Der Wetzlarer Dom und Schloss Braunfels, zwei imposante Baulichkeiten, stehen neben den Orten selbst im Blickpunkt des "Lahnens", entlang der Lahn in Mittelhessen. Alle Fotos in diesem Bericht aus verschiedenen Jahren und Jahreszeiten. (Fotos und Fotomontagen: (c) presseweller)
Unterwegs im Lahntal zwischen Wetzlar und Braunfels
27. Januar 2017. Eben hatten wir noch
Burg Greifenstein hoch über dem Dilltal im Blick, nun fahren wir in
Hermannstein von der A 45 ab und zuckeln nach Wetzlar. Eine kleine
Umfahrt, lahnaufwärts nach Waldgirmes, würde sich empfehlen. Vom
„Römischen Forum Waldgirmes“ (siehe unsere Link-Liste) hatten
wir bereits gelesen. Verschiedene Ausgrabungen förderten den
Standort einer römischen Stadt von vor rund 2000 Jahren zutage. Im
„Römischen Forum“ werden neben anderem Aktionen und Seminare
angeboten, um Besucher in die alte Zeit und die Welt der Relikte
eintauchen zu lassen. Aber das ist eine weitere Geschichte. Unser Weg
führt uns zuerst ins mittelhessische Wetzlar, das viele mit Goethe und Dom
verbinden und das zum Bummeln und Anschauen einlädt. Danach geht es nach Braunfels mit dem "Märchenschloss". Für Aktivitäten gibt es ebenfalls viele Möglichkeiten an der Lahn.
Die ehemalige
Reichsstadt Wetzlar mit damaligem Sitz des Reichskammergerichts, in dem
Johann Wolfgang von Goethe gegen Ende des 18. Jahrhunderts wirkte,
ist oberhalb des Talbereichs von Hügeln umgeben. Je nach Standort
ist die Burgruine Kalsmunt auszumachen, von wo es einen guten Blick
über die Stadt gibt. Wir parken am Domplatz. Gleich neben uns steht
das mächtige Gebäude, das insgesamt wohl über 800 Jahre auf dem
steinernen Buckel hat. Durch mehrere Bauphasen über die Jahrhunderte
hat der Dom unterschiedliche Stile erlebt, von Spätromanik und Gotik
bis zu Barock. Das Gotteshaus ist übrigens eine so genannte
Simultankirche, dient also evangelischen und katholischen Christen
für ihre Gottesdienste und Messen.
Eines der Buntglasfenster mit zahlreichen Motiven im Dom.
Beim Besuch haben wir Glück: Die Orgel spielt. Wie wir, lauschen noch einige andere den Klängen, die sinnieren und innere Ruhe einkehren lassen. Angenehm. Der Bummel durch die Gassen mit Häusern in hessischem Fachwerk lässt Geschichte atmen. In überschaubaren Entfernungen vom Domplatz aus erreicht man zum Beispiel den Kornmarkt und etwas weiter den Eisenmarkt. Auch in dieser Region wurde nach Erz geschürft. Unmittelbar an der Lahn kehren wir in ein Café ein, um in Ruhe über „Gott und die Welt“ und Wetzlar zu plaudern.
Von Goethe zur Optik
Hätte der große
deutsche Dichter Goethe in Wetzlar nur kurze Zeit am
Reichskammergericht verbracht, wäre das lediglich eine Episode im
Lebenslauf gewesen. Aber es kommen zwei weitere Personen ins Spiel:
die von ihm verehrte Charlotte Buff, der er wohl im Jahre 1772
begegnete, die aber in "anderen Händen“ war, und sein Freund
Karl Wilhelm Jerusalem, dessen Elisabeth ebenfalls bereits
verheiratet war. Tragische Geschichte, da beiderseits ohne Erfüllung.
Jerusalem erschoss sich 1772 in Wetzlar in seiner Wohnung in der
Schillerstraße – heute Museum, Jerusalemhaus. Diese Ereignisse
sind der Hintergrund für Goethes Roman „Die Leiden des jungen
Werthers“ – Weltliteratur. Ein „Lottehaus“ als Museum gibt
es ebenfalls, in der Lottestraße.
Das rührige
Kulturamt der Stadt Wetzlar bietet übrigens ständig Stadtführungen
und andere Aktionen, bei denen Teilnehmer mehr zu Geschichte und
Baulichkeiten erfahren.
Feinmechanik und
Optik spielen seit jeher eine Rolle in Wetzlar. Eng damit verbunden
sind die Namen „Leica“ und „Leitz“ -Optik, Mitte des 19.
Jahrhunderts in Wetzlar gegründet. In der Stadt gibt es mehrere
Firmen für feinmechanische, optische Produkte, von Brillen über
Fotoapparate bis zu Mikroskopen. Seit dem Jahre 2007 lohnt ein Besuch
in der Lottestraße. Dort steht das Viseum, in dem es um moderne
Anwendungen, Experimente und mehr geht. Im Leitz-Park locken außerdem
die Leica-Erlebniswelt und -Galerie. Dort erfahren Besucher mehr zu
Fertigung und Montage und sehen historische Modelle, vom Fotoapparat
bis zum Objektiv. Bei Interesse sollten wir diese Einrichtungen unbedingt einmal besuchen, empfahlen uns alte Bekannte.
Fachwerk und Idylle am Kornmarkt in Wetzlar. Vom Domplatz aus gut fußläufig zu erreichen.
Einkehren und
übernachten
Ob im Restaurant am
Domplatz oder in anderen sowie in verschiedenen Cafés in der Altstadt
sind wir bereits eingekehrt und waren mit Essen und Atmosphäre
richtig zufrieden. In der Stadt gibt es zig Möglichkeiten:
Restaurants, Cafés, Bistros, Pizzerien, Eis-Cafés und mehr. Beim
Bummel durch Wetzlar werden Sie ständig auf eine Einkehrmöglichkeit
treffen. Wer später am Abend noch Unterhaltung sucht, besucht eine
der Lokalitäten, in denen es zum Teil auch Livemusik gibt. Davon
lesen wir oft, waren aber selbst noch nicht dort.
Zum Übernachten
bieten sich mehrere Hotels an sowie Ferienwohnungen und Camping.
Lustig, auf dem Campingplatz Wetzlar in der Dammstraße, Richtung
Lahnau, kann man sogar einen Zirkuswagen, ausgerichtet für bis zu
vier Personen, mieten.
Hoch oben das
Schloss: Braunfels
Über Dalheim fahren
wir über die B 49 weiter Richtung Braunfels. Auf dieser Strecke
kurz hinter Wetzlar gibt es auch den bekannten Blick auf die alte
Lahnbrücke mit dem Dom im Hintergrund! Ein Ansichtskartenmotiv und
überall zu finden.
Nach wenigen
Kilometern bei Oberbiel ein Abzweig zum Kloster Altenberg. Die Straße
windet sich den kleinen Berg hoch. Nach einigen Kurven kommt das
Klostergelände in den Blick. Schon oft waren wir hier, oberhalb der
Lahn. Spaziergang und Innehalten. Es werden Führungen und mehr
angeboten. Die Anlage geht den Informationen nach auf Ende des 12.
Jahrhunderts zurück. Schon öfter saßen wir mit anderen im
Gastgarten der Klosterschänke und ließen uns bewirten. Es hat gut
gepasst!
Hereinspaziert ins "Märchenschloss" in Braunfels, etwas oberhalb des Marktplatzes.
Unser nächstes Ziel, Braunfels, liegt oberhalb der Lahn, deshalb zweigen wir bei Leun von der Bundesstraße ab. Schon bald kommen Schlosstürme, das Schloss in den Blick. Im Ort geht es dem Marktplatz zu. Irgendwo parken. Im Schatten des auf einem Basaltkegel thronende Schloss gibt ein Altstadt-Ensemble mit Fachwerkhäusern. Geschäften und Einkehrmöglichkeiten den Ton an.
Wie in alten
Märchenbüchern sieht die Kulisse von Schloss Braunfels mit Türmen,
Zinnen, Erkern und dicken Mauern aus. Beeindruckend und malerisch.
Wir erinnern uns an „König Drosselbart“ und „Dornröschen“,
an die Märchen aus unserer Kindheit. Die ursprünglich laut
Schloss-Webseite in den Urkunden als „Castellum“, Kastell oder
auch Burg, geführte Anlage, bis heute Sitz der Grafen zu Solms,
datiert urkundlich ab Mitte des 13. Jahrhunderts. Das Schloss wurde mehrmals,
auch mit verschiedenen Baustilen, teils grundlegend umgebaut. Es ist
ganzjährig für Besucher geöffnet. Unter anderem kann das
„Fürstliche Familienmuseum“ besichtigt werden. Ein Café gehört
ebenfalls zur Anlage. Führungen, kulturelle Veranstaltungen und
mehr runden das Schloss-Angebot ab.
Etwas unterhalb des Schlosses der Marktplatz mit seinem nostalgischen Flair.
In Braunfels und
Umgebung bieten sich für Übernachtungsgäste Hotels, Gasthöfe und
Ferienwohnungen an. Unweit des Ortes liegt ein 18-Loch-Golfplatz. Wer
mehr zur Stadt und ihrer Geschichte erfahren will, kann an
Stadtführungen oder besonderen Erlebnis-Führungen teilnehmen.
Radeln, Wandern und
Bootstouren
In Braunfels ist
man, von Wetzlar kommend, linksseitig bereits am Rande des Taunus,
rechtsseitig erstreckt sich der Westerwald. Keine Frage, dass sich
überall gut wandern lässt. Ausgedehnte Wälder und Wege laden ein,
Touren zu unternehmen oder einfach Spaziergänge zu machen. Nach dem
gerade vorübergegangenen Sturmtief „Friederike“ vom 18. Januar
2018 sollte man sich noch auf Sperrungen einstellen und überlegen,
überhaupt in den Wald zu gehen.
Von Wetzlar bis
Braunfels oder umgekehrt lädt zum Beispiel der Lahn-Wanderweg ein.
Bei dieser Etappe muss man gut 13 Kilometer unter die Füße nehmen.
Der Weg beginnt im Quellgebiet der Lahn im Rothaargebirge in
Nordrhein-Westfalen. Von Braunfels führt der Lahn-Wanderweg weiter
über Weilburg.
Gemütlich mit dem Rad auf dem Lahntal-Radweg die Landschaft erkunden.
Für Radler gibt es Ähnliches, den Lahntal-Radweg, etwa zwölf Kilometer von Wetzlar nach Braunfels. Die Strecke bis Weilburg wird von Wetzlar aus mit rund 36 Kilometern angegeben. „Manchmal treffe ich mich mit anderen zu einem Radausllug entlang der Lahn. Das geht richtig gut,“ erzählt ein Bekannter. Der Radweg führt wie der Wanderweg vom Quellgebiet aus bis zur Mündung. Durch Westerwald und Taunus finden Mountainbiker ebenfalls Strecken für ihr Bike-Vergnügen.
Irgendwo an der Lahn. Wie wäre es je nach Jahreszeit und Interesse mit einer Bootstour?
Ganz anders sind da
wieder Bootstouren, das Wasserwandern, zum Beispiel mit Kanu oder
Kajak: ruhig übers Wasser gleiten. Wer – vor allem im Sommer –
entlang der Lahn unterwegs ist, sieht immer wieder Bootsfahrer.
Zu allen Aktivitäten
empfehlen wir, sich anhand der Internetseiten der Städte, meist
unter „Tourismus/ Freizeit“, detaillierter zu Strecken und
Möglichkeiten zu informieren und gegebenenfalls außerdem auf andere
Seiten von passenden Vereinen, Clubs oder in Blogs zu schauen.
Beste Autoanfahrt
nach Wetzlar: über die Autobahn A 45; nach Braunfels von Wetzlar
über die B 49, in Gegenrichtung von Limburg über die B 49.
Anfahrten über Bundesstraßen wie die B 277 über Dillenburg und
Landstraßen sowie durch Orte sind Alternativen.
Ein kleines Stück
nur entlang der mittleren Lahn und doch so viel zu sehen und zu
erleben. Wir haben uns als nächste Etappe Weilburg-Limburg, mit
schönen Altstadtbereichen, Schloss und Dom vorgenommen. „Lahnen“
Sie einfach auch einmal. (jw)
Unsere Linkübersicht
für Ihr einfachere Planung. Unter Wetzlar.de und Braunfels.de finden
Sie unter „Tourismus“ auch Angaben zu Hotels und weiten
Untertkünften sowie zu Restaurants, Gasthöfen und vieles mehr.
Hinweis:
Dieser Reisebericht im Blog ist – wie weitere Reiseberichte und
Tipps - über unsere Internetseite erreichbar: www.presseweller.de
Dort
finden Sie auch das ergänzende Impressum zu uns: Medienbüro
DialogPresseweller, Medienbüro + PR, Inhaber und verantwortlich i.
S. des Presse- und Telemediengesetzes Jürgen Weller, Lessingstr. 8,
D-57074 Siegen, T. 0271 33 46 40.
Fotos
aus verschiedenen Jahren. Örtlichkeiten können sich verändert
haben. Für Öffnungszeiten, Besichtigungsmöglichkeiten, aktuelle
Bezeichnungen, Befahrbarkeit von Straßen und Wegen, einschließlich
Wander- und Radwegen sowie Bootstourenmöglichkeiten wird keinerlei
Gewähr übernommen. Irrtum bleibt in allen Fällen vorbehalten. Für
Text, Fotos, Bildmontagen © bei Presseweller. Es gilt deutsches
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Einzelfotos genutzt werden, aber stets nur mit Urhebervermerk
„presseweller“. Das gilt für Kurzpassagen und ein Foto auch für
Social Media jeder Art. Für umfangreichere Abdrucke bis zum
Gesamttext und mehreren Fotos bitte unbedingt vorher bei uns
anfragen! Gerichsstand und Erfüllungsort ist D-Siegen, unabhängig
vom Streitwert in 1. Instanz stets das Amtsgericht.
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