Karawanken und Julische Alpen begeistern immer wieder neu
Malerisch, von Kranjska Gora Richtung Vrsic-Pass. (Fotos (c) : presseweller)
Juli 1015. Siegen.
(Dialog/prw) Weithin als „Oberkrain“ bekannt ist das Land im
nordwestlichen Slowenien, wo im Norden die grünen Hügel der
Karawanken die Grenze zu Kärnten bilden und sich im Gegenpol dazu
die zackigen Gipfel der Julischen Alpen im Süden und Westen über
das Land erheben. Planica, Save, Bleder See und der See von Bohinj
sowie der mächtige Triglav sind Namen, die diejenigen, die schon
hier waren, nie vergessen werden, sondern sehnsuchtsvolle Rückblicke
auslösen.
Oberkrain, das die
Slowenen Gorenjska nennen, ist eine Sommer- und Herbstidylle, die das
Herz bei der Durchfahrt, beim Wandern und Radeln schnell höher
schlagen lässt, weil die Natur so betörend schöne
Landschaftsbilder malt, die immer wieder aufs Neue beeindrucken. Vor
über 50 Jahren schlug unser Reisebegleiter vor: „Fahrt doch einmal
nach Jugoslawien. Das ist von hier nicht weit“. Grenze und Pass,
sozialistische Republik undsoweiter, etwas mulmig war uns schon auf
der ersten Tour. Aber schnell lernten wir mehr kennen, freundliche
Menschen, nette Gasthöfe, Geschäfte mit damals etwas anderem
Angebot als bei uns und eine faszinierende Landschaft. Das hat uns
nie mehr losgelassen. Seitdem erleben wir nahezu Jahr für Jahr bei
immer wieder anderen Touren diese Fülle an Schönem, die uns immer
wieder aufs Neue begeistert. Und selbst Wintersportfreunde haben
einen anerkennenden Pfiff auf den Lippen, wenn sie Planica – mit
dem weltberühmten Skiflugschanzen und Wettbewerben, Kranjska Gora –
mit den Weltcuprennen auf der steilen Abfahrt und Pokljuka – mit
den internationalen Langlaufwettbewerben – hören. Neudeutsch würde
man sagen, dieses Landschaftserlebnis müsste auf der „To-do-Liste“
stehen, es ist ein Hype. An der Nordseite fährt man durch hübsche
Dörfer am Fuß der „alten“ Karawanken entlang. Sie werden unter
anderem vom steilen Wurzenpass und vom Loiblpass überquert.
Eingefleischte Autofahrer werden beide faszinieren. Noch ziemlich im
Westen thront das Dreiländereck auf der Höhe, das von Arnoldstein
auf Kärntner Seite mit der Bergbahn erreicht wird. Von Begunje,
Heimat des bekannten und kürzlich verstorbenen Volksmusikstars
Slavko Avsenik „mit seinen Original Oberkrainern“, führt eine
passartige Straße durchs Grün der Karawankenwälder. Ja, ist schön.
Von Kranjska Gora in
die Berge
Als Standort für
Ausflüge bietet sich zum Beispiel Kranjska Gora an, der
lebhaft-sprudelnde Ort mit seinen vielen Hotels und Spielcasino.
Sobe, das sind Zimmer, gibt es aber nahezu überall, auch kurz davor
in Podkoren sowie auf den Dörfern entlang der Staatsstraße Richtung
Ljubljana, der slowenischen Hauptstadt. In der Fußgängerzone von
Kranjska Gora geht es häufig marktmäßig zu, ein buntes Angebot von
Honig und Co. bis zu Korbwaren. Alte Bauernhäuser gibt es auch noch,
und durch die Nischen zwischen den Häusern blickt man in die
Julischen Alpen. Radler können von hier lohnende Touren, meist über
Radwege und bis nach Italien, unternehmen. In der Ortsmitte gibt es
einen „Stützpunkt“, wo man wohl auch Räder ausleihen kann.
Sonst fragen. Die Tourist-Info ist ebenfalls in der Ortsmitte.
Der frühere Gasthof
Slavija war ein beliebter Einkehrort für uns. Die Vorspeisenplatten
mit Karstschinken, Paprika, Pepperoni, Krainer Wurst und weichem
weißen Brot waren stets ein Genuss wie auch das gefüllte Schnitzel
(Ljubljana-Schnitzel) und die Klassiker der Balkanküche wie
Pleskavica, Raznici und Co. Im Speiseraum hing eine große Tafel mit
mehreren gemalten Bildern, auf denen Bienenkörbe, Bienen, und ein
Imker in immer wieder anderen Ansichten zu sehen waren. Dazu gab es
kurze Beschreibungen, die wir aber nicht lesen konnten. Der Ober war
gerne bereit, uns „Bild für Bild“ die Geschichte vom Imker und
seinen Bienen zu erzählen. Amüsant. Fährt man Richtung Vrsic-Pass
öffnet sich ein Tal mit kleinen grün-klaren Seen, und der Blick auf
die majestätische Gipfelkette wird frei. Wow!
Im unteren Teil des Vrsic von Kranjska Gora aus gibt es dieses "Steinmanderl-Meer" zu sehen.
Der Vrsic
(gesprochen Werschetz) mit den 25 Kehren bergauf – und später
wieder mit 25 bergab - ist ohnehin ein Erlebnis für sich. Insgesamt
sind wir übrigens auch schon auf 51 Kehren gekommen, je nach dem, wo
man das Ende vermutet. Dass Oberkrain bei der Schöpfung wohl
besonders bedacht wurde, wird hier besonders deutlich. Hinter jeder
Kehre gibt es Neues zu entdecken. Das Herz geht auf. Was für eine
nur wunderschöne Bergwelt! Razor, rund 2600 Meter hoch, Prisank,
knapp 2570 Meter und andere Massive grüßen aus der Höhe, bis wir
schließlich zum „König“ der Julischen Alpen, dem über 2860
Meter hohen Triglav aufblicken, nach dem auch der Nationalpark
benannt ist. Es gibt kleine, meist unbefestigte Parkplätze am
Wegesrand. Auf der Straße selbst sollte man nicht stehenbleiben,
auch wenn die Aussicht noch so schön ist. Weiter oben von einem der
Plätze schaut man auf ein Tor im Felsen. Wunderlich. Etwas abseits
einer Kehre im noch unteren Bereich hat irgendwer wohl einmal
begonnen, Steinmanderl aufzubauen. Es ist inzwischen ein „Meer“
geworden. Ebenfalls im noch unteren Bereich der Straße gibt es etwas
abseits der Straße eine Einkehrmöglichkeit. Bodenständig. Man
fährt an der „Russischen Kapelle“ vorbei, die aber erst nach
einem Gang über die kleine Treppe zu sehen und erreichen ist. Auf
der Passhöhe kann man nach einem kurzen Spaziergang bergan ebenfalls
in eine Art Berghütte, „Dom“, einkehren. Rast? Ja, vielleicht
genießt neben der Straße auch gerade eine Schafherde köstliche
Bergkräuter.
Hinweis für Radler,
Motorradfahrer und auch Autofahrer: Die Kehren sind gepflastert!
Besonders, wenn es nass ist, muss man noch mehr als sonst aufpassen!
Die Passtraße ist auch teilweise eng.
Nun läge es nahe,
bergab in die Trenta zu fahren, den Julischen Alpengarten zu besuchen
und das Tal der smaragdfarbenen Soca zu erkunden. Aber dort gibt es
so viel zu sehen, dass das wieder eine andere Geschichte ist.
Die Luft flimmert in der Sommerhitze am See von Bohinj. Authentische Natur.
Vrata-Tal und Seen
Zurück nach
Kranjska Gora, auf die Hauptstraße Richtung Ljubljana. Nach einigen
Kilometern führt rechts über eine Brücke die Straße über die
junge Save zum Ort Mojstrana. Kennt den jemand? Bei Bergsteigern wird
er nicht unbekannt sein, weil sich von hier viele Tourenmöglichkeiten
ergeben, einschließlich des Triglav-Aufstiegs. Man kann per Fahrrad
oder Auto in einige Täler fahren,die quasi auf die südliche
Rückseite der Julier führen, wie das Kot-Tal, das Krma- und
Radovna-Tal, wo man abseits der Hauptstraße, früher an einer alten
Mühle vorbei, bis nach Bled fahren kann. Um in diese Täler zu
gelangen, muss man sich in Mojstrana den Berg hoch links halten. Von
dieser Straße zweigen später die Täler ab. Uns aber lockt das
Vrata-Tal. Auf der Straße, die bis zu 20 Prozent ansteigt, kommt
schon bald rechts der Wasserfall in den Blick. Bald ist die Passhöhe
erreicht, ein weiter Kessel, umgeben von Nadelwald und Felsmassiven
mit – seit schon einigen Jahren – großem Parkplatz und der
Kapelle, weiter zum Berg zu. Es ist schon fast gespenstisch, wenn
sich im Kessel der Wind aufschaukelt und pfeift. Ein Naturerlebnis.
Dann der Blick nach Süden über das steinüberflutete Tal: Die
Nordwand des Triglav! Wenn man auch mit allem Respekt auf dieses
steil aufragende majestätische Felsmassiv schaut, geht doch das Herz
auf: Wie eindrucksvoll und facettenreich ist doch diese Landschaft,
was für einen Zauber vermittelt die Bergwelt.
So geht der Weg
weiter an den bekannten Bleder See mit der kleinen Insel, der sich
harmonisch in die Landschaft einschmiegt und ein Postkartenidyll
bietet. Mal mit dem Boot fahren, zur Insel, den See umrunden? Vieles
ist möglich. Bled ist „schon immer“ auf Touristen eingestellt.
Wer will, kann auch Golf spielen. Wir fahren aber in östliche
Richtung weiter. Zu einem See, den vor Jahrzehnten noch nicht so
viele Touristen kannten und der nach Süden von mächtigen Bergen
„abgeriegelt“ wird, der See von Bohinj, im deutschsprachigen Raum
„Wocheiner See“. Die Straße führt bis auf eine große Lichtung.
Für die Autofahrt heißt es dort „Ende der Fahnenstange“. Die
Straße führt nicht weiter. Man kann sich stärken, um vielleicht
zum Savica-Wasserfall aufzusteigen, der mitten aus einer Felswand in
die Tiefe rauscht. Der klare Bohinjer-See ist wunderschön gelegen,
wirkt authentisch, wie ein Idyll. Er ist kleiner als Bled, aber als
Freund von Orten etwas außerhalb eingetretener Touristenpfade,
könnte man auch sagen: Bled ist das Dessert, Bohinj die Hauptspeise.
Für Wanderfreunde bieten sich alle Möglichkeiten. Auch zum Berg
Vogel, auf den man ebenfalls mit der Kabinenbahn gelangt, und der
manchen Wintersportfreunden bekannt ist.
Die Rückfahrt von
Bohinj kann anders sein als die Hinfahrt. Man fährt über die Brücke
an der alten Kapelle vorbei und gelangt dann auf die Hochebene
Pokljuka, von wo es schließlich wieder nach Bled geht. Zurück ins
Quartier, einen schönen Abend im Bergrund genießen und für den
nächsten Tag planen! In Kranjska Gora haben wir schon in vielen
Hotels gewohnt: Ja, wir waren stets zufrieden und hatten nichts zu
meckern.
Im gesamten Gebiet
gibt es zig Gaststätten und Restaurants sowie Hotels, Privatzimmer,
und Ferienwohnungen. (presseweller)
Einige Internetadressen für nähere Informationen
Kranjska Gora:
www.kranjska-gora.si/de
Bled:
www.bled.si/de
Bohinj:
www.bohinj.info.com
Reisen allgemein:
Über die Seite www.presseweller.de
gelangen Sie unter „Medientexte Tourismus“ auf aktuelle
Reisehinweise zu verschiedenen Örtlichkeiten und Themen sowie unter
„Magazine, Videos, Blogs“ zu Reiseberichten, Reisebericht-Reports
zum Blättern, unter anderem zum 10-seitigen Magazin zu Slowenien
mit Karst und Meer sowie zu
Bildfolgen-Videos. Alles ist frei zugänglich!
Hinweis:
Berge zwar kaum, aber sonstige Örtlichkeiten, Namen, Bezeichnungen,
Straßen, Wege und Zufahrten können sich durch welche Gründe auch
immer verändert haben oder
nicht mehr zugänglich sein.
Deshalb geben wir keinerlei Gewähr für Befahrbarkeit, Zugänge,
Bezeichnungen. Irrtum bleibt stets
vorbehalten. Bei unseren
früheren Reisen galten bei damals
recht günstigen Preisen
noch der Dinar und später der Tolar als Zahlungsmittel, seit einigen
Jahren ist der Euro angesagt. In den Geschäften und (Super-) Märkten
finden Sie ein ähnliches Angebot wie in Deutschland, teils aber auch
spezielle regionale Produkte wie Gemüse, Obst und anderes zu
teils günstige(re)n
Preisen. Im Herbst 2014 konnte man noch Zigaretten zu deutlich
niedrigeren Preisen kaufen als in Deutschland, obwohl sie seit
Euroeinführung ständig gestiegen sind. Die aktuelle Preissituation
kennen wir zurzeit noch nicht, auch nicht für aktuelle Benzin- und
Dieselpreise. Auf anderen Webforen wird man sich zur aktuellen Situation aber informieren können.
Anfahrt:
Am einfachsten und direkt über Tauernautobahn Richtung Villach,
später Richtung Slowenien. Die Fahrtrichtung führt weiter durch den
Karawankentunnel. Wer nach
Kranjska Gora will, kann aber vorher die Autobahn verlassen und über
den schönen, aber steilen Wurzenpass fahren. Alternativ kann man auf der Autobahn „Richtung
Italien“ bleiben. Dann Abfahrt
im italienischen Tarvisio und dort der Beschilderung Slovenija/
Slowenien folgen. Mit mäßigen Steigungen, anders als beim
Wurzenpass, geht es gemächlich zum Grenzübergang bei Ratece. Pause?
Nur ein paar Meter hinter der Grenze rechts gib es eine Restauration,
auch mit Terrasse für den Blick auf die Julischen Alpen, wo es
verschiedene Essensangebote und für die nachmittägliche Kaffeepause gibt. Wir legen dort gerne eine erste
Rast ein.
Für
die Fahrt über die Tauernautobahn – und andere Autobahnen und
Schnellstraßen in Österreich wird ein so genanntes „Pickerl“, kostenpflichtig, benötigt. Für Autobahnen in
Slowenien ebenfalls. Diese Mautkarten kann
man in der Regel auch in Deutschland bei ADAC-Geschäftsstellen oder
sonst im grenznahen Bereich kaufen. Mit der Autobahnmaut ist es nicht
getan: Zusätzlich fällt Tunnelmaut an, wie auf der Tauernautobahn
und für den Karawankentunnel.
Hinweis für
Medien: Zu mehr Fotos und/ oder
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