Wandern und Erlebnis zwischen Karnischen Alpen und Lienzer Dolomiten
Zwischen Karnischen Alpen (Foto) und Lienzer Dolomiten: Das Lesachtal im südwestlichen Kärnten bietet eindrucksvolle Bergkulissen. (Alle Fotos: (c) presseweller)
14. April 2017.
(DiaPrw). Ein alter Freund nahm uns einst mit ins Lesachtal, das wir
bis dahin nur von einer Durchfahrt her kannten. Wir wohnten beim
Paternwirt in Maria Luggau. Oben in Nostra auf der Nordseite der
Karnischen Alpen zeigte unserer Freund uns sein Elternhaus und lud
uns zu einer „Jause“ ein, manchmal auch „Marende“ genannt.
Wir genossen Speck, Wurst, Almkäse und Bauernbrot sowie den Ausblick
aufs Tal und die beeindruckende Berglandschaft. Hört oder liest man
übers Lesachtal im Südwestzipfel Kärntens, dann verbinden sich
schnell einige Begriffe damit: Naturtal, Wolayersee, Maria Luggau und
alte Mühlen. Dann kommen schon Wandern, Bergtouren, Ruhe. Inzwischen oft von
uns bereist, vermitteln im Hochtal sattgrüne Bergwiesen und
beschauliche Dörfer ein entspannendes Gefühl.
Nein, gar so klein ist das Tal nicht. Von Kötschach-Mauthen im Kärntner Gailtal zieht es sich auf die Höhe und durch viele Orte über das Tiroler Gailtal bis ins Drautal, etwas nördlich von Sillian.
Nein, gar so klein ist das Tal nicht. Von Kötschach-Mauthen im Kärntner Gailtal zieht es sich auf die Höhe und durch viele Orte über das Tiroler Gailtal bis ins Drautal, etwas nördlich von Sillian.
Während der Fahrt
durchs Lesachtal lassen uns die die Wiesen und sattgrünen Matten
nicht los, und irgendwo weit vor uns erhebt sich ein Kirchturm. Davon
gibt es einige, schließlich pilgern von Kötschach-Mauthen, wo der
„Gailtaler Dom“ bereits von Glaube und Frömmigkeit erzählt, so
manche zu Fuß ins Hochtal. „Jedes Jahr geht’s in die Luggau“,
erzählen sie uns, womit sie damit den über 1170 Meter hoch gelegenen Ort Maria Luggau, die Basilika
Maria Schnee und das Servitenkloster meinen. Wie Anton
Oberguggenberger jun. auf seiner Webseite maria-luggau.at schreibt,
kommen pro Jahr zirka 60 Wallfahrtsgruppen sowie viele Einzelpilger.
Die Basilika Maria Schnee in Maria Luggau ist ein beliebter Wallfahrtsort.
Längst haben Wanderer und Bergtourengeher das Lesachtal, vor vielen
Jahren als „naturbelassenstes Tal Europas" ausgezeichnet, für
sich entdeckt. Kein Wunder, haben sie schließlich die Wahl, auf der
Nordseite die Lienzer Dolomiten unter die Wanderschuhe zu nehmen und
auf der Südseite in die Bergwelt des Karnischen Hauptkamms
einzutauchen, hart an der Grenze zu Italien. Tradition und Brauchtum
haben hier ihren Platz, zum Beispiel für Freunde der Volksmusik.
Viele werden bereits den Namen der Musikantenfamilie „Lexer“
gehört haben, die auch den gleichnamigen „Musikhof“ betreibt. Im
Ort Liesing gibt es sogar eine Volksmusikakademie.
In einem Taleingang in Maria Luggau stehen außerdem alte – restaurierte – wasserbetriebene Mühlen. Dazu passt, dass hier traditionell noch Brot gebacken wird.
Viele Brauchtumsfeste runden das Heimat- und Traditionsbewusstsein
ab.
Wie ein Auge liegt der Wolayersee in den Bergen.
Von Bergen umsäumt: Wolayersee
Für Wanderfreunde
gibt es zig Möglichkeiten, die Landschaft zu erkunden. Beliebt ist
die Tour zum Wolayersee, der wie ein „Auge“ malerisch zwischen
den Felsen liegt. Man erreicht ihn von Birnbaum aus über das Dorf
Nostra. Von dort gibt es noch ein Fahrstraße bis zum großen
Parkplatz, wo die kleine Hubertuskapelle steht. Von hier geht es über
Wege rund sieben Kilometer meist bergauf, bis der See in den Blick
kommt. Mit der Wolayerseehütte besteht die Möglichkeit, einzukehren
und sich zu stärken. Wie wäre es mit einer Kärntner Brettljause
oder einem Wiener Schnitzel? Für diejenigen, die von hier weitere
Touren in die berauschende und geschichtsträchtige Bergwelt
unternehmen wollen, bestehen in der Hütte auch
Übernachtungsmöglichkeiten (wolayerseehuette-lesachtal.at).
Eine längere und
anstrengendere ausprobierte Wanderung begann für uns an der
Valentinalm. Der Weg dorthin zweigt am Plöckenpass, oberhalb von
Kötschach-Mauthen, ab. Von dort führt die bergige Route an der
Kellerwand (bis über 2700 Meter) vorbei. Man sollte schon für mehre
Stunden fit sein.
Die gesamte Region ist übrigens erdgeschichtlich interessant. Im weitläufigen Geopark Karnische Alpen lässt sich manches entdecken. Unsere Fossilienfunde mit Farnen und Muschelabdrücken hüten wir seit Jahrzehnten.
Die gesamte Region ist übrigens erdgeschichtlich interessant. Im weitläufigen Geopark Karnische Alpen lässt sich manches entdecken. Unsere Fossilienfunde mit Farnen und Muschelabdrücken hüten wir seit Jahrzehnten.
Am Weg vom Dorf Nostra aus im Wolayertal steht die Hubertuskapelle. Daneben gibt es einen Parkplatz für Wanderer und Spaziergänger.
Einst mit Badehütte - heute Wellnesshotel
Schon vor
Jahrzehnten lernten wir das Tuffbad kennen, damals noch mit dem alten
Alpengasthof und natürlich dem besonderen Mineralwasser, bei dem es
sich den damaligen Hinweisen und den allgemein zugänglichen
Veröffentlichungen nach um Magnesium-Sulfat-Hydrogencarbonatwasser
handelt. Den Quellbereich hatten bereits Mitte des 18. Jahrhunderts
Mönche des Luggauer Servitenklosters entdeckt. Nach Badehütte und
Alpengasthof gibt es seit bereits einigen Jahren hier das
„Almwellness-Resort Tuffbad“, ein Vier-Sterne-S-Haus. Natürlich
spielt das gute Wasser auch hier eine wichtige Rolle. Das Tuffbad liegt am
Südabfall der Lienzer Dolomiten. Von der Hauptstraße zweigt man bei
St. Lorenzen ab.
Wandern, Bergtouren machen und Almen entdecken.
Wandern, Radeln und Wassersport
Das weitgehend
naturbelassene Lesachtal ist zweifellos ein El Dorado für Wanderer
sowie ebenfalls für Bergtourengeher und Bergsteiger. Zum großen
Teil entlang des Kamms verläuft der Karnische Höhenweg, der
Friedensweg, Europäischer Weitwanderweg 10. Er führt bis Sillian in
Osttirol. Wen es interessiert: Geschichte des 20. Jahrhunderts hat
hier ihre Spuren hinterlassen. Der Kamm der „Karnischen“ war im
Ersten Weltkrieg umkämpftes Frontgebiet. So idyllisch die Natur ist:
Krieg kennt keine Grenzen.
Vom Lesachtal weg in
den westlichen Gailtaler Alpen geht es über den Gailtaler Höhenweg
weit ins Gailtal bis zur Windischen Höhe und entlang des mächtigen
Reißkofels, dem höchsten Berg der Gailtaler Alpen. Tipp: Es lohnt
sich, ab dem sonnigen Frühling die Mussen zu erwandern, in Nähe des
Gailbergsattels: eine bunte Mischung aus vielen und heute auch
seltenen Blumen!
Für Fahrradfahrer
geht es auf und ab. Je nach Strecke ist schon ein gutes Stück
Kondition gefordert. Im Büchlein „Familienradeln und
Mountainbiking, Ostalpen und Südliche Kalkalpen“, erschienen im
Verlag Buch-Juwel, ist auch die Strecke durchs Lesachtal beschrieben.
Mountainbiker können aber von nahezu jedem Ort aus herausfordernde
Strecken unter die Pedale nehmen. Für den Autoverkehr sind viele der
Gräben – kurvenreich runter und wieder rauf – inzwischen
überbrückt. Wir haben auch noch die alten Straßen kennengelernt.
Wassersportler
können im Tal zum Beispiel Kajaktouren unternehmen. Auf der
östlichen Seite Richtung Kötschach-Mauthen fordern die Wasser der
Gailschlucht zum früher oft beschriebenen Canyoning heraus.
Blumen und Kräuter am Wegesrand entdecken.Natur genießen.
Einfach mal entspannen
Diese wunderschöne
Landschaft lässt sich je nach eigenem Interesse nicht nur für größere
Aktivitäten nutzen. Sie bietet sich geradezu dafür an, Spaziergänge
zu machen, die mild-würzige Bergluft zu genießen, abzuschalten, den
Alltagsstress zu vergessen und zu relaxen, Körper und Geist zu
entschleunigen. Man hat sich dem „Slow Food Travel“ verschrieben.
Alles etwas langsamer. Das Essen genießen. Beim Kornmahlen oder
Brotbacken dabei sein, Kräuter entdecken oder sich die „Heumilch“
auf der Zunge zergehen lassen: Vieles ist möglich. Es dazu auch attraktive Pauschalen.
Dem Rauschen des Wasserfalls lauschen. Natur pur genießen.
Das Lesachtal
bereisen wir immer wieder einmal gerne. An Unterkünften haben
Urlauber die Wahl zwischen Ferienwohnungen, Pensionen, Gasthöfen und
Hotels, auch spezielle wie Wanderniki (www.wanderniki.at) in
Liesing-Obergail,und Almwellness-Hotel in St. Lorenzen-Tuffbad
(www.almwellness.com). In dieser beeindruckenden Berglandschaft des
Lesachtales schauen wir zwar stets gerne nach links und rechts,
jedoch ohne Hektik. Wir genießen einfach diese Natur- und
Kulturlandschaft und freuen uns auf Bodenständiges bei der Einkehr.
Tauchen Sie ein in die abwechslungsreiche Lesachtaler Bergwelt.
Anfahrt aus Deutschland
Je nach Abreiseort
über den „direkten“ Weg: Kufstein, Kitzbühel, Mittersill,
Felbertauernstraße (Maut), Lienz. Im Kreisel Weg 1 Richtung Sillian/
Italien. Vor Sillian zweigt links die Straße ins Tiroler Gailtal/
Lesachtal ab. Weg 2: Im Kreisel wie vor die Abfahrt Richtung Oberdrauburg, Spittal nutzen. Auf der Straße wird die Grenze nach
Kärnten passiert. In Oberdrauburg rechts ab Richtung
Kötschach-Mauthen/ Gailtal über den kurven- und kehrenreichen
Gailbergsattel. In Kötschach ein Stück durch den Ort, dann rechts
in Lesachtal. Ansichtssache: Uns kommt diese Strecke über den
Gailberg landschaftlich abwechslungsreicher vor. Wenn Sie die
Tauernautobahn nutzen wollen, müssen Sie nach der Abfahrt noch ein
gutes Stück Richtung Westen fahren: Entweder nutzen Sie die Abfahrt
ins Drautal/ Lienz oder ins Gailtal/ Hermagor – weiter bis
Kötschach. Hinweis: Die meisten wissen und kennen es: Anders als zurzeit
noch in Deutschland fällt neben der Maut für einige Tunnel und
manche Passstraßen auch eine Gebühr für Autobahnen an sowie für
manche „Schnell- oder Autostraßen“! Das so genannte
„Autobahn-Pickerl“ besorgt man sich am besten bereits zu Hause
oder vor der Grenze. Ist es im oberen Bereich der Windschutzscheibe
angeklebt, läuft man nicht Gefahr, eventuell aus Versehen auf eine
gebührenpflichtige Straße zu kommen und bei einer Kontrolle zur
Kasse gebeten zu werden. (jw)
Links
Über die Seite
www.lesachtal.com erfahren
Sie mehr zum Tal. Sie gelangen von hier auch zu den verschiedenen
Gastgebern, von Ferienwohnungen bis zu Hotels.
Auf www.maria-luggau.at geht es rund um den Wallfahrtsort mit Erläuterungen und Veranstaltungen.
Auf www.maria-luggau.at geht es rund um den Wallfahrtsort mit Erläuterungen und Veranstaltungen.
Zur Gesamtregion in
diesem Teil des südwestlichen Kärntens gelangen Sie über
www.nlw.at
Zum Büchlein "Familienradeln und Mountainbiking" mehr bei www.buch-juwel.de
Zum Büchlein "Familienradeln und Mountainbiking" mehr bei www.buch-juwel.de
Hinweis: Fotos aus
verschiedenen Jahren, dadurch keine Gewähr für Aktualität der
Örtlichkeiten sowie für Pauschalen und andere Angebote. Text nach
Eigenerlebnis und eigenen Recherchen. Zwischen Recherche,
Texterstellung und Aufruf der Seite kann es Veränderungen zu
Straßenverläufen, Wanderwegen und anderem gegeben haben und aktuell
geben, bis zu kompletten Sperrungen oder anderen Verläufen. Es ist ratsam, sich zu Bergtouren ausführlich vor Ort zu
informieren und die Witterungsbedingungen zu beachten oder je nach Angebot geführte Touzren zu nutzen. Irrtum und
Änderungen in jeder Hinsicht bleiben stets vorbehalten.
Auf diese Blogseite darf mit einem Link hingewiesen werden. Nutzung von Text oder Textteilen und/oder Fotos in Print- oder Internetseiten, einschließlich Blogs und Social Media, ist nicht erlaubt! Alle Verwendungen, welcher digitaler oder drucktechnischer Art auch immer, bedürfen unserer ausdrücklichen Zustimmung. Bitte anfragen. Alle Rechte auf Fotos und Text bei © presseweller. Es gilt deutsches Urheberrecht.
Auf diese Blogseite darf mit einem Link hingewiesen werden. Nutzung von Text oder Textteilen und/oder Fotos in Print- oder Internetseiten, einschließlich Blogs und Social Media, ist nicht erlaubt! Alle Verwendungen, welcher digitaler oder drucktechnischer Art auch immer, bedürfen unserer ausdrücklichen Zustimmung. Bitte anfragen. Alle Rechte auf Fotos und Text bei © presseweller. Es gilt deutsches Urheberrecht.
Lesen Sie
Reiseberichte und -tipps auch immer auf der Seite Tourismus auf
http://www.presseweller.de,
die ohne Anmeldung zugänglich ist.
Printmedien, die
Interesse am Abdruck oder Teilabdruck unserer Reiseberichte haben:
Bitte kontakten Sie uns.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen