Montag, 4. Januar 2010

Mhmmm! Siegerländer Küche



Mal was Besonderes machen. Im Kürbis aus dem Garten eine würzige Kürbissuppe servieren. Das sieht gut aus und schmeckt.
Foto: DIALOG-MedienbüroPresseweller

Regionales, das ist seit Jahren wie im Siegerland wieder der Schlager, auch in der Gastronomie. Und in jeder Region gibt es so Schmackhaftes, Bodenständiges, dass man all' das, was mal als "Nouvel cusine" in bestimmten Kreisen aktuell war, ohnehin nicht braucht. Clevere Gastronomen setzen außerdem darauf, nicht Produkte aus aller Welt zu kaufen oder gar noch ankarren zu lassen, sondern sich - soweit es möglich ist - mit Saisonware bei heimischen Höfen einzudecken - eine "nachhaltige Restauration". Klar, dass es auch im Siegerland so einige Besonderheiten gibt.

Das "Siegerländer Krüstchen" gibt es heute in dieser oder ähnlicher Form fast überall: paniertes Schnitzel auf Weißbrotscheibe, mit Spiegelei überzogen und Salat, auch Kartoffelsalat, umlegt. Hier und da erhält man auch eine Siegerländer Forelle, ob "Müllerin Art", "blau", gebraten oder geräuchert. Reibekuchen, Riewekooche, erhält man meist in Cafés und mit guter Butter oder auch zusätzlich Marmelade. Reibekuchen ist erst einmal das besondere Kartoffelbrot des Siegerlandes. Frisch und knusprig ist es am besten. Der Siegerländer nennt aber auch die Reibeplätzchen "Reibekuchen". Zum Teil werde sie mit Zwiebeln verfeinert. Traditionell werden sie mit Apfelmus gegessen. Ideal als Getränk dazu ist Milch. In der Gastronomie sind sie nicht so häufig zu finden. Das gilt auch für die Siegerländer Klöße. Die Herstellung aus rohen und gekochten Kartoffeln ist nicht unaufwändig. Im Ursprung gibt's dazu nur eine Speck-Zwiebelsoße. Das schmeckt unbändig gut!
Schon immer verwendet wurden die verschiedensten Kohlarten. Weißkohl wird zum Beispiel als "Schlabbermoos" verarbeitet, also gut durchgekocht mit einer Specksoße. Dazu gibt's dann noch Mettwurst oder sonst was Deftiges. Dicke Bohnen, auch "Saubohnen" genannt, mit ihrem ganz eigenen Geschmack, werden mit Kartoffeln und geräuchertem Speck oder Kasseler serviert. Bis in die 60er-Jahre wurden auch gern Grünkohl und das geschmacklich noch stärkere Mangold genutzt. Heute wird es auch wieder in "guten Küchen" eingesetzt. Wer's weiß: Nichts Neues oder Kreatives, sondern alles schon einmal dagewesen.
Die Zeit ist nicht stehen geblieben. Zu Hause und in der Gastronomie wird alles Mögliche, international, gekocht. Paprika und Knoblauch, Zucchinis und Fenchel, Basilikum und Oregano haben längst Einzug gehalten. So gehören neben der beliebten Kohlroulade, anderweitig als Krautwickel bezeichnet, auch gefüllte Paprika mit Reis und mal ein gefülltes Schnitzel, ein Cordon bleau, dazu.
Neben allen möglichen Kuchen, gern einen "Boden" mit Fruchtbelag und Sahne, serviert man zur nachmittäglichen Kaffeezeit auch Waffeln. Keine Erfindung aus dem Bergischen: Ganz lecker einfach mit Puderzucker oder mit heißen Kirschen oder Himbeeren und Schlagsahne. Der Siegerländer hat ohnehin Besonderheiten: Reibewaffeln - also aus Kartoffeln - und Bäckel mit Eierkäs - ein besonderes Brot aus gekochten Kartoffeln mit einer schnittfesten käseartigen Masse aus Ei. Zimt gehört dazu. Der "Kringel" indes ist in dieser Form wiederum siegerländisch. Basis ist eine Hefeteig, mit Zimt und/oder Marmelade in den Zwischenlagen gefüllt. Köstlich!

Nur einige wenige Beispiele aus der Vielfalt Siegerländer Küche. Typische Gerichte gibt es gastroniembezogen nur hier und da. Aber nahezu überall findet man dennoch Krüstchen, die verschiedenen Schnitzelarten, zum Teil Forelle und anderen Fisch, Geflügel, im Herbst Wild, die deftigen Rouladen mit Rotkohl und Klößen und vieles mehr. Keine Frage, dass man außerdem im Siegerland die internationale Küche genießen kann, von den Gaumenfreuden des Balkans bis zu den leichten Wok-Köstlichkeiten des fernen Ostens.

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