Am Rhinkanal im Havelländischen Luch. (Alle Fotos (c): presseweller)
Auf Ausflügen mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß das „weite Land“ entdecken
Siegen.
August 2016 (presseweller). Seen, Wälder, weites Land, wo sich am
Horizont Himmel und Wiese oder Kiefernhain zu vereinen scheinen: Im
Havelland geht der Blick weit über Wiesen und Wälder, hier und da
einmal durch eine kleine Erhebung unterbrochen. Schau, da hinten
scheint ein Dorf, ein Städtchen zu sein. Zwischendurch schimmert
Wasser, getragen von der Havel, dem Rhin, Kanälen und vielen Seen.
Ein grünes Land unter blauem Himmel. Im Luch erzählt man gerne von
den Kranichen, die im Herbst teils zu Tausenden in den Wiesen rasten
und sich in ihrem typischen Flugstil am Himmel zeigen. Das Havelland
ist Teil von Brandenburg, das sich weit rings um Berlin erstreckt und
dem Theodor Fontane mit seinen Erzählungen „Wanderungen durch die
Mark“ sowie durch verschiedene Einzelgeschichten und Gedichte ein
literarisches Denkmal gesetzt hat.
Weites Land. Die Kraniche sind unterwegs.
Wer
nördlich der Stadt Brandenburg und nordwestlich von Berlin in diesem
Landstrich Brandenburgs, im Land oder auch in der Mark Brandenburg,
unterwegs ist, wird auf weiteres Bekanntes stoßen: das Schloss
Ribbeck. Genau hier spielt das Gedicht vom „Herrn Ribbeck auf
Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand ...“.
Viele haben die Verse noch in der Schule gelesen und auswendig
gelernt. Sie stammen eben auch aus der Feder von Theodor Fontane, der
im Jahre 1819 selbst im Havelland, in Neuruppin, geboren wurde. Dort
ist ihm ein Denkmal gesetzt.
Reifen die Birnen in der Herbsteszeit,
so bieten sich auch für Urlauber und Reisende Spätsommer und Herbst
an, diesen geschichtsträchtigen Landstrich zu entdecken. Da ist
nicht nur die adrett-schöne Schlossanlage derer zu Ribbeck zu sehen,
die nach umfangreicher Renovierung und Restaurierung wieder aus ihrem
„Dornröschenschlaf“ erweckt wurde. Nein, wir begeben uns auch
ins Havelländische Luch, wo dem Herbst zu Tausende Kraniche Station
auf ihrem weiteren Weg in den Süden machen. Sie stolzieren durch die
Wiesen, stärken sich und lassen nach oben blicken, wenn unter
Himmelblau eine Kranich-Formation in Keil- oder V-Form vorüberzieht.
Man hört's auch – gack, gack, krak, krak! Welch ein Schauspiel.
Wir beobachten sie zwischen Jahnberge, Wagenitz und Paulinenaue.
„Wenn die Kraniche da sind, kommen besonders an den Wochenenden
viele Besucher, die einfach nur zuschauen oder fotografieren wollen“,
erzählt uns ein Jahnberger. Aber ob bei Friesack oder Brädikow, ob
hier oder da, fast überall hat man hin und wieder Gelegenheit, den
stolzen Vögeln mit der großen Flügelspannweite beim Flug
zuzuschauen.
Richtig schön: Schloss Ribbeck in Ribbeck.
Schloss,
Gutshöfe und Seen entdecken
Wie
man will, kann man das Havelland für sich „erobern“: auf
Schusters Rappen, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad. Ein Stückchen
von Landschaft, Orten und Geschichten lernt man zum Beispiel auf dem
Radweg „Nauener Dreieck“ kennen. Von Nauen mit seiner
historischen Altstadt führt der Weg über den Havelland-Radweg
westlich zum bekannten Schloss Ribbeck, von dort etwa südlich über
eine „Fahrradstraße“ nach Groß Behnitz mit dem Landgut Stober,
einem vor langen Zeiten landwirtschaftlichen Mustergut. Hier kann man
auch direkt einen der vielen Seen des Landes kennenlernen. Der
weitere Weg führt auf einem Radweg entlang der Straße wieder zurück
nach Nauen. Insgesamt sind so um die 30 Kilometer. Zu Radtouren gibt
es verschiedene Vorschläge mit Beschreibungen auf der Internetseite
von Havelland-Tourismus, www.havelland-tourismus.de.
Für
Schloss Ribbeck, das auch zur Einkehr ins Restaurant einlädt, und
seine Anlagen sollte man sich ein bisschen Zeit nehmen. Es gibt noch
die einschiffige Saalkirche zu sehen, das Museum, die alte Schule und alte
Brennerei. Überall im Park stehen Birnbäume. Aus den Früchten wird
heute feiner Birnenessig gewonnen.
Der Schwedenturm mit Storchennest in Wagenitz.
An
so einigen Orten im Land gibt es alte Gutshäuser zu sehen, in
Wagenitz steht als Relikt noch der „Schwedenturm“, auf dem oft
Störche nisten. Storchennester sind auch sonst weit verbreitet.
Einen Besuch lohnt ebenfalls die Stadt Neustadt an der Dosse, Sitz
des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts. Zu einem Bummel durch
die historische Altstadt lädt Nauen ein. In der Fontanestadt
Neuruppin (tourismus-neuruppin.de) ist man gleich am Neuruppiner See,
von dem man bei einer Rundfahrt mit dem Fahrgastschiff mehr entdecken
kann. So gibt s zig Möglichkeiten für einen kurzen oder längeren
Urlaub. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in vielen
Orten. Details kann man den Internetseiten entnehmen. (jw)
Anfahrt: Immer schön, wenigstens teilweise die Bundesstraße zu nutzen, B 5. Es gibt Abzweigungen in verschiedene Orte. Autobahn, z.B. die A24 von Hamburg bis Havelländer Dreieck, Abfahrten beispielsweise Fehrbellin oder Nauen. Von der A2 Hannover - Berlin geeignete Abfahrten je nach Zielort aussuchen.
Nützliche Links
www.havelland-tourismus.de
www.nauen.de
www.schlossribbeck.de
Bei Presseweller kann man die verschiedensten Reiseberichte und -tipps sowie verschiedene Blättermagazine ohne Anmeldung aufrufen: http://www.presseweller.de
Hinweis: Fotos aus verschiedenen Jahren, Jahreszeiten, keine Gewährleistung zur aktuellen Ansicht. Bei angegebenen Fahrstrecken für Rad oder Auto sind Kilometerangaben nur annäherend. In keinem Fall wird eine Gewähr für aktuelle Befahrbarkeit, eventuelle Sperrungen, Straßen- oder Wegezustand übernommen. Irrtum bleibt generell stets vorbehalten.
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