu trinken. Danach gehen
wir ein paar Meter bis zum Treffpunkt, wo sich eine größere Gruppe
versammelt hat und die Führerin wartet. Über Treppen und Wege
laufen wir tief abwärts. Von Weitem sieht man es gut: Im Hintergrund
das Dorf, dann ein riesiger Abhang, wohl ein Einbruchtal. Genau da
unten auf dem Talboden kommt links auch der Eingang in die Höhle,
die als eine Art Canyon beschrieben wird. Nach dem Eintritt durch die
Türe ins Innere des geheimnisvollen Systems beginnt die Erkundung,
sagen wir das Anschauen und Staunen. Es geht so einige Kilometer mal
bergauf und bergab, teils über felsige Wege, teils dicht entlang der
Wände. Es ist wie in einem Reich der Elfen und Trolle, der Zauberer,
Riesen und Zwerge. Außer dem Gemurmel der Gruppe und den Ansagen der
Führerin ist oft Stille, die aber der Höhlenfluss mit Gurgeln und
Rauschen untermalt, mal lauter, mal leiser. An einer Stelle sind
viele Münzen im Flussbett, die golden und silbern glänzen. Was
mögen die Menschen sich gewünscht haben? Glück und Gesundheit?
Oder haben sie danke gesagt, dass sie so Schönes erleben können?
Am weiteren Weg
kommen wir zu einer großen Halle. Wie mögen Lieder hier klingen?
Wie wäre es, wenn ein Chor eines der Stücke vortrüge, leicht
schwermütig oder melancholisch, wie wir es von slawischen Liedern
kennen und die unser Gemüt berühren? Dazu könnte es ein frisches,
fröhliches Lied sein, dass uns bereits die Nähe des blauen Meeres
mit Palmen und Fischerbooten ahnen lässt.
Überall sehen wir
die Figürlichkeiten, die den Kopf anregen und die Fantasie spielen
lassen, um die Tropfsteine als dies oder das einzuordnen. Wir stehen
staunend vor einem großen Sinterbecken und sehen den Riesen,
gewaltig und rund 15 Meter hoch ist diese Figur, die wie ein
immerwährender Fluss über sich und ihr Millionjahre-Dasein erzählen
könnte. Ist er mit seiner imposantem Größe vielleicht der Bewacher
des Höhlensystems? Was für eine im wahrsten Sinne des Wortes
zauberhafte Welt, welch feinsinnige und vielfältige Bildfolge, die
die Sinne anzuregen versteht?
Es schimmert ein wenig silbern und golden dem Ende zu in einem Teil des Höhlenflusses. Es handelt sich um Geld, das Besucher als eine Art Glücksbringer in den Höhlenfluss geworfen haben.
Der Fluss rauscht,
bald sehen wir eine hohe Brücke, die über den Cerkvenic geht. Hoch
heißt hier rund 45 Meter! Richtung Ausgang müssen wir darüber.
Hier und da blickt man mal vorsichtig runter, schaut zurück auf
Felsen und Tropfsteine und tritt schließlich wieder hinaus ins
Freie, umgeben von Grün und Wärme. Wir müssen nur ein paar Meter
gehen, dann steigen wir in eine Art Schrägaufzug ein und gelangen
wieder nach oben, zurück zum Ausgangspunkt.
Der Höhlendurchgang
war ein Weg für die Sinne, der uns wieder einmal die Vielfalt von
Natur und Schöpfung, von Werden, Wachsen und Vergehen gezeigt hat
und in Erinnerung geblieben ist als ein schönes Stück
schöpferischer Naturkräfte.
Zurück ging es damals unweit des Höhlenausgangs mit dieser Schrägbahn.
Essen und Trinken
Landestypisches
bietet sich an. Überall findet man die Klassiker wie die würzigen
Hackröllchen Cevapcici, meist mit rohen Zwiebeln und Aiwa, einer
würzigen Paste, sowie mit Reis oder seit Jahrzehnten auch mit
Pommes. Typisch sind ebenfalls die Fleischspieße Raznici, wozu Reis
oder Pommes serviert werden. Aber es gibt vieles andere in der
slowenischen Küche zu entdecken, von Gerichten mit Kraut und
Sauerkraut über deftige oder feine Suppen, Juha, bis zum
luftgetrockneten Schinken, Prsut. Der Schinken wird zum Beispiel mit
Weißbrot und Paprikascheiben oder -stücken serviert. Ein guter
Prsut ist ein Fest für den Gaumen. Dazu passt für Nicht-Auto- oder
Motorradfahrer ein Gläschen Wein oder immer auch ein Mineralwasser.
Informationen
Reisebericht von Jürgen Weller, Journalist, Siegen. 1. Mai 2020. Diese Reise-Erfahrungen, teils von über 40 Jahren zu Slowenientouren, wurden
zum Teil mit Hilfe der internetseiten des slowenischen Verkehrsamtes sowie der Höhlen aktualisiert und ergänzt. Dennoch sind in jeder Hinsicht Veränderungen zu heute möglich! Unabhängig davon ist es aufgrund der aktuellen Lage - Virusverbreitung - sinnvoll, sich zu Reise- und Besuchsbeschränkungen und -verboten jeweils aktuell zu informieren!
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